Verbraucherzentrale NRW: Verpflegung gut – Rest mangelhaft?

Pflegenoten im Internet

 

Düsseldorf (18. Januar 2010) – Wer einen Platz in einem Pflegeheim benötigt, will auf Nummer sicher gehen, dass er professionell und liebevoll versorgt wird. Um mehr Einblick in den Pflegealltag zu gewähren und die Qualität der Pflege insgesamt zu ver­bessern, werden seit Dezember letzten Jahres die Ergebnisse von Qualitäts­prüfungen in Pflegeheimen veröffentlicht. Unter http://www.pflegenoten.de sollen sich Interessenten im Internet ein Bild davon machen können, wie Heime mit ihren Bewohnern umgehen und ob sie sie angemessen versorgen. Ähnliche Veröffentlichungen sind für ambulante Pflegedienste geplant. „Dass eine Bewertung von Pflege nach Schulnotenprinzip von sehr gut bis mangelhaft jedoch für die nötige Transparenz sorgt“, wird von der Verbraucherzentrale NRW bezweifelt: „Das Heim mit den besten Noten ist nicht für jeden die rich­tige Wahl. Denn die Ermittlung der Noten für Pflege und Betreuung basiert auf standardisierten Einschätzungen und bildet nicht unbedingt den realen Heim­alltag ab.“ Damit sich Betroffene und Angehörige von vermeintlichen Best-Noten nicht blenden lassen, haben die Verbraucherzentralen die wichtigsten Aspekte für die Suche nach einem geeigneten Pflegeheim zusammengestellt:

 

 

  • Regeln des neuen Pflege-TÜVs: Bis Ende des Jahres werden sämt­liche Pflegeheime durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft – und zwar in den Kategorien „Pflege und medizinische Ver­sorgung“, „Umgang mit demenzkranken Bewohnern“, „soziale Betreu­ung und Alltagsgestaltung“ sowie „Wohnen, Verpflegung, Hauswirt­schaft und Hygiene“. Die Prüfer analysieren die Leistungen und Ange­bote anhand von 64 Kriterien, für die Punkte auf einer Skala von eins bis zehn vergeben werden. Aus den Ergebnissen wir ein Durch­schnittswert ermittelt. Dieser wird in eine klassische Schulnote von eins (sehr gut) bis fünf (mangelhaft) übertragen und im Rahmen eines Qualitätsberichts im Internet veröffentlicht.

    Gesamtnote allein besagt gar nichts: Das einheitliche Bewertungs­raster gibt in einer Übersicht nur eine Durchschnittsnote von 64 Einzelfragen und den genannten vier Oberkategorien wieder. Diese schematische Bewertung kann jedoch über die tatsächlichen guten und schlechten Leistungen eines Heimes hinwegtäuschen. Deshalb reicht der Blick auf die Gesamtnote bei der Suche nach dem geeigneten Heimplatz nicht aus. Interessenten sollten in den Qualitätsberichten auch immer die Ergebnisse der Einzelfragen studieren und die für sie persönlich bedeutsamen Aspekte dabei besonders beachten.

    Check der eigenen Wünsche und Bedürfnisse sind A und O: Wer eine passende Einrichtung sucht, sollte zunächst überlegen, welche Punkte besonders wichtig sind – etwa die räumliche Nähe zu Ange­hörigen und Freunden, das Spektrum der Freizeit- und Beschäfti­gungsangebote oder spezielle Anforderungen an die Pflege bei einer Demenzerkrankung. Im nächsten Schritt gilt es, sich einen Überblick über die Pflegeeinrichtungen in der Nähe zu verschaffen. Die Pflege­kassen händigen auf Wunsch Adress- und Preislisten über beste­hende Institutionen in der jeweiligen Region aus. Um einen Eindruck von der Pflege und Unterbringung zu bekommen, sollten mehrere Domizile besichtigt und besonders die Wohnbereiche in Augenschein genommen werden. Künftige Bewohner können auch die Gelegenheit nutzen, im Speisesaal zu essen oder einige Tage fürs Wohnen auf Probe zu vereinbaren.

 

Nützliche Gebrauchsanweisungen zum Verständnis der Pflegenoten bieten die Infos „Wie finde ich das richtige Heim?“ und „Noten für Pflegeheime“. Beide Broschüren sind kostenlos in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW erhältlich.

 


 

Quelle: Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen vom 18.01.2010 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…