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ver.di fordert deutliche Aufwertung der Pflege
Mindestens 3.000 Euro monatlich für qualifizierte Vollzeitpflegekräfte
Berlin (14. Januar 2014) – Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert eine deutliche Aufwertung der Pflegeberufe. Dazu gehörten eine Bezahlung, die sich an Verantwortung, Leistung und Belastung orientiere, und gleichzeitig eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen. „Sonntagsreden helfen nicht weiter, wir brauchen spürbare Verbesserungen. Qualifizierte Pflegefachkräfte, die Vollzeit arbeiten, müssen mindestens 3.000 Euro brutto monatlich verdienen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler am Montag in Berlin.
Bislang betrage das Durchschnittseinkommen aller Pflegeberufe 2.410 Euro, wobei examinierte Altenpflegerinnen mit durchschnittlich 2.190 Euro am schlechtesten bezahlt würden. „Das ist angesichts der hohen Belastung und Verantwortung beschämend“, sagte Bühler. Verantwortlich dafür sei vor allem der hohe Anteil an Arbeitgebern, die eine Tarifbindung ablehnten. Hier müsse mit dem Instrument der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen eine angemessene Bezahlung durchgesetzt werden. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller Branchen verdiente ein Vollzeitarbeitnehmer im vergangenen Jahr brutto 3.462 Euro im Monat (Quelle: Destatis, 3. Quartal 2013, ohne Zulagen).
Eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen lasse sich zudem nur mit ausreichend viel Personal erreichen. Während etwa in Norwegen eine Pflegekraft im Krankenhaus im Schnitt 3,8 Patienten versorge, seien es in Deutschland 10,3 Patienten. „Wir setzen uns für die Einführung einer ausreichenden gesetzlichen Personalbemessung ein, die auch entsprechend zu refinanzieren ist“, sagte Bühler.
Es könne nicht sein, dass der wirtschaftliche Wettbewerb in den Krankenhäusern und in der Altenpflege zulasten des Personals gehe. „Das Arbeiten mit und für Menschen muss dringend aufgewertet werden. Wenn auch künftig noch ausreichend viele junge Menschen für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf gewonnen werden sollen, brauchen diese sozialen Berufe mehr Anerkennung“, betonte Bühler
Quelle: ver.di, 14.01.2014 (tB).