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Therapie Erlotinib-induzierter Hautreaktionen
Dermatologische Referenzzentren jetzt online
Grenzach-Wyhlen (31. Mai 2011) – Zwei Drittel der Patienten, die aufgrund eines fortgeschrittenen Pankreas- oder Lungenkarzinoms mit dem EGFR-Inhibitor Erlotinib (Tarceva®) behandelt werden, entwickeln ein papulopustulöses Exanthem (Rash) [1]. Die Stärke der Hautreaktion korreliert dabei positiv mit dem Therapieansprechen [1-5]. Sehr starker Rash kann für den Patienten jedoch eine erhebliche Belastung darstellen. Nicht selten wird dann die Dosis reduziert oder die Therapie ganz abgebrochen. Um den Therapieerfolg mit Erlotinib in diesen Fällen nicht zu gefährden, empfiehlt sich die Überweisung des Patienten an ein dermatologisches Referenzzentrum. Eine Liste aller Zentren kann ab sofort auf www.tarceva.de im passwortgeschützten Bereich abgerufen werden.
In Deutschland sind aktuell 22 dermatologische Referenzzentren erfasst. Die dort praktizierenden Dermatologen sind Experten im Umgang mit Erlotinib-induzierten Hautreaktionen und therapieren nach anerkannten Standards. Onkologen, die Betroffene zu einer eskalierten Therapie an einen geschulten Dermatologen überweisen möchten, finden auf der Homepage der Roche Pharma AG ab sofort eine Übersicht aller Zentren mit Angaben zu Adresse, Telefonnummer und Sprechzeiten der Ambulanzen sowie Informationen zu den ärztlichen Ansprechpartnern und den besonderen Leistungen des Hauses.
Bedeutung der dermatologischen Referenzzentren
Der zunehmende Einsatz von Erlotinib – einem Inhibitor des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) – in der Therapie des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) und des metastasierten Pankreaskarzinoms führt dazu, dass sich Onkologen immer häufiger auch mit den typischen EGFR-Inhibitor-induzierten Hautreaktionen konfrontiert sehen. Diese können prinzipiell vom Onkologen selbst therapiert werden. Falls das Ergebnis für den Patienten jedoch nicht befriedigend ist, empfiehlt sich eine Weiterbehandlung bei einem speziell geschulten Dermatologen. Der Grund: Eine stärkere Ausprägung des Rash kann den Patienten so stark belasten, dass die potenziell erfolgreiche Therapie mit Erlotinib nicht fortgeführt wird [6].
Rash-Management nach anerkannten Standards
Ein Gremium deutscher Dermatologen erarbeitete im vergangenen Jahr gemeinsame Empfehlungen zum Rash-Management, um einen einheitlichen Standard bei der Therapie der EGFR-Inhibitor-induzierten Hautreaktionen zu gewährleisten. Das verabschiedete Konsensuspapier wurde im März 2011 im Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (JDDG) veröffentlicht [7]. Die eskalierte Therapie in einem dermatologischen Referenzzentrum erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit dem überweisenden Onkologen, so dass eine optimale Betreuung des Patienten gegeben ist. Ein zusätzlicher Vorteil ist die rasche Terminvergabe: Nach Überweisung können sich die Patienten innerhalb weniger Tage in den Referenzzentren vorstellen.
Bedeutung von Rash als Zeichen für Therapieansprechen
Die zielgerichtete Therapie mit Erlotinib verlängert signifikant das mediane Gesamtüberleben von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und metastasiertem Pankreaskarzinom [1]. Die Studien zeigen, dass insbesondere die Patienten von der Therapie profitieren, die einen starken Hautausschlag entwickeln [1-5]: So lebten beispielsweise Patienten mit Pankreaskarzinom rund fünf Monate länger, wenn sie einen Rash vom Grad > 1 aufwiesen (10,5 Monate vs. 5,3 Monate bei Patienten ohne Rash oder mit nur leichter Hautreaktion; p < 0,001) [2]. NSCLC-Patienten, bei denen Erlotinib eine Hautreaktion von Grad > 1 induzierte, lebten mit median 11,1 Monaten fast acht Monate länger als Patienten ohne die kutane Nebenwirkung. Bei ihnen lag das mediane Gesamtüberleben bei 3,3 Monaten (p < 0,001) [1].
Quellen
- Wacker B et al., Clin Cancer Res 2007; 13: 3913-3921
- Moore M et al., J Clin Oncol 2007; 25: 1960-1966
- Manzano J et al., J Clin Oncol 2010; 28,7: Abstract 4094
- Boeck S et al., J Clin Oncol 2010; 28,18s: Abstract LBA 4011 und Vortrag ASCO 2010
- van Cutsem E et al., ASCO GI 2009, Abstract 117 und Vortrag
- Hassel JC et al., Onkologie 2010; 33: 94-98
- Gutzmer R et al., J Dtsch Dermatol Ges 2011; 9(3): 195-203
Quelle: Roche Pharma, 31.05.2011 (medical relations) (tB).