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Vorstoß der niederländischen Ministerin sorgt für Unverständnis
Neue Züge ohne stilles Örtchen: Deutsche Kontinenz Gesellschaft warnt vor Nachahmereffekt
Kassel (22. März 2011) – Neue Nahverkehrszüge ohne stilles Örtchen? Der jüngste Vorstoß der niederländischen Verkehrsministerin Melanie Schultz van Haegen, ausgerechnet bei den Toiletten sparen zu wollen, stößt auf Empörung bei der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Vorsitzender Prof. Dr. med. Klaus-Peter Jünemann: „Diese Entwicklung ist ausgesprochen problematisch. Hier wird wieder einmal verkannt, dass Blasenschwäche jeden treffen kann – und jeder neunte Bundesbürger leidet bereits an Inkontinenz.“
Was viele nicht wissen: Inkontinenz ist mittlerweile mit neun Millionen Betroffenen eine echte Volkskrankheit. Die Zahlen sind alarmierend: Bereits 60 Prozent aller Frauen über 70 Jahren sind inkontinent, bei den Frauen zwischen 30 und 40 Jahre leiden 15 Prozent unter Blasenschwäche.
Prof. Dr. med. Klaus-Peter Jünemann rechnet: „Auf Basis der Women’s Health Coalition-Studie ist zu erwarten, dass die zweifache Mutter Frau Schultz van Haegen in 20 Jahren – dann ist sie 60 Jahre alt – zu den Menschen gehören wird, die unter Inkontinenz leiden. Ihr Vorschlag, aus dem Zug zu steigen und die Bahnhofstoiletten aufzusuchen, wenn man ein dringendes menschliches Bedürfnis hat, ist absolut unverständlich.“ Schon für einen gesunden Menschen ist das eine Zumutung – man denke auch an Kinder als Bahnreisende. Der Vorsitzende der Deutschen Kontinenz Gesellschaft hofft, das dieser kuriose Einfall aus den Niederlanden nicht auf fruchtbaren Boden bei den deutschen Zugbetreibern fällt.
Das Leiden der Betroffenen, die durch die schlechte Ausstattung des öffentlichen Raums mit Toiletten daran gehindert werden, ihr Haus zu verlassen, würde durch solche Sparmaßnahmen noch größer. Zu einer körperlichen Erkrankung kommt die wachsende Isolierung. „Um dem entgegen zu wirken“, erklärt Prof. Dr. med. Klaus-Peter Jünemann, „haben wir auf unserer Website unter www.kontinenz-gesellschaft.de einen lokalen Toilettenführer zusammen gestellt. Trotzdem brauchen wir dringend flächendeckende Verzeichnisse und eine bessere Beschilderung.“
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Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V. hat es sich als gemeinnützige, medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft seit 1987 zur Aufgabe gemacht, Inkontinenz aus der Tabuzone zu holen und so den Weg frei zu machen für eine verbesserte Diagnose, Behandlung und Prävention von Harn- und Stuhlinkontinenz.
Um dies zu erreichen, setzt die Deutsche Kontinenz Gesellschaft sowohl auf die qualifizierte Weiterbildung von Vertretern aus Pflege, Praxis und Klinik als auch auf eine fundierte Patientenberatung.
Dafür steht bundesweit ein interdisziplinärer Expertenrat aller betroffenen Fachrichtungen zur Verfügung. Mit der Zertifizierung von ärztlichen Beratungsstellen sowie Kontinenz- und Beckenboden-Zentren und der Veranstaltung von Fortbildungen trägt die Deutsche Kontinenz Gesellschaft maßgeblich zur Qualitätssicherung in der Behandlung und Beratung von Menschen mit Inkontinenz bei.
Quelle: Deutsche Kontinenz Gesellschaft, 22.03.2011 (tB).