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Vorteil durch pentavalente Schluckimpfung. Photo: Sanofi Pasteur MSDVorteil durch pentavalente Rotavirus-Schluckimpfung

Nicht nur die Jüngsten profitieren

 

Frankfurt am Main (13. Dezember 2011) – Die positiven Effekte der Rotavirus-Schluckimpfung (z.B. RotaTeq®) – bei einer breiten Anwendung – wurden in den letzten Jahren mehrfach dokumentiert. In Ländern mit hohen Impfraten konnten die Rotavirus-bedingten Hospitalisierungen bei den Säuglingen und Kleinkindern drastisch reduziert werden. Jetzt gibt es erstmals Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass auch ältere Kinder von dem Auftreten einer Herdenimmunität stark profitieren – eine Altersgruppe, von der man bisher angenommen hat, dass sie von der Krankheitslast der Rotaviren kaum betroffen ist.1 In Deutschland, wo die Empfehlung durch die Ständige Impfkommission (STIKO) bisher noch aussteht, gibt es hinsichtlich der Impfraten ein sehr starkes Ost-West-Gefälle.2 Hier ist das Engagement der einzelnen Pädiater gefragt, die Impfung in den Praxis-Alltag zu implementieren und die Eltern eingehend zu informieren. Eine aktuelle Umfrage zum Rotavirus-Impfverhalten zeigt, dass die Vorgehensweise der Pädiater zum Teil sehr unterschiedlich ist.3

 

 

Unterschätzte Krankheitslast auch bei älteren Kindern

 

In den USA, wo die Impfung direkt nach der Zulassung im Jahr 2006 in das nationale Impfprogramm aufgenommen wurde4, konnten inzwischen sehr gute Impfraten erreicht werden5 – entsprechend groß ist der Nutzen. In verschiedenen Post-Marketing-Studien wurde bei den unter 1-Jährigen ein Rückgang der Rotavirus-bedingten Hospitalisierungen um 85 bis 100 % festgestellt.6,7,8 Hinweise auf eine Herdenimmunität bei den 2–4-Jährigen existieren schon länger. Eine aktuelle Untersuchung zeigt jetzt, dass auch ältere Kinder (5–14 Jahre) von einer hohen Impfrate profitieren, denn interessanterweise wurde in den USA in dieser Altersgruppe ein Rückgang der Rotavirus-bedingten Hospitalisierungen um 71 % ermittelt.1 „Wir wussten schon immer, dass Rotaviren Abwehrschwache jeden Alters krank machen können. Die aktuellen Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass Rotaviren auch jenseits des Kleinkindalters eine Krankheitslast verursachen, wobei Säuglinge und Kleinkinder typischerweise die Überträger sind“, so Professor Dr. med. Markus Rose vom Universitäts­klinikum Frankfurt.

 

 

Rotavirus-Impfung: Starke regionale Unterschiede in Deutschland

 

Eine allgemeine Empfehlung durch die Ständige Impfkommission steht in Deutschland noch aus. Das hat zur Folge, dass es bezüglich der Rotavirus-Impfraten sehr starke regionale Unterschiede gibt. Im Jahr 2010 lagen die Impfraten in den verschiedenen Bundesländern zwischen 17 % und 64 %, wobei ein hohes Ost-West-Gefälle sichtbar wird.2 In den neuen Bundesländern wird die Impfung viel stärker im Praxisalltag umgesetzt. „Hier ist das Engagement des einzelnen Pädiaters gefragt. In unserer Praxis sprechen wir konsequent bei der U3 alle Eltern auf die Rotavirus-Impfung an und klären über die Wichtigkeit auf“, erklärt Ralph Köllges, niedergelassener Pädiater aus Mönchengladbach.

 

Mit RotaTeq® steht ein Impfstoff zur Verfügung, der sich weltweit bewährt hat. Durch seine Pentavalenz ist eine breite Serotypenabdeckung möglich.9 In den klinischen Studien wurde die Wirksamkeit gegen akute Gastroenteritis verursacht durch Rotaviren der Serotypen G1, G2, G3, G4 und G9 nachgewiesen. Schwere Verläufe konnten sogar bis zu 98 % verhindert werden.10 Darüber hinaus wurde ein früher Impfschutz nach der ersten Dosis nachgewiesen. „Das vollständige Impfschema bestehend aus drei Dosen lässt sich gut mit den anstehenden U-Untersuchungen vereinbaren. Vorteil ist auch, dass der Impfstoff parallel zur Sechsfach-Impfung verabreicht werden kann“, so Köllges.

 

 

Umfrage zur Rotavirus-Impfung

 

Wie die niedergelassenen Pädiater die Impfung in den Praxis-Alltag integrieren und welchen Stellenwert sie ihrer Meinung nach hat, wurde kürzlich in einer Umfrage ermittelt.3 Von den insgesamt 161 Befragten führen insgesamt 81 % regelmäßig die Rotavirus-Impfung in ihrer Praxis durch. Ein Großteil der Ärzte spricht die Eltern auf aktiv auf die Impfung an. Bei der Umsetzung der Impfung ist die Vorgehensweise unterschiedlich. Ein Teil beginnt den Impfzyklus bereits nach der vollendeten sechsten Lebenswoche, einige Pädiater lassen sich auf etwas mehr Zeit. 88 % der Befragten gaben an, dass die Komplettierung des Impfschemas für sie kein Problem darstelle. Interessanterweise schätzen viele Ärzte die Rotavirus-Impfrate viele höher ein als sie tatsächlich ist.* Hier scheint es eine Diskrepanz zwischen dem gefühlten Impfengagement und der realen Umsetzung zu geben. „Immer noch müssen in Deutschland jedes Jahr mehr als 22.000 Kinder11 unter fünf Jahren aufgrund einer Rotavirus-Gastroenteritis notfallmäßig in der Klinik versorgt werden, teils mit lebensbedrohlichen Verläufen. Dem gilt es schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Eine allgemeine Empfehlung durch die STIKO wäre sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung“, so Rose.

 

 

Anmerkung

 

  • * Impfraten werden in Deutschland nicht zentral ermittelt. Bestehende Impfraten beruhen auf Daten von IMS Health. Man geht davon aus, dass die Rotavirus-Impfrate in Deutschland derzeit zirka 30 % beträgt (Berechnung bezieht sich auf Kinder < 1 Jahr mit abgeschlossenem Impfschema).

 

 

Referenzen 

  1. Lopman BA et al. Infant rotavirus vaccination may provide indirect protection to older children and    adults in the United States. Journal of Infectious Diseases 2011;204 (7):980–986.
  2. Uhlig U et al. Rotavirus vaccination in Germany. Analysis of nationwide surveillance data 2006 to 2010. The Pediatric Infectious Disease Journal 2011. doi: 10.1097/INF.0b013e31822d1408
  3. Umfrage zum Rotavirus-Impfverhalten. Internal Data SPMSD, 2011.
  4. Centers of Disease Control and Prevention. Prevention of rotavirus gastroenteritis among infants and   children. Recommendations of the Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP). MMWR   2006;55:1–13.
  5. Centers of Disease Control and Prevention. Delayed onset and diminished magnitude of rotavirus activity US Nov 2007–May 2008. MMWR 2008;57:697–700
  6. Boom JA et al. Effectiveness of pentavalent rotavirus vaccine in a large urban population in the  United States. Pediatrics 2010.;125:199–207.
  7. Wang FT et al. Effectiveness of the pentavalent rotavirus vaccine in preventing gastroenteritis in the United States. Pedicatrics 2010;125:208–213.
  8. Begue RE et al. Reduction in gastroenteritis with the use of pentavalent rotavirus vaccine in a primary practice. Pediatrics 2010,126:40–45.
  9. SPMSD. Fachinformation RotaTeq®. Stand: Mai 2011.
  10. Vesikari T et al. Safety and Efficacy of a Pentavalent Human-Bovine (WC3) Reassortant Rotavirus Vaccine. N Engl J Med 2006;354:23–33.
  11. Rose M et al. Rotaviruserkrankung: Lästiges Übel oder schwere Belastung für Familie und Gesundheit? Prävention und Gesundheitsförderung 2008;3:266–272.

  

Über Sanofi Pasteur MSD:

 

Sanofi Pasteur MSD ist ein europäisches Gemeinschaftsunternehmen von Sanofi Pasteur und Merck & Co. Inc.: Wir haben uns als Einzige ausschließlich auf Herstellung und Vertrieb von Impfstoffen spezialisiert. Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen – mit unseren Produkten schützen wir Menschen aller Altersklassen vor 20 Infektionskrankheiten. Weltweit arbeiten Forscherteams an der Entwicklung neuer und der Verbesserung bewährter Impfstoffe. Dabei ist es Ziel, deren Wirksamkeit, Verträglichkeit und Akzeptanz ständig zu verbessern. Auf der Dialogplattform www.impfenimdialog.de beantworten Experten von SPMSD persönlich individuelle Fragen rund um das Thema Impfen.

 

 

Download

 

 

  • Prof. Dr. med. Markus Rose, M.P.H.: “Aktuelle Daten zur Rotavirus-Impfung: Rückgang der Erkrankungen auch bei älteren Kindern und Erwachsenen“
    Abstract: Abstract_Rose.pdf Abstract_Rose.pdf (90.96 KB)

 

 

 


 

Quelle: Pressegespräch der Firma Sanofi-Pasteur-MSD zum Thema „Vorteil durch pentavalente Rotavirus-Schluckimpfung: Nicht nur die Jüngsten profitieren“ am 13.12.2011 in Frakfurt am Main (tB).

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