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Twitter-Nachrichten aus dem OP?
Ein gefährlicher Trend!
Hamburg (25. September 2009) – Twitter-Nachrichten direkt aus dem OP sind nach Auffassung des Berufsverbandes Niedergelassener Chirurgen (BNC) ein äußerst bedenklicher Trend. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack äußerte sich zu aktuellen Medienberichten, wonach Kliniken in den USA derzeit den Einsatz des Mikroblog-Dienstes "Twitter" erproben, um Angehörige von Patienten in Echtzeit über den Verlauf der Operation zu informieren. In den Berichten ging es um eine 70-jährige Patientin, deren Gebärmutteroperation in über 300 Kurznachrichten live verfolgt werden konnte. Eine Kliniksprecherin hatte dabei an einem Computer im OP gesessen und getwittert. Haack warnte: "Wir sollten nicht jede Mode mitmachen, die aus den USA herüberschwappt." Er persönlich würde es als Operateur ablehnen, direkt aus dem OP Twitter-Nachrichten zu verschicken: "Die Konzentration auf die Operation ist wichtiger, als die Angehörigen sofort über alles zu informieren und sich womöglich durch das ‚Gezwitscher’ ablenken zu lassen."
Selbst wenn der Operateur das Twittern anderen überlässt, ist der Trend nach Ansicht des BNC-Präsidenten gefährlich: "Um Infektionen zu vermeiden, müssen wir die Zahl der Personen im OP möglichst beschränken und dürfen nicht mehr reden als unbedingt nötig. Es verstößt also gegen elementare Hygienevorschriften, beim Operieren ständig einer eigens hinzugezogenen Schreibkraft neue Twitter-Texte zu diktieren." Ohnehin können wartende Angehörige am Ablauf einer Operation nichts ändern – selbst wenn sie live erfahren, dass der Chirurg gerade eine Sehne freipräpariert oder eine Blutung stillt. Haack gab weiter zu bedenken: "Wie soll sich der twitternde Operateur verhalten, wenn Komplikationen auftreten? Soll er berichten, dass es gerade heftig blutet, obwohl die Angehörigen ohne medizinische Fachkenntnisse die Tragweite des Problems nicht einschätzen können? Oder soll er die Kurznachrichten einstellen und sie damit womöglich noch mehr verunsichern?"
Über den BNC
Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 25 regionale Landesverbände (ANC) vertritt. Der BNC engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politikern, Krankenkassen, Wirtschaft. Über seine Homepage bietet der Verband außerdem eine Suchfunktion an, über die Patienten nach einem spezialisierten niedergelassenen Chirurgen in ihrer Nähe suchen können: http://www.chirurgen-suche.de
Quelle: Pressemitteilung des Berufsverbands Niedergelassener Chirurgen (BNC) vom 25.09.2009 (tB).