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UFT® (Tegafur Uracil):

Patientenfreundliche Therapie beim metastasierten kolorektalen Karzinom

 

Berlin (20. Februar 2008) ‑ Auch auf dem diesjährigen 28. Deutschen Krebskongress in Berlin stand der Patient ganz im Mittelpunkt. So auch in dem Satelliten‑Symposium „Entscheidungskriterien für eine patientengerechte Therapie beim kolorektalen Karzinom" von Merck Serono. Das orale Fluoropyrimidin UFT hat in Kombination mit Calciumfolinat in mehreren klinischen Studien seine Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit unter Beweis gestellt. Weitere Daten zeigen, dass auch die Kombination mit den Zytostatika Oxaliplatin und Irinotecan eine wirksame und patientenfreundliche Alternative darstellt.

 

Durch den Erhalt der Lebensqualität auch in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung wird die Wirksamkeit der Therapie subjektiv für den Patienten spürbar. Ein Ansatz, den sich UFT zunutze macht. UFT zeichnet sich aufgrund der oralen Gabe durch eine hohe Akzeptanz bei den Patienten aus.(1)

 

PD Dr. med. Diana Lüftner vom Universitätsklinikum Campus Charite Mitte, Berlin, erörterte im Rahmen ihres Vortrags die Studienlage für eine Kombinationstherapie aus UFT/Calciumfolinat und Irinotecan (TEGAFIRI) bzw. Oxaliplatin (TEGAFOX). Beide Kombinationen erwiesen sich bereits in mehreren Phase‑II‑Studien als wirksam und gut verträglich.2‑8 Von besonderer Bedeutung ist, dass unter beiden Kombinationstherapien kein Auftreten eines Grad‑3/4‑Hand‑Fuß‑Syndroms beobachtet wurde. Vergleicht man die Daten mit denen aus Studien mit 5‑FU (FOLFIRI bzw. FOLFOX),‘,9 so ergibt sich, dass die Regime in der Wirksamkeit gleich sind. TEGAFIRI wird allerdings mit einer niedrigern Inzidenz von Neutropenie, Diarrhö und Übelkeit/Erbrechen besser vertragen als FOLFIRI. Ebenso tritt unter TEGAFOX weniger Neutropenie, Diarrhö, Neurotoxizität und Übelkeit/Erbrechen auf als unter FOLFOX.

 

„Mit UFT steht eine orale Alternative zu der infusionalen Gabe von 5‑FU zur Verfügung, mit vergleichbarer Wirksamkeit", bestätigte PD Dr. med Ralf‑Dieter Hofheinz vom Universitätsklinikum Mannheim. „Die gute Verträglichkeit ‑ und dabei vor allem das geringe Auftreten eines Hand‑Fuß‑Syndroms ‑ ist ein besonderer Vorteil. Wie die Studien zeigen, ist UFT auch ein idealer Kombinationspartner für Oxaliplatin‑ oder Irinotecan‑haltige Chemotherapie."

 

Basierend auf diesen positiven Daten zur Kombination von UFT mit Irinotecan und Oxaliplatin, wird derzeit eine Kombination von TEGAFIRI bzw. TEGAFOX mit dem monoklonalen IgG1 Antikörper Erbitux® (Cetuximab) in den Phase‑II‑Studien CETUFTIRI bzw. FUTURE untersucht.

 

 

Literatur

  1. Borner M, et al. Eur J Cancer 2002, 38:349‑58.
  2. Delord JP, et al. Perspectives In Colorectal Cancer. Barcelona, Spain, 2003.
  3. Douillard JY, et al. J Clin Oncol 2004; 22(Suppl.) [Abstract No. 3545].
  4. Mendez M, et al. Invest New Drugs 2005; 23:243‑251.
  5. Rosati G, et al. Oncology 2005; 69:122‑129.
  6. Feliu J, et al. Br J Cancer 2004; 91:1758‑1762.
  7. Bennouna J, et al. Br J Cancer 2006; 94:69‑73.
  8. Bajetta E, et al. Br J Cancer 2007; 96:439‑444.
  9. Goldberg RM, et al. J Clin Oncol 2004; 22:23‑30.

 

 

Über UFT

UFT ist in über 50 Ländern zugelassen. In den meisten Ländern ist UFT in Kombination mit Folinsäure (Calciumfolinat) für die Erstlinienbehandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms zugelassen. Außerdem ist UFT in manchen Ländern auch zur Behandlung anderer Tumoren zugelassen. In Japan, zum Beispiel, hat UFT die Zulassung für eine Vielzahl an Krebserkrankungen, einschließlich Tumoren des Kolons/Rektums, Bronchialkarzinom, Brustkrebs, Magenkrebs, Kopf‑Hals‑Tumoren, Lebertumoren, Tumoren der Gallenblase, des Gallengangs, Pankreaskarzinom, Blasenkarzinom, Prostata‑ und Zervixkarzinom. Seit 1984 wurden mehr als 30 Millionen Krebspatienten mit UFT behandelt. (4)

 

Merck hat sich dem Ziel einer Förderung der Onkologietherapie verschrieben und untersucht derzeit neuartige therapeutische Ansätze in hoch spezifischen Bereichen, beispielsweise die Anwendung von Erbitux bei Kolorektalkarzinomen, Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und des Halses sowie nicht‑klein­zelligem Bronchialkarzinom.

 

Daneben untersucht Merck auch andere Tumortherapien, so etwa die Anwendung von Stimuvax® (früher als liposomaler Krebsimpfstoff BLP25 bezeichnet) für die Behandlung des nicht‑kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Im September 2004 hat dieser Impfstoff von der FDA den Fast‑Track‑Status erhalten. Merck hat von Biomira Inc. aus Edmonton, Alberta/Kanada, die weltweiten Exklusiv‑Lizenzrechte außer für Kanada erworben, wo sich beide Unternehmen die Rechte teilen.

 


Quelle: Satellitensymposium der Firma Merck Pharma beim 28. Deutschen Krebskongress zum Thema „Entscheidungskriterien für eine patientengerechte Therapie beim kolorektalen Karzinom“ am 20.02.2008 in Berlin (Intramedic).

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