Vergütung von Führungs- und Fachkräften in Krankenhäusern

Krankenhaus-Geschäftsführer verdienen halb so viel wie Geschäftsführer von Wirtschaftsunternehmen

 

Gummersbach, (13. Februar 2013) – Führungskräfte in Krankenhäusern verdienen im Schnitt noch nicht einmal halb so viel wie Manager in der freien Wirtschaft: Das Gehalt eines Krankenhaus-Geschäftsführers betrug im vergangenen Jahr durchschnittlich 157.000 Euro, während ein Geschäftsführer in der Privatwirtschaft im Schmitt 334.000 Euro erhalten hat. Ähnlich groß sind die Vergütungsunterschiede bei Führungskräften im Personalwesen: Krankenhäuser haben ihre Personalchefs 2012 mit durchschnittlich 79.000 Euro im Jahr vergütet, während Wirtschaftsunternehmen den HR-Chefs 131.000 Euro gezahlt haben. In sämtlichen vergleichbaren nicht-ärztlichen Positionen lagen die Gehälter in Krankenhäusern deutlich unter denen in der freien Wirtschaft. Dies ergab eine aktuelle Studie zur Vergütung von Fach- und Führungskräften in Krankenhäusern, für die die Managementberatung Kienbaum mehr als 2.500 Positionen in knapp 150 Krankenhäusern analysiert hat.

 

 

Bonuszahlungen sind weniger verbreitet als in Wirtschaftsunternehmen

 

Die Vergütungsmodelle in deutschen Krankenhäusern weichen von denen der Privatwirtschaft ab: Mehr als drei Viertel der Geschäftsführer von Krankenhäusern erhalten eine leistungsorientierte Vergütung. Diese Vergütungsform ist damit im Krankenhausmanagement weniger verbreitet als in der Privatwirtschaft, wo 94 Prozent der Geschäftsführer einen jährlichen Bonus erhalten. Ein Klinik-Geschäftsführer kann durchschnittlich einen Bonus von 23.000 Euro im Jahr erwarten, während in der freien Wirtschaft durchschnittliche Geschäftsführer-Boni von 114.000 Euro gezahlt werden. Allerdings macht die variable Vergütung in Wirtschaftsunternehmen auch ein Drittel der Gesamtvergütung eines Geschäftsführers aus, während dieser Anteil bei Krankenhaus-Leitern lediglich zwölf Prozent des Jahreseinkommens beträgt.

 

 

Chefarztverträge enthalten immer öfter eine Bonusvereinbarung

 

Die Verträge von Chefärzten, die neu in diese Position aufsteigen, enthalten seit einigen Jahren immer häufiger eine Bonusvereinbarung: Der Anteil der Neuverträge mit Bonuskomponente ist von fünf Prozent im Jahr 1995 auf etwa 50 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Der durchschnittliche Jahresbonus für Chefärzte beträgt derzeit 73.000 Euro. Chefärzte erhalten insgesamt eine variable Vergütung von durchschnittlich 127.000 Euro im Jahr, ihre Jahresgrundbezüge belaufen sich auf 129.000 Euro.

 

 

Gehaltsunterschiede bei den Chefärzten sind im Gegensatz zu den Oberärzten sehr groß

 

Die Gehälter, die Mediziner in gleicher Position beziehen, unterscheiden sich stark: 80 Prozent der Chefärzte verdienen in Deutschland zwischen 125.000 und 500.000 Euro, die Gehälter der Oberärzte liegen im gleichen Intervall zwischen 85.000 Euro und 150.000 Euro. „Diese große Gehaltsspanne besonders bei den Chefärzten hat verschiedene Ursachen: Die Bettenzahl und die Trägerschaft des Krankenhauses können ebenso eine Rolle spielen wie die Mitarbeiterzahl, für die die jeweilige Führungskraft verantwortlich ist, sowie die Berufserfahrung und die Reputation in seinem Fachbereich, die der Stelleninhaber vorweisen kann“, sagt Christian Näser.

 

 

Gehälter steigen in allen Positionen

 

Fach- und Führungskräfte in deutschen Krankenhäusern konnten sich im vergangenen Jahr über ein ähnliches Gehaltsplus wie schon 2011 freuen: Nicht-ärztliche Führungskräfte haben durchschnittlich 3,1 Prozent mehr verdient, Krankenhausärzte hatten im Schnitt 2,7 Prozent mehr auf dem Konto. Das größte Gehaltsplus gab es für die Fachärzte: Ihre Saläre stiegen um durchschnittlich 3,7 Prozent.

 

 

Berufserfahrung zahlt sich aus

 

Je länger ärztliche und nicht-ärztliche Führungskräfte ihre Position bekleiden, desto höher ist ihr Gehalt: Klinik-Geschäftsführer mit sechs bis elf Jahren Positionszugehörigkeit verdienen durchschnittlich 152.000 Euro, sind es schon mehr als 20 Jahre, erhalten Geschäftsführer etwa 30.000 Euro mehr. Auch bei den ärztlichen Führungspositionen zeichnet sich dieser Trend ab: Chefärzte, die seit elf bis 16 Jahren ihre derzeitige Position inne haben, verdienen mit 272.000 Euro im Jahr knapp 100.000 Euro weniger als Chefärzte, die bereits mehr als 16 Jahre in der jeweiligen Position tätig sind. Chefärzte mit mehr als 20 Jahren Positionszugehörigkeit verdienen sogar 400.000 Euro im Jahr.

 

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Kienbaum ist in Deutschland Marktführer im Executive Search und im HR-Management und gehört zu den führenden Managementberatungen. Mit seinem integrierten Beratungsansatz begleitet Kienbaum Unternehmen aus den wesentlichen Wirtschaftssektoren bei ihren Veränderungsprozessen von der Konzeption bis zur Umsetzung. Kienbaum verbindet ausgewiesene Personalkompetenz mit tiefem Wissen in Strategie, Organisation und Kommunikation.

 


 

Quelle: Managementberatung Kienbaum, 13.02.2013 (tB).

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