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Von der Forschung bis zur Heilung
Hämoglobin-Spray zur Wundheilung überzeugt die Fachwelt in Theorie und Praxis
Köln (22. November 2012) – Das Hämoglobin-Spray Granulox kann für rund vier Millionen Patienten mit chronischen Wunden in Deutschland Heilung und Linderung bedeuten – diese Hoffnungen untermauern beeindruckende Studienergebnisse und Therapiebeobachtungen, die auf dem Fachsymposium der SastoMed GmbH während des Interdisziplinären WundCongresses (IWC) am 22. November 2012 in Köln präsentiert wurden. Eine Hauptursache der gestörten Wundheilung liegt nach übereinstimmender Meinung der Referenten in der Hypoxie chronischer Wunden. Granulox ist das derzeit einzige topische Therapeutikum, das der Hypoxie entgegen wirken kann und damit die Wundheilung fördert.
Mit den Referenten Prof. Dr. Joachim Dissemond (Universitätsklinikum Essen), Prof. Dr. Petr Arenberger (Karls-Universität Prag) und Nesat Mustafi (Krankenhaus Nordwest, Frankfurt a. M.) waren sich Experten aus der dermatologischen Klinik, Wissenschaft und Wundpflege einig: Eine Unterversorgung der Gewebe mit Sauerstoff (Hypoxie) ist die zentrale Gemeinsamkeit von chronischen Wunden wie Ulcera crurum, Decubitalulcera oder diabetischen Fußulcera.
Prof. Dr. Dissemond stellte den über 40 anwesenden Medizinern, Krankenschwestern und –pflegern das Krankheitsbild Ulcus cruris beispielhaft für ischämische Wunden vor und beschrieb, wie sich Durchblutungsstörungen in Venen und Arterien auf die Wundheilung auswirken. „Eine Therapie zur Behandlung von Ulcus cruris muss kausal ansetzen“, betonte er und identifizierte die „Hypoxie als neuen wesentlichen Aspekt in der Kausaltherapie“.
Wundtherapie durch lokale Oxygenierung
Im Anschluss erklärte Michael Sander, Geschäftsführer der SastoMed GmbH, wie das Hämoglobin-Spray Granulox der Hypoxie entgegenwirkt. Granulox nutzt natürliches Hämoglobin, das Umgebungssauerstoff bindet und ihn zum Wundgrund transportiert. Diese lokale Oxygenierung beschleunigt die Wundheilung. Das Hämoglobin-Spray lässt sich unkompliziert in den Pflegealltag zu integrieren. „95% aller Behandlungen finden ambulant statt“, erklärte Michael Sander und machte damit deutlich, dass von wissenschaftlichen Fortschritten in der Wundheilung nur dann ein großer Patientenkreis profitieren kann, wenn die Anwendung auch ambulant möglich ist.
Wirkprinzip wissenschaftlich bestätigt
Den wissenschaftlichen Nachweis für dieses Wirkprinzip erbrachte Prof. Dr. Petr Arenberger. Er präsentierte erstmals die Anwendungsergebnisse seiner monozentrischen, prospektiven, verblindeten, randomisierten und placebokontrollierten klinischen Studie zur Therapie von Ulcus cruris venosum mit Granulox. Prof. Dr. Arenberger beobachtete dafür über einen Zeitraum von 13 Wochen bei jeweils 36 Probanden pro Gruppe, wie sich die Wundfläche durch das Aufsprühen von Granulox im Vergleich zu einer 0,9-prozentigen hämoglobinfreien Kochsalzlösung verändert. Bei den mit dem Hämoglobin-Spray behandelten Probanden stellte er eine deutliche Reduktion der Wundgrößen gegenüber der Kontrollgruppe um durchschnittlich 53 Prozent fest und beobachtete bei allen Wundgrößen eine kontinuierliche Abnahme der Wundfläche. Wichtig für die Betroffenen: Auch das Wundschmerzempfinden verringerte sich in der mit Granulox behandelten Gruppe kontinuierlich, wohingegen es in der Kontrollgruppe konstant hoch blieb.
„Wir haben durch die topische Applikation des Hämoglobin-Sprays im Vergleich zur Placebogruppe einen signifikant positiven Einfluss auf Wundheilung bei Ulcus cruris venosum feststellen können. Die Wunden zeigten eine kontinuierliche Heilungstendenz“, erklärte Prof. Dr. Arenberger, und fasst zusammen: „Das Hämoglobin-Spray ist eine einfache und wirksame Therapieergänzung ohne zu beobachtende Nebenwirkungen“.
Derartige Fortschritte in der Wundheilung werden dringend benötigt, denn selbst bei der korrekt durchgeführten Kompressionstherapie heilten innerhalb eines halben Jahres aktuell nur 65 % aller Ulcera crurum venosum, wie Prof. Dr. Arenberger erklärte. Aufgrund der hohen Evidenzklasse kann diese praxisorientierte Studie zuverlässige Aussagen zur Therapie und Heilung von chronischen Wunden machen, wie auch Prof. Dr. Dissemond bestätigte, indem er die Studienqualität als „außergewöhnlich“ einschätzte. Die Studie wird voraussichtlich im März 2013 in der Zeitschrift „Der Hautarzt“ publiziert.
Hohe Akzeptanz in der Pflege
Nesat Mustafi, Leiter der Wundambulanz am Krankenhaus Nordwest, schilderte anschließend seine positiven Praxiserfahrungen mit Granulox bei über 200 Patienten: „Meine anfängliche Skepsis gegenüber Granulox wurde nach den ersten Anwendungserfolgen schnell obsolet“, erklärte er. „Seit April – also seit der Zulassung von Granulox – habe ich auch bei Wunden, die über viele Jahre trotz verschiedenster Therapien nicht heilten, mit Granulox Heilungserfolge beobachten können“, so Nesat Mustafi. Der Pflegeexperte setzt das Hämoglobin-Spray für eine bessere Heilung bei Ulcera crurum venosum, Ulcera crurum arteriosum, Decubitalulcera oder diabetischen Fußulcera, aber auch bei akuten Wunden wie Verbrennungen, ein. Da die Anwendung von Granulox keinen zeitlichen Mehraufwand bedeutet und einfach in die moderne Wundbehandlung zu integrieren ist, erzielen damit auch ambulante Pflegedienste frappierende Ergebnisse. In seinem Vortrag empfahl Nesat Mustafi den frühzeitigen Einsatz von Granulox bei der Therapie von Wunden mit schwierigen Heilungsprognosen, um stagnierenden oder frustranen Behandlungsverläufen von Anfang an vorzubeugen.
Fachsymposium spannt Bogen zwischen Wissenschaft und Praxis
Das Fachsymposium spannte eindrucksvoll den Bogen zwischen Forschung, klinischer Wirksamkeit und praktischer Relevanz. „Alle zwölf Minuten wird ein Patient aufgrund schlecht heilender Wunden amputiert“, brachte Michael Sander die Problematik auf den Punkt. Eine Wundtherapie mit Granulox hat damit das Potenzial, der notwendige Quantensprung bei der Heilung chronischer Wunden zu sein. Das Spray ist seit April 2012 als Medizinprodukt der Klasse III zugelassen. Granulox ist verschreibungs- und erstattungsfähig und kann über Apotheken, Sanitätshäuser und Home-Care-Händler bezogen werden.
Quelle: SastoMed, 22.11.2012 (hB).