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CeBIT 2009, 3. bis 8. März
TeleHealth 2009: Rückenwind für die Telemedizin
Hannover (6. Februar 2009) – Der demographische Wandel ist unaufhaltsam: Wir werden älter, und chronische Erkrankungen nehmen zu. Dass dies kein Drama sein muss, zeigt die im Rahmen der CeBIT 2009 ausgerichtete Kongressmesse TeleHealth. Zwar macht Informations- und Kommunikationstechnik die Menschen nicht gesund. Doch dank moderner Telemedizin können zumindest Komplikationen verhindert werden – von einem ganz erheblichen Einsparpotenzial ganz zu schweigen. Vom 3. bis 8. März werden in Halle 9 die neuesten Lösungen aus der Welt der IT-gestützten Medizin vorgestellt. Ein Schwerpunktthema ist dabei unter anderem die telemedizinische Betreuung und Behandlung chronisch kranker Patienten.
Per Funk den Experten immer dabei
Weitsichtige Experten haben das Potenzial der Telemedizin längst erkannt. Für den Vorsitzenden der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Dr. Reinhart Hoffmann, beispielsweise ist die Sache klar: ‚Der Diabetes ist geradezu prädestiniert für eine telemedizinische Betreuung.‘ Wie die Versorgung chronisch kranker Menschen in Zeiten der Webciety aussieht, zeigen bei der TeleHealth 2009 zahlreiche Unternehmen live und zum Anfassen. Komplett drahtlos läuft etwa die Kommunikation bei dem Unternehmen BodyTel, das seine speziell für Diabetiker entwickelte Lösung GlucoTel nach Hannover mitbringt. Der Patient kann hier sogar sein eigenes Mobiltelefon nutzen: Wird ein kompatibles Gerät an das System angedockt, begleitet der Spezialist den Patienten rund um die Welt.
Auch das Unternehmen Vitaphone, einer der größten telemedizinischen Serviceanbieter, hat Angebote für Diabetiker im Programm. Auf der TeleHealth 2009 ist es außerdem mit seiner Lösung CorBene vertreten, das sich an Patienten mit Herzinsuffizienz richtet. ‚Wir bieten damit eine flächendeckende Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz in Nordrhein-Westfalen und seit Neuestem auch im Saarland an‘, sagt Unternehmenssprecher Benjamin Homberg. Insgesamt 2 500 Patienten profitieren bereits von dem Programm.
Der klinische Nutzen ist enorm
Der telemedizinische Kontakt zum Experten gibt Patienten zusätzliche Sicherheit. Aber auch der medizinische Nutzen ist enorm. ‚Wir haben in einer Untersuchung die Blutdruckeinstellung bei standardmäßig behandelten Patienten mit Bluthochdruck mit einer telemedizinischen Blutdruckeinstellung verglichen haben‘, sagt Uwe Korth, Geschäftsführer des ebenfalls auf der TeleHealth 2009 vertretenen Telemedizinunternehmens IEM. Der Effekt war mehr als eindrucksvoll: Nach drei Monaten waren bei telemedizinischer Versorgung 90 Prozent der Patienten gut eingestellt. Ohne Telemedizin waren es nur 35 Prozent. IEM ist mit zahlreichen innovativen Telemedizinprodukten vom 3. bis 8. März in Hannover vertreten, darunter die Blutdruckuhr Klock und das mobile Langzeitblutdruckmessgerät Mobil-O-Graph. Die Geräte übermitteln ihre Messwerte an eine Online-Plattform, I.E.M. e-health service genannt, auf die der behandelnde Arzt unmittelbar zugreifen kann. ‚Telemedizin funktioniert nur in enger Abstimmung mit dem Arzt‘, ist Korth überzeugt.
Ohne technische Standards und Qualitätsstandards geht es nicht
Klar ist auch, dass Telemedizinlösungen nur dann dauerhaft erfolgreich sein werden, wenn die involvierten Geräte und Softwarelösungen problemlos mit einander kommunizieren können. Plug&Play: Was in der Unterhaltungselektronik selbstverständlich ist, steckt bei der Telemedizin noch in den Kinderschuhen. Doch es tut sich was. Der Verband der Elektrotechnik VDE, auch ein Aussteller der TeleHealth 2009, ist intensiv in der Standardisierung engagiert – in enger Abstimmung mit international tätigen Organisationen wie der amerikanischen Continua Health Alliance, die einen Referenten für das TeleHealth-Kongressprogramm bereitstellt. Neben technischen geht es dabei auch um qualitative Standards: Nicht überall wo Telemedizin drauf steht, ist auch eine hochwertige medizinischen Versorgung drin. ‚Mit den ‚VDE Anwendungsregeln TeleMonitoring‘ wurde deswegen ein Zertifizierungsprogramm ins Leben gerufen‘, betont Dr. Hans Heinz Zimmer, der Vorstandsvorsitzende des VDE.
Erhebliches Einsparpotenzial durch Telemedizin
Wer chronisch kranke Patienten besser versorgt, der reduziert auch Kosten, die beispielsweise durch Klinikeinweisungen oder vermeidbare Komplikationen entstehen. ‚Es gibt Zahlen, die zeigen, dass von den 60 Milliarden Euro, die in Deutschland jährlich für Herz-Kreislauferkrankungen ausgegeben werden, etwa 30 Prozent durch Telemedizin eingespart werden könnten‘, sagt Zimmer. So langsam bekommt das auch die Gesundheitspolitik mit: Das neue Erlössystem für Krankenkassen, das 2009 startet, macht die Versorgung von chronisch kranken Patienten für die ‚Zahlmeister des Gesundheitswesens‘ sehr viel attraktiver als bisher. Rückenwind für die Telemedizin kommt also nicht nur von der TeleHealth 2009.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Messe Hannover vom 06.02.2009.