PFLEGE
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Verantwortung des Managements bei der Versorgung von Sepsis-Patienten:
Aktionsbündnis Patientensicherheit richtet spezielle Handlungsempfehlung an Führungskräfte im Gesundheitswesen
Berlin (24. Februar 2021) – Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) veröffentlicht erstmals eine Handlungsempfehlung, die sich ausdrücklich an die Führungsebene von Gesundheitseinrichtungen, aber auch von weiteren Institutionen im Gesundheitswesen richtet. Ziel ist, die derzeit mindestens 320.000 Sepsis-Patienten mit mehr als 75.000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland zukünftig besser zu versorgen. Eine Sepsis ist ein Notfall und nur ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln rettet Leben. Öffentlich ist kaum bekannt, dass jeder Zweite eine Sepsis auch außerhalb des Krankenhauses erwirbt. Die Führungsebenen der Organisationen, allen voran die niedergelassenen Ärzte und die Krankenhäuser, stehen in der Verantwortung, die geeigneten Rahmenbedingungen für eine bessere Versorgung zu schaffen.
„Von den 75.000 dokumentierten Sepsis-Todesfällen pro Jahr in Deutschland sind bis zu 20.000 vermeidbar. Es ist höchste Zeit, dass etwas passiert,“ sagt Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des APS und selbst Ärztin. „Mit dieser Aufgabe dürfen die Beschäftigten und Patienten nicht allein gelassen werden, sondern sie brauchen die volle Unterstützung der Leitungsebene und insbesondere auch die nötige Ressourcenausstattung. Wir sind überzeugt: Entscheider und Führungskräfte im Gesundheitswesen, aus Politik und Krankenkassen können maßgeblich dazu beitragen, dass weniger Menschen in Deutschland an Sepsis sterben!“
Wie ein Modellprojekt am Universitätsklinikum Greifswald zeigt, kann mit Engagement, der personellen und gerätetechnischen Ausstattung sowie intensiven Schulungen und einigen organisatorischen Maßnahmen die Sepsis-Sterblichkeit erheblich gesenkt werden. Derartige Voraussetzungen sollten nach der Auffassung des APS in allen Einrichtungen geschaffen werden.
„Wir wissen und verstehen, dass die jetzt vorgestellten Empfehlungen in vielen Gesundheitseinrichtungen noch nicht erfüllt werden und schwierig umzusetzen sind. Die Umsetzung wird eine Herausforderung, erfordert Ressourcen, eine klare Fokussierung und Kooperation von allen Beteiligten, Behandelnden und Kosten-trägern,“ sagt Professor Dr. Reinhard Strametz, Generalsekretär des APS, ausgebildeter Intensivmediziner und Ökonom. „Doch eine gemeinsame Investition in eine bessere Sepsis-Versorgung lohnt sich dreifach: medizinisch, gesellschaftlich und ökonomisch!“
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) unterstützt die Handlungsempfehlungen des APS und wird sich dafür einsetzen, dass die Empfehlungen in den Kliniken schrittweise noch besser umgesetzt werden. „Es ist dabei wichtig, dass es uns dabei auch gelingt, neben den großen Maximalversorgern die Kliniken der Grund- und Regelversorgung einzubinden. Bei der bevorstehenden Modernisierung der Krankenhausstrukturen setzen wir sehr stark auf regionale Versorgungsbündnisse, bei denen die kleineren Klinikstandorte mithilfe der fortschreitenden Digitalisierung auch die Expertise großer Zentren nutzen, um die Patientenversorgung in der Fläche weiter zu entwickeln“, so der zukünftige Hauptgeschäftsführer der DKG, Dr. Gerald Gaß.
„Unser Appell richtet sich an alle Führungskräfte im Gesundheitswesen, weil wir überzeugt sind, dass in allen Bereichen des Gesundheitswesens mehr Anstrengungen zur schnelleren Erkennung und besseren Behandlung von Sepsis zur Ver-meidung der physischen und psychischen Folgeschäden erforderlich sind,“ sagt Constantin Grosch, stellvertretender Vorsitzender des APS und Patientenvertreter.
„Es ist die Verantwortung von der Politik und den Führungspersonen im Gesundheitswesen, daran zu arbeiten, dass das, was für das Leben und die Gesundheit der Betroffenen nötig ist, schnellstmöglich auch zur Versorgungsrealität wird,“ betont Hecker. „Dazu müssen konsequente Qualitätssicherung, also die Gewährleistung, dass die nötigen personellen, materiellen und organisatorischen Voraus-setzungen vor Ort gegeben sind, und die Bereitstellung der Finanzierung für diese Strukturen Hand in Hand greifen. Deshalb adressieren wir die Führungs-kräfte von allen Akteuren im Gesundheitswesen, gemeinsam neue Wege zu gehen.“
Am 16. Februar hat das APS zusammen mit seinen Partnerorganisationen die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis gestartet und ein gemeinsames Forderungspapier für eine bessere Sepsis-Versorgung vorgestellt.
- Alle Informationen finden sich unter: https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de
- Zur Handlungsempfehlung: https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/materialien-fuer-medizinisches-personal
Quelle: Aktionsbündnis Patientensicherheit, 24.02.2021 (tB).
Schlagwörter: Aktionsbündnis Patientensicherheit, Intensivmedizin, Patientensicherheit, Sepsis