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Spezifische Immuntherapie mit Gräser-Impf-Tablette
Allergie-Impfung in Tablettenform ist wirksam
Lübeck (26. September 2007) ‑ Die Gräser-Impf-Tablette zur ursächlichen Behandlung einer Allergie auf Gräserpollen gewöhnt das Immunsystem an den Allergieauslöser. Dadurch bessern sich die Symptome von Heuschnupfen. Im zweiten Behandlungsjahr steigert sich die Wirkung der Gräser-Impf-Tablette weiter. Das stellte Professor Dr. Alexander Kapp, Direktor der Hautklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), am 26. September 2007 auf dem 2. Gemeinsamen Deutschen Allergie-Kongress in Lübeck fest.
Heuschnupfen aufgrund von Gräser- oder Roggenpollen lässt sich seit kurzem mit einer Gräser‑Impf‑Tablette ursächlich behandeln. Die innovative Tablette entspricht einer „Allergie-Impfung": Sie wird täglich unter die Zunge gelegt und macht das Immunsystem so wieder unempfindlicher. Die spezifische Immuntherapie mit der Gräser-Impftablette wird über drei Jahre fortgeführt. „Schon in der ersten Pollensaison kann sich der Heuschnupfen klinisch relevant bessern", sagte Professor Dr. Alexander Kapp aus Hannover.
Die Gräser-Impf-Tablette hat ihre therapeutische Wirksamkeit und Sicherheit unter Beweis gestellt. Sie wurde im bisher größten Entwicklungsprogramm zur spezifischen Immuntherapie an über 2.400 Patienten erprobt. In der ersten Pollensaison nach dem Beginn der Behandlung verringerten sich die Symptome der Studienteilnehmer um 36 Prozent (Median) und der Bedarf an weiteren antiallergischen Medikamenten um 51 Prozent (Median) im Vergleich zu Plazebo, also einem Scheinmedikament‘. 82 Prozent der behandelten Patienten fühlten sich besser oder viel besser im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Der Unterschied zu Personen, die nur ein Scheinmedikament erhielten, war mit 49 Prozent hoch signifikant.
Behandlungserfolg noch besser im zweiten Jahr
Für das zweite Behandlungsjahr wiesen die Forscher gesteigerte immunologische Effekte und eine weiterhin hochsignifikante Wirksamkeit nach. Dies deutet darauf hin, dass die Gräser-Impf-Tablette eine lang anhaltende Wirkung hat. In der zweiten Therapiesaison verbesserte die regelmäßige Einnahme der Tablette die Symptome um 44 Prozent (Median). Der Medikamentenverbrauch sank gegenüber Plazebo um 73 Prozent (Median).
„Das innovative Präparat bekämpft die Gräserpollen‑Allergie direkt an den Wurzeln. Trotz der einfachen Anwendung müssen die Patienten aber einen Facharzt aufsuchen: Die korrekte fachärztliche Diagnostik ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz", sagte Professor Kapp. Denn aufgrund der spezifischen Wirkung muss eine Allergie auf Gräserpollen als Ursache für die Beschwerden sicher festgestellt werden.
Referenzen
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Dahl R, Kapp A, Columbo G, et al, Efficacy and safety of sublingual immunotherapy with grass allergen tablets for seasonal allergic rhinoconjunctivitis. J Allergy Clin Immunol 2006;118:434‑440
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Presseinformation ALK‑Abellö vom 21. Dezember 2006 über die GT‑08 Studie