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Tagung des vdek und ver.di zur Pflegequalität im Krankenhaus
Ballast fordert mehr Transparenz: Pflegequalität nicht dem Zufall überlassen!
Berlin (8. Dezember 2009) – Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) setzt sich für mehr Transparenz in der Pflegequalität im Krankenhaus ein. "Über die Pflegequalität in Krankenhäusern wissen wir und die Verbraucher noch viel zu wenig. Pflegequalität in Krankenhäusern ist eine Blackbox! Wir brauchen dringend mehr Transparenz im Interesse der Versicherten und auch des Pflegepersonals. Das Pflegepersonal hat ein Recht darauf, dass diese wichtige Arbeit abgebildet und gewürdigt wird." Zu diesem Fazit kommt Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek, auf der gemeinsamen Veranstaltung des vdek und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Berlin. Wichtig sei es deshalb, mehr Transparenz in der Darstellung der Pflegequalität in den Krankenhäusern zu erreichen. "Die Qualitätsberichte, die alle zwei Jahre von den Krankenhäusern erstellt und veröffentlicht werden, sollten verpflichtend auch Hinweise über die Ergebnisqualität der Pflege enthalten", forderte der Vorstandsvorsitzende. Ballast betonte, die ambulanten und stationären Pflegeheime würden mit gutem Beispiel vorangehen. Pflegequalität werde hier bereits geprüft, bewertet und im www.pflegelotse.de transparent dargestellt. Dies könnte man als Ausgangspunkt nehmen, um Transparenz auch in die Krankenhäuser zu bringen.
Über den www.klinik-lotse.de und andere Internetportale können Verbraucher anhand der Qualitätsberichte zwar einen guten Überblick über die Qualität bei medizinischen Fragen erhalten, spezielle Hinweise zur Pflegequalität erhalten die User jedoch kaum. In den Qualitätsberichten der Krankenhäuser sind die wenigen dazu zielgerichtet erhobenen Daten bislang nicht verpflichtend anzugeben. Für einen Diabetiker zum Beispiel ist es aber von zentraler Bedeutung, dass er zur richtigen Zeit seine Insulinspritze bekommt, damit es nicht zu gefährlichen Entgleisungen des Blutzuckerspiegels kommt. "Wir fordern daher, dass für die Qualitätssicherung in Krankenhäusern auch die Entwicklung von Qualitätsindikatoren in der Pflege und deren Veröffentlichung vorangetrieben wird!" Wichtig sei es auch zu wissen, ob das Krankenhaus genug Personal für die Pflege bereitstelle, "damit ein gutes Abschneiden in der Pflegequalität nicht zum Zufall wird".
Der Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, dass die Krankenkassen für die Jahre 2009 bis 2011 17.000 neue Stellen im Pflegebereich finanziell fördern. "Wir wollen, dass das Geld auch tatsächlich in Pflegekräfte investiert wird. Auch deshalb müssen wir wissen, wie viele Krankenschwestern und Krankenpfleger tatsächlich in der Pflege eingesetzt werden und nicht etwa für andere Aufgaben."
Wichtig sei auch, dass die Länder endlich ihrer Verpflichtung zur Investitionsfinanzierung nachkommen. Statt in die Pflege zu investieren, wird das Geld, das die Krankenhäuser von den Krankenkassen für die Behandlung der Versicherten bekommen, nicht selten in die bauliche Substanz gesteckt.
Downloads
Welche Auswirkungen hat die Einführung der DRGs auf die Pflege?
Dr. Braun, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen
Prof. Dr. Michael Isfort, Abteilungsleiter Pflegearbeit und –beruf, Dt. Institut dip, Köln
Katholische Hochschule KatHO NRW, Köln
http://www.vdek.com/presse/pressemitteilungen/vdek_pm/vdek_2009/pm_vdek_20091208/isfort_20091208.pdf
Pflegequalität im Krankenhaus
Wie lässt sich der Pflegebedarf in den DRGs abbilden?
Dr. Martin Braun, Abteilungsleiter Medizin, InEK GmbH
Pflege auf Spitzenniveau – Beispiel einer modernen Pflegeorganisation
Pflegequalität im Krankenhaus
Achim Momm, Institut für betriebswirtschaftliche und arbeitsorientierte Beratung GmbH
http://www.vdek.com/presse/pressemitteilungen/vdek_pm/vdek_2009/pm_vdek_20091208/momm_20091208.pdf
Sana Kliniken AG
Veränderte Arbeitsbedingungen für Pflegende –was bewirkt betriebliches Gesundheitsmanagement?
Erhard Weiß, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
http://www.vdek.com/presse/pressemitteilungen/vdek_pm/vdek_2009/pm_vdek_20091208/weiss_20091208.pdf
Quelle: Pressemitteilung des Verbandd der Ersatzkassen e. V. (VdEK) vom 08.12.2009 (tB).