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Telemedizin leidet an Regulierungsproblem
Neue europaweite Studie zur Versorgung von Herzpatienten
Leipzig (10. September 2008) – Eine wissenschaftliche Studie zur Versorgung von Herzschrittmacherpatienten über telematische Verfahren ist soeben am Zentrum für Healthcare Management der Handelshochschule Leipzig (HHL) abgeschlossen worden. Die Studie, in der wiederum 98 europaweite Studien analysiert und durch eine Nutzenbewertung ergänzt werden, wird helfen, grundsätzliche Entscheidungen zum weiteren Vorgehen beim Einsatz telemedizinischer Verfahren zu treffen. Die Studie wurde für die europäische Organisation Eucomed – eine Vereinigung von über 60 führenden Medizintechnikherstellern Europas, darunter Johnson & Johnson, 3M, Biotronik und Medtronic – erstellt. Die Arbeit wurde auch der Europäischen Kommission zugänglich gemacht, die momentan eine Kommunikationskampagne zum Thema "Telemedizin" erstellt.
Vorteil: Nutzen des Patienten-(Fern)Monitorings in ganz Europa
"Die meisten Krankenkassen und Krankenhäuser haben inzwischen erkannt, dass die Technologie des Patienten-(Fern)Monitorings richtig angewendet enormen Nutzen für die Patienten bringen kann. Unsere Arbeit spricht hier erstmals in einer europaweiten Betrachtung eine klare wissenschaftliche Sprache und liefert den wissenschaftlichen Beweis." führt Dr. Christian Elsner, Direktor des Zentrums für Healthcare Management aus.
Nachteil: Telemedizin leidet europaweit an Regulierungsproblem
In der Arbeit wurden auch jeweilige Rahmenfaktoren bewertet: Demnach besteht in fast allen europäischen Ländern eine ähnliche Problemlage. Da die Kostenerstattung nicht reguliert ist, bedeutet die Verwendung für Ärzte de facto Verluste – obwohl die Technologie bei Einsatz in der Summe für alle Beteiligten Kosten einspart und die Behandlungsqualität verbessert.
"Die Einführung der Telemedizin bei der Versorgung im Bereich von Schrittmachernachsorgen leidet derzeit europaweit an einem klassischen Regulierungsproblem. Im Grunde eine paradoxe Situation, da durch eine Kostenerstattung eine deutlich größere Menge an Geld an anderer Stelle eingespart werden könnte." erläutert Dennis Häckl, Studienleiter am Zentrum für Healthcare Management.
Neben der Studie wird daher am Zentrum auch ein Maßnahmenplan entwickelt, wie eine Einführung der Kostenerstattung mit verschiedenen Instrumenten und gezielten Regulierungen erfolgen kann. Das Zentrum für Healthcare Management kooperiert in diesem Bereich mit mehreren Partnern bei der Umsetzung neuartiger Kostenerstattungsmodelle. Erste Pilotanwendungen hierzu werden voraussichtlich Anfang 2009 vorgestellt werden.
Das Zentrum für Healthcare Management besteht seit dem Jahr 2005 an der Handelshochschule Leipzig und hat sich auf den Bereich Kosten-Nutzen Rechnung, eHealth sowie Vergütungssysteme und (Rück)-Versicherungslösungen im Bereich Healthcare spezialisiert. Seit seiner Gründung konnte sich das Zentrum als international anerkannte Adresse für Fachfragen rund um diese Themenstellungen etablieren. Im letzten Jahr hat das Zentrum außerdem den MEDNET Weltkongress mit Teilnehmern aus über 25 Nationen unter anderem zu diesen Themen ausgerichtet.
Quelle: Pressemitteilung der Handelshochschule Leipzig vom 10.09.2008.