Tuberkulose: Blut-Test in Sicht

Frühere Diagnose und Behandlung der Krankheit möglich

 

London, United Kingdom (19. August 2010) – Ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung des National Institute for Medical Research (NIMR) ist einem prädikativen Blut-Test für Tuberkulose einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Ein DNA-Fingerabdruck im Blut könnte helfen herauszufinden, wer Symptome entwickeln und die Infektion weiter verbreiten wird.

 

Ein derartiger Test würde eine frühere Diagnose und Behandlung der Krankheit ermöglichen. Dadurch könnten viele Menschenleben gerettet werden. Experten wie Mike Mandelbaum von TB Alert halten die in Nature veröffentlichten Forschungsergebnisse für bemerkenswert. Es sei jedoch abzuwarten, ob sie einer weiteren Überprüfung tatsächlich standhalten.

 

 

Ein Zehntel der Infizierten erkrankt

 

Tuberkulose führt zu Symptomen wie Husten, Schmerzen im Brustbereich und Gewichtsverlust. Jede Sekunde wird weltweit ein Mensch mit Tuberkulose infiziert. Fast zwei Mio. Menschen sterben jedes Jahr an dieser Krankheit. Aber nur einer von zehn Infizierten erkranken tatsächlich.

Derzeit können Haut- oder Bluttests zeigen, ob jemand infiziert ist. Wenn keine Symptome vorhanden sind, ist es nicht möglich vorherzusagen, ob es zu einer Erkrankung kommen wird. Wissenschaftler aus Großbritannien, den USA und Südafrika haben für die aktuelle Studie die genetische Signatur im Blut von erkrankten Patienten untersucht.

 

 

Genetische Marker nachgewiesen

 

Das Team um Anne O’Garra konnte bei rund zehn Prozent der Patienten mit latenten Infektionen die gleichen genetischen Marker nachweisen. Damit liegt nahe, dass sie erkranken könnten. Diese Patienten werden weiter beobachtet, um zu sehen, ob sie tatsächlich Symptome entwickeln.

O’Garra erklärte gegenüber der BBC, dass der neue Blut-Test viel versprechend, aber noch nicht ganz ausgereift sei. Sie betonte, dass eine Möglichkeit vorherzusagen, wer wirklich erkranken wird, einen entscheidenden Vorteil in der Bekämpfung dieser globalen Epidemie bedeuten würde.

 

 

Weitere Informationen

 

www.nimr.mrc.ac.uk     
www.tbalert.org
www.nature.com

 

 


Quelle: MRC National Institute for Medical Research, London, 19.08.2010 (tB).

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