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Ultraschall nicht immer notwendig
Neue Beurteilungsstandards bei Staphylokokkeninfektion
Köln (12. Juli 2011) – Blutstrominfektionen mit dem Erreger Staphylococcus aureus können die Zerstörung der Herzklappen zur Folge haben. Bislang ist eine Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (Schluckecho) notwendig, um eine Herzklappenbeteiligung auszuschließen. Ein internationales Team um Wissenschaftler der Uniklinik Köln zeigt in einer jetzt veröffentlichten Studie, wann Patienten diese aufwändige Untersuchung erspart werden kann.
Die Zahl der Infektionen mit dem Bakterium Staphylococcus aureus steigt seit Jahren kontinuierlich an. Wenn es durch eine Blutvergiftung zum Versagen mehrerer Organe kommt, enden sie tödlich. An der Uniklinik Köln wird die klinische Forschung zu diesem Erreger vorangetrieben: In einer kürzlich in der Fachzeitschrift „Clinical Infectious Diseases“ publizierten Studie, setzt die Arbeitsgruppe um Dr. Achim Kaasch und Prof. Harald Seifert vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene neue Standards im Management von Staphylokokkeninfektionen.
“Gegenwärtige Empfehlungen infektiologischer Fachgesellschaften sehen vor, bei allen Patienten mit Staphylococcus aureus-Blutstrominfektion eine transösophageale Ultraschalluntersuchung des Herzens durchzuführen“, erläutert Dr. Kaasch. Dabei muss der Patient einen Schlauch – die Ultraschallsonde – schlucken, um zu klären, ob die Bakterien sich an den Herzklappen angesiedelt haben, eine typische Komplikation dieser schweren Infektion. „Diese Untersuchung ist jedoch aufwändig, teuer und für den Patienten höchst unangenehm. Dem Kliniker wird jetzt ein einfaches Hilfsmittel an die Hand gegeben, um eine fundierte Entscheidung über die Notwendigkeit einer solchen Untersuchung zu treffen“, erläutert Dr. Kaasch.
In der Studie wurde untersucht, ob ein Schluckecho bei allen Patienten mit Staphylococcus aureus-Blutstrominfektion zum Einsatz kommen muss. Die Forscher aus Köln, Freiburg und den USA konnten anhand einfacher klinischer Kriterien Patienten identifizieren, die nicht von dieser Untersuchung profitieren. Beispielsweise ist ein Schluckecho bei Patienten in der Regel nicht notwendig, wenn kein Herzschrittmacher und keine künstliche Herzklappe vorliegen und das Bakterium nur kurzzeitig im Blut nachgewiesen werden konnte. Dadurch kann etwa einem Drittel der Patienten diese Untersuchung erspart werden.
Die Studie wurde durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Paul-Ehrlich-Gesellschaft, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und den National Institutes of Health ermöglicht.
Publikation
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A.J. Kaasch, V.G. Fowler Jr., S. Rieg, G. Peyerl-Hoffmann, H. Birkholz, M. Hellmich, W.V. Kern, H. Seifert. Use of a Simple Criteria Set for Guiding Echocardiography in Nosocomial Staphylococcus aureus Bacteremia. Clin. Infect. Dis. 2011: 53:1-9
Quelle: Uniklinik Köln, 12.07.2011 (tB).