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Vom Datensammler zum Datenmanager
Neue Wege im Umgang mit Daten durch Personalisiertes Diabetes Management
Mannheim (18. Mai 2016) – Die Digitalisierung der Welt macht auch vor Diabetes nicht halt. Das konstatierte Dr. Hansjörg Mühlen, Duisburg, auf dem Symposium von Roche Diabetes Care anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Berlin. Wie elektronische Lösungen die tägliche Arbeit der ärztlichen „Glukosedetektive unter Zeitdruck“ erleichtern können, zeigte Dr. Stefan Gölz, Esslingen. Neben den heute schon gut genutzten Werkzeugen zur Datensammlung und -analyse werden Lösungen zunehmen, die weitere therapierelevante Daten wie Insulindosen oder Kohlenhydratmengen automatisch erfassen.
„Die sprechende Medizin wird infolge der Digitalisierung eine größere Bedeutung bekommen“, prognostizierte Mühlen. Die Rolle des Arztes werde sich „vom Auf-Klärer zum Er-Klärer“ wandeln müssen. Schließlich sei der Patient auf eine fachlich fundierte Interpretation seiner Gesundheitsdaten angewiesen. Gerade beim Diabetes mellitus, der schon seit jeher mit einer Fülle an gesammelten Daten aufwartet, kommt es seiner Einschätzung nach auf eine zielgerichtete Nutzung und Vernetzung der verfügbaren Daten an. Diese Chancen könnten umso effektiver genutzt werden, je besser der Arzt dies in die Abläufe seiner eigenen Praxisorganisation zu integrieren vermag.
Digitalisierte Grundvoraussetzung: Auslesen von Blutzuckermessgeräten
Als grundlegenden Schritt zur Digitalisierung im Praxisalltag empfahl Mühlen eine Software zu installieren, mit deren Hilfe alle sinnvollen Blutzuckermessgeräte elektronisch ausgelesen werden können. Dazu zählte er solche Geräte, die zumindest die neue ISO-Norm 15197:15 erfüllen. In der täglichen Arbeit bewährt seien insbesondere Anwendungen, die auch eine Verknüpfung mit der Praxissoftware erlauben, z. B. Accu-Chek® Smart Pix Software. Das Auslesen der Messgeräte selbst könnten die Mitarbeiter routinemäßig vor der Sprechstunde übernehmen. Aber auch das selbstständige Auslesen durch den Patienten an einem PC im Wartezimmer sei seiner Erfahrung nach praktikabel, so Mühlen.
Die eher „anekdotische Datenlieferung“ traditioneller Tagebücher bietet zu wenige behandlungsrelevante Informationen, zeigte sich Gölz überzeugt. Eine Software erlaubt vielfältigere Verknüpfungen und daraus resultierend einen therapeutischen Erkenntnisgewinn. So beschrieb er eine Patientin, deren Werte sich scheinbar unerklärlich alle drei Tage massiv verschlechterten. Mit Hilfe von Accu-Chek® Smart Pix Software brachte er ihre Blutzuckerwerte mit der Nutzung des Kanülenfüllprogramms ihrer Pumpe in Zusammenhang. Tatsächlich stellte sich beim Blick auf die Grafiken heraus, dass die Verweildauer des Katheters und schlechte Werte direkt korrelierten. So konnte Gölz der Patientin schnell deutlich machen, dass regelmäßige Katheterwechsel einen signifikanten Einfluss auf den Therapieerfolg haben. Solche Zusammenhänge können für Patienten echte Aha-Erlebnisse sein, tragen zum Wissensaufbau bei und erleichtern so auch die therapeutische Führung.
Diabetesdaten online
Auch Apps und Onlinelösungen leisten laut Mühlen wertvolle Dienste für alle, die Diabetesdaten besser auswerten wollen. Sie haben den Vorteil, dass nicht eigens eine spezielle Software in der Praxis installiert werden muss. Die Datenübermittlung läuft vielmehr via Internet über gesicherte Server ab. Zu diesen Daten gehören natürlich Blutzuckerwerte, die mit einem bluetoothfähigen Messgerät wie Accu-Chek® Aviva Connect ermittelt werden. Aber auch Kohlenhydratschätzungen, Mahlzeitenfotos und Insulingaben können in der dazu gehörigen Accu-Chek® Connect App vom Patienten dokumentiert werden und sind via Onlineportal in Echtzeit in der Praxis verfügbar. Das ermöglicht einen schnellen und aktuellen Überblick bei Telefonsprechstunden oder bei akuten Patientenanfragen zwischen zwei Routineterminen.
In Zukunft: noch mehr Integration therapierelevanter Daten
Therapierelevante Daten, die über die Blutzuckerwerte hinaus gehen, wie Zeitpunkt und Menge der Insulindosen, oder Angaben zur Ernährung und Bewegung, müssen heute meist noch händisch durch den Patienten erfasst werden, fehlen damit häufig oder sind fehleranfällig. In Zukunft können intelligente Systeme auch solche Lücken schließen, wie z.B. elektronische Insulinpens, die ebenfalls online auslesbar sind. Auch die Protokollfunktion von Bewegungsdaten, die über Wearables problemlos möglich sei, könnte das Gesamtbild des Glukosehaushaltes in Zukunft sinnvoll abrunden, so Mühlen.
Über Roche Diabetes Care Deutschland GmbH
Rund 500 Mitarbeitende arbeiten in der Roche Diabetes Care Deutschland GmbH (RDCD), die als Tochtergesellschaft unter dem Dach der Roche Deutschland Holding GmbH geführt wird und am Standort Mannheim angesiedelt ist. Die eigenständige Vertriebsgesellschaft ist verantwortlich für Marketing, Verkauf und Kundenbetreuung von Diabetes Care Produkten und Lösungen der Marke Accu-Chek® im deutschen Markt. Darüber hinaus berät und betreut der Customer Service von Deutschland aus Kunden in verschiedenen Ländern Europas.
Die Versorgung der Menschen mit Diabetes zu optimieren – dafür setzt sich Roche Diabetes Care mit seiner Marke Accu-Chek® seit mehr als 40 Jahren ein. Zudem unterstützt das Unternehmen Ärzte und Krankenkassen darin, ihre Patienten optimal zu betreuen. Das Portfolio umfasst Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpensysteme, Stechhilfen sowie Datenmanagementsysteme.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Quelle: Roche Diabetes Care Deutschland GmbH, 18.05.2016 (tB).