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US-amerikanisches Konjunkturprogramm berücksichtigt den Pflegekollaps
Berlin (25. März 2009) – Die USA verzeichnen einen dramatischen Pflegekollaps, auf den mittlerweile auch das Weiße Haus reagiert. Am 5. März war der Notstand explizit Thema in einer Sitzung zur geplanten Gesundheitsreform des neugewählten US-Präsidenten. Momentan sind 116.000 Stellen in US-amerikanischen Krankenhäusern unbesetzt, weitere 100.000 Stellen sind in Pflegeheimen und im ambulanten Bereich unbesetzt.
Der gesamte Pflegesektor biete dem Nachwuchs unattraktive Ausbildungsbedingungen, beklagen Verbandsvertreter der American Association of Colleges of Nursing (AACN). In den Ausbildungseinrichtungen wird seit Jahrzehnten gespart, die Pflegefakultäten werden nicht hinreichend ausgebaut. Es fehlt an geeignetem Lehrpersonal. Allein in 2008 haben 50.000 angehende Lehrkräfte die Ausbildung abgebrochen, ebenso sind 6.000 Studenten aus den Master-Programmen ausgeschieden. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass eine graduierte Pflegende in der Praxis auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von etwa 82.000 USD kommt – fast 20 Prozent mehr als Lehrende mit etwa 68.000 USD im Jahresdurchschnitt verdienen.
Die unbesetzten Stellen seien ein echtes Risiko für Patientensicherheit und Versorgungsqualität, so Peter Buerhaus, ein auch in Deutschland anerkannter Experte in Sachen Personalausstattung, Patientensicherheit und Skill-Mix. Krankenhäuser mit einer ausgedünnten Personaldecke verzeichnen einen Anstieg bei Medikationsfehlern, unerwünschten und vermeidbaren Komplikationen und einer verlängerten Verweildauer. Buerhaus’ Studien haben gezeigt, dass bei einer angemessenen Personalausstattung bis zu 6.700 Todesfälle und mehr als 4 Millionen Pflegetage verhindert werden können. "Die Pflegenden sind der Kitt im System," sagt Buerhaus. Die 2,5 Millionen Berufsangehörigen der Pflegeberufe stehen den Herausforderungen der nach dem 2. Weltkrieg geborenen Generation der Baby-Boomer gegenüber, eine in den USA 78 Millionen Menschen große Bevölkerungsgruppe, die nunmehr verstärkt versorgungsbedürftig und -abhängig werden wird.
Die US-Regierung sieht im 500-Milliarden-USD-Konjunkturprogramm von Anfang März bis zu 100 Millionen USD für die Bekämpfung des Pflegekollapses vor. Vorrangig angegangen werden sollen auf staatlicher und kommunaler Ebene Programme zur Verbesserung der Personalausstattung, Lehrerbildung, Nachwuchsförderung, Ausstattung der Pflegefakultäten sowie die Angleichung der Einkommensdifferenzen zwischen praktisch tätigen Pflegenden und Lehrkräften. Daneben werden die Rekrutierungsbemühungen zur Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland intensiviert.
Informationen unter anderem bei AACN http://www.aacn.nche.edu/Media/shortageresource.htm#about
und bei http://www.reuters.com/article/newsOne/idUSTRE5270VC20090308?sp=true
Quelle: Pressemitteilung des DBfK vom 25.03.2009.