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Wer braucht Inkretin-Schutz?
Das Patientenprofil für Xelevia® in der täglichen Praxis
Von Dr. Ralph A. Bierwirth, Essen
Berlin (4. April.2008) – Seit längerem ist bekannt, dass die Zahl der Diabetiker, vor allem der Typ-2-Diabetiker rasant ansteigt. So zitiert der aktuelle „Gesundheitsbericht Diabetes 2008“ eine große Versicherten-Stichprobe der AOK Hessen. Hier wurde die Zahl der Menschen mit Diabetes für den Zeitraum 1989 bis 2001 erfasst. Die Daten von mehr als 300.000 Versicherten wurden ausgewertet und auf die deutsche Bevölkerung hochgerechnet. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 6,9 Prozent aller Deutschen waren demnach im Jahr 2001 wegen eines Diabetes mellitus in Behandlung. Eine weitere Fortschreibung der Analyse auf das Jahr 2004 ergab eine durchschnittliche Rate von 7,6 %. Verglichen mit 1988 bedeutet dies ein Anstieg der Diabetesfälle um 54 %. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um den Typ-2-Diabetes.
Jedoch liegt nicht nur im quantitativen Anstieg der Diabetikerzahlen eine große gesundheitspolitische Herausforderung – gerade was die medizinische Versorgung der Patienten betrifft, erfordert diese „Volkserkrankung“ qualitative Verbesserungen. Wenn der medizinische Standard in der Diabetestherapie in Deutschland doch so hoch ist, muss die Frage erlaubt sein, wieso hierzulande immer noch jährlich:
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6.000 Diabetiker erblinden,
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8.300 dialysepflichtig werden,
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bei 28.000 Gliedmaßen amputiert werden müssen,
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und 27.000 einen Herzinfarkt bekommen.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Prävention und Therapie des Diabetes mellitus könnten dazu beitragen, diese Situation zu ändern.
Hierzu zählt auch der konsequente Einsatz moderner Substanzen in der Diabetestherapie. Ein neuer und vielversprechender Ansatz im Bereich der oralen Antidiabetika sind die DPP-4-Inhibitoren. Viele Patienten mit Typ-2-Diabetes, die wir in der täglichen Praxis sehen, sind übergewichtig und nehmen durch die Behandlung mit Sulfonylharnstoffen, Glitazonen oder Insulin weiter zu. Oft wird dabei ein besserer HbA1c-Wert mit zusätzlichem Körpergewicht erkauft. Starkes Übergewicht bedeutet bei Diabetikern jedoch auch immer das Risiko weiterer Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Schäden an Nieren und Augen.
Gerade vor diesem Hintergrund sind die neuen DPP-4-Inhibitoren eine vielversprechende Behandlungsoption in der täglichen Praxis. Wir wünschen uns ein Therapiekonzept, das effektiv aber auch physiologisch sicher und verträglich den Blutzucker senkt. Die DPP-4-Inhibitoren könnten diesem Wunschprofil schon sehr nahe kommen. Besonders interessant ist der Aspekt der Gewichtsneutralität, der eine völlig neue Komponente der Diabetestherapie darstellt.
Patienten, die besonders von Sitagliptin profitieren, sind Typ-2-Diabetiker, die unter alleiniger Therapie mit Metformin keine zufriedenstellende Blutzuckereinstellung erreichen können. In der Kombinationstherapie mit Metformin lassen sich bei diesen Patienten sehr gute HbA1c-Werte von unter 7% erzielen.
Die Therapie mit Sitagliptin wird im Allgemeinen sehr gut vertragen. Das Risiko von Hypoglykämien ist im Gegensatz zu anderen oralen Antidiabetika wie den Sulfonylharnstoffen nicht erhöht. Sulfonylharnstoffe steigern die Sekretion von Insulin aus den Betazellen. Sie wirken unabhängig vom Blutglucosespiegel, was zu häufigen Hypoglykämien führt. Die unter der Therapie erhöhten Insulinspiegel führen zudem zu einer Gewichtszunahme der ohnehin zumeist adipösen Patienten. Sitagliptin stellt hier eine effektive aber zugleich verträgliche und gewichtsneutrale Alternative dar.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sitagliptin nur einmal täglich vom Patienten eingenommen wird. Ein Aspekt, der gemeinsam mit der Gewichtsneutralität die Compliance der Patienten fördert.
Quellen
Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2008.
www.uni-duesseldorf.de: Diabetes in Deutschland – Datenlage und Risikoprofil, Deutsches Diabeteszentrum, Leibniz Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf