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Was tun gegen den Personalmangel in Pflegeberufen?
Im Forschungsprojekt ZUKUNFT:PFLEGE erarbeiten Bremer Wissenschaftler Lösungsstrategien für die ambulante Pflege
Bremen (17. Februar 2012) – Der Pflegesektor in Deutschland steht vor dem schwerwiegenden Problem des Personalmangels. Auf der einen Seite steigt die Zahl der Pflegebedürftigen und wird auch in Zukunft weiter steigen. Auf der anderen Seite werden die Beschäftigten in den Pflegeberufen älter. Und die Zahl der Aussteiger aus dem Pflegeberuf ist hoch. Doch bislang fehlen vor allem für die ambulante Pflege Konzepte, um auf die sich verschärfende Personallage in der Pflege zu reagieren. Nach Antworten suchen jetzt Sozial- und Gesundheitswissenschaftler der Universität Bremen. Im Projekt „ZUKUNFT:PFLEGE“ sollen Lösungen erarbeitet werden.
Das Forschungsvorhaben mit dem vollständigen Titel „Zukunft der Pflege im demografischen Wandel – Innovationsfähigkeit durch Organisationslernen und regionale Netzwerkbildung“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Europäischen Sozialfonds (ESF) über drei Jahre mit einer Summe von 925.000 Euro gefördert.
Die Hauptidee des Projektes ist es, zwei Aktionsfelder miteinander zu verbinden: Einmal die Arbeitsorganisation in der ambulanten Pflege so zu gestalten, dass Gesundheit und Arbeitsmotivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig auch mit zunehmendem Alter gesichert werden. Gleichzeit sollen die meist kleinen und mittleren Pflegeunternehmen sich regional vernetzen, um über das Netzwerk zum Beispiel von Best-Practice-Beispielen und -Instrumenten zu profitieren.
Im artec | Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen, das das Gesamtprojekt koordiniert, untersucht das Team um Dr. Peter Bleses die Arbeitsorganisation und -bedingungen in ambulanten Pflegeunternehmen. Ziel ist es, einen Leitfaden „Nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit in der ambulanten Pflege“ zu entwickeln, der konkrete Hilfestellungen für die Arbeitsorganisation in der ambulanten Pflege gibt. Der Grundgedanke: Eine Arbeitsgestaltung, die die Ressourcen und Probleme der Pflegenden berücksichtigt, sichert Arbeitszufriedenheit, vermindert die Gesundheitsrisiken für das Pflegepersonal und bietet Beschäftigten langfristige Perspektiven im demografischen Wandel dieser Wachstumsbranche. Mittelfristig kann dadurch die Attraktivität des Pflegeberufs erhöht werden.
Parallel dazu wird das Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen unter Federführung von Professor Heinz Rothgang und Dr. Wolfgang Ritter ein sich langfristig selbst tragendes regionales Unterstützungsnetzwerk „Pflege im demografischen Wandel“ aufbauen. Ambulante Pflegeunternehmen sind meist kleine und mittlere Unternehmen, deren finanzielle und personelle Ressourcen knapp sind, so dass sie Gestaltungskonzepte nicht allein umsetzen können. Gerade Zukunftsaufgaben, bei denen über ihr eigenes Unternehmen hinausgehende Anforderungen bestehen, können nicht alleine bewältigt werden. Das Netzwerk soll die ambulanten Pflegeunternehmen vor allem auf den Feldern Qualifikations- und Kompetenzentwicklung sowie Gesundheitsförderung unterstützen. So soll das regionale Netzwerk regelmäßige Veranstaltungen organisieren, auf denen sich die ambulanten Pflegeunternehmen unter anderem über Beispiele guter Praxis und weitergehende Kooperationsmöglichkeiten untereinander und über die Bremer Region hinaus austauschen können.
Quelle: Universität Bremen, artec | Forschungszentrum Nachhaltigkeit, 17.02.2012 (tB).