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Staloral® – Konzepte für die Zukunft
Therapiewechsel für die kausale Allergiebehandlung – Von der Tropfengabe zur Sublingual-Tablette
Sublinguale Immuntherapie
Köln (17. März 2006) – Die spezifische Immuntherapie ist die einzige medikamentöse Behandlung, die den natürlichen Verlauf einer Allergie beeinflussen kann. Bis 1990 wurde diese Therapieform fast ausschließlich nur als subkutane Immuntherapie (SCIT) durchgeführt. Das Konzept der sublingualen Immuntherapie (SLIT) bietet jedoch gegenüber der konventionellen subkutanen Form mehrere Vorteile. Bei vergleichbarer Wirksamkeit ist die sublinguale Immuntherapie sicherer, die von der SCIT bekannten schweren systemischen Reaktionen wie etwa anaphylaktoide Reaktionen wurden für die SLIT nicht berichtet. Die orale Applikation erspart nicht nur die Injektion (bedeutsam insbesondere für Kinder); sie ist auch vom Patienten einfach zu Hause durchzuführen und erhöht so die Compliance für diese wichtige Therapie.
Seit der Publikation der ersten Daten in 1994 konnte die schnelle und starke Wirkung von Staloral® in den letzten zehn Jahren für die Hyposensibilisierung gegen zahlreiche Allergene nachgewiesen werden. Über eine Million Behandlungen mit Staloral® wurden in den letzten zwölf Jahren durchgeführt (über 500 Millionen Gaben von Staloral®). Bislang sind bei diesen Behandlungen keine anaphylaktischen Reaktionen angegeben worden. Staloral® ist die erste und bislang einzige SLIT, die vom Paul-Ehrlich-Institut für Sera und Impfstoffe als Fertigarzneimittel zugelassen ist. Die Zulassung erteilte das Institut für Staloral® Birke sowie Staloral® Birke/Erle/Hasel.
ARIA-Konsensuspapier
Eine Expertengruppe hat 2001 im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Konsensuspapier erstellt. In dieser ARIA-Empfehlung – Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma – betonen die Autoren (Bousquet J et al.) den Zusammenhang zwischen der allergischen Rhinitis und dem allergischen Asthma. Im Konsensus-Papier wird die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung als einzige kausale Behandlungsform anerkannt und die Therapie auch für Kinder ab fünf Jahren empfohlen. Darüber hinaus legten die Autoren für die SLIT folgende zusätzliche Patientengruppen bzw. Indikationen fest:
-
Patienten, die auf die SCIT mit Nebenwirkungen reagieren und
-
Patienten mit schlechter Compliance unter der Spritzentherapie oder Patienten, die Injektionen ablehnen.
Ultra-Rush-Schema
Bereits die Verfasser des ARIA-Konsensuspapiers stellten fest, daß die sublinguale Immuntherapie bei Kindern und Erwachsenen nur dann wirksam ist, wenn die verwendete Allergendosis mindestens das 50- bis 100-fache der bei subkutaner Immuntherapie applizierten Allergendosen erreicht. Bei der saisonalen Sublingual-Behandlung mit Ultra-Rush-Titration (schneller Therapieeinstieg und starke Dosierung) wird die Titrationsphase von bisher 11 Tagen auf nur zwei Stunden verkürzt. Der Patient erhält am ersten Tag unter ärztlicher Aufsicht bis zu 450 IR der Allergendosis. Die Immuntherapie wird dann als Fortsetzungs-Behandlung mit einer täglichen Gabe von 240 IR (8 Hübe der Höchstkonzentration von 300 IR/ml)über den Zeitraum des Pollenfluges fortgeführt.
Präzisions-Dosierpumpe
Die Dosierpumpe ermöglicht eine einfache und praktische Verabreichung der Allergendosierung. Das innovative Abgabesystem sorgt für präzise Dosierungen; die applizierten Allergenmengen werden durch die Anzahl der Hübe bestimmt. Auf diese Weise kann der Patient die individuelle Dosis exakt reproduzieren. Die Flüssigkeit wird unter die Zunge getropft, dort für zwei Minuten gehalten und anschließend geschluckt.
Abb.: Die ECRIT-Studie von Prof. Merk, Aachen, konnte belegen, dass bereits in der ersten Behandlungs-
saison mit Staloral® (Verum) die allergischen Symptome im Vergleich zur Kontrollgruppe (Placebo) deutlich reduziert wurden. Photo: Stallergenes
SLIT in Tablettenform
Ein wichtiges Merkmal der sublingualen Immuntherapie ist die Verabreichung hoher Allergenmengen im Vergleich zur subkutanen Form. Bislang wird die SLIT meist mit Tropfen oder Dosierpumpe durchgeführt. Was aber gegenwärtig für die symptomatische Therapie der allergischen Rhinitis Gang und Gebe ist, wird für die Immuntherapie der 2. Generation zukünftig ebenfalls verfügbar sein: Allergenextrakte in neuer galenischer Darreichung als Sublingual-Tablette zur effektiven kausalen Behandlung der allergischen Rhinitis. Die Darreichungsform als Tablette hätte zahlreiche Vorteile: Tabletten nehmen deutlich weniger Platz ein und sind einfacher zu transportieren. Sie sind auch stabiler und müssen nicht im Kühlschrank gelagert werden. Damit können sie die Therapiesicherheit erhöhen, die Akzeptanz und schließlich die Patientencompliance fördern.
Quelle: Fachpressekonferenz der Firma Stallergenes zum Thema „Die ECRIT-Studie“ am 17.03.2006 in Köln (tB).