WHO veröffentlicht erstmalig weltweit gültige Ausbildungsstandards für Anthroposophische Medizin

Berlin/Brüssel (29. März 2023) — Als Reaktion auf die weltweit steigende Nachfrage der Anthroposophischen Medizin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im März 2023 erstmalig global gültige Ausbildungsstandards (Benchmarks) für die Anthroposophische Medizin veröffentlicht. Die Benchmarks beschreiben Zugangskriterien zu den Ausbildungen, Ausbildungsinhalte und Ausbildungsdauer. Diese durch die WHO qualifizierten Standards machen die Relevanz der Anthroposophischen Medizin als eine weltweit praktizierte Medizin deutlich. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten.

 

Hohe Qualität für Patienten

„Wir begrüßen diese Entwicklung sehr“, sagt Dr. Iracema Benevides, Chirurgin und Allgemeinärztin in Belo Horizonte (Brasilien) und Vizepräsidentin der Internationalen Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften (IVAA). „Das ist ein wichtiger Schritt für die Anthroposophische Medizin, um noch stärker in die nationalen Gesundheitssysteme integriert zu werden.”

„Da immer mehr Länder Richtlinien für traditionelle, komplementäre und integrative Medizin definieren, hat die WHO die Benchmarks für Anthroposophische Medizin als Referenzpunkte entwickelt. An diesen können sich politische Entscheidungsträger, Mitarbeitende im Gesundheitswesen und Ausbildungseinrichtungen orientieren”, sagt Dr. Kim Sungchol, Leiter der Abteilung für traditionelle, komplementäre und integrative Medizin bei der WHO.

Der Veröffentlichung ging ein mehrjähriger Prozess voraus, in dem die Ausbildungsgänge für Anthroposophische Medizin von Experten nach WHO-Kriterien abgebildet und die Benchmarks in einem Peer-Review-Verfahren begutachtet wurden. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Benchmarks bilden genau das ab, was die unterschiedlichen Gesundheitsberufe brauchen, um Anthroposophische Medizin praktizieren zu können”, ergänzt Dr. med. Matthias Girke, Facharzt für Innere Medizin und Leiter der Medizinischen Sektion am Goetheanum (Schweiz).

 

Länder sind am Zug

Da die Anthroposophische Medizin interdisziplinär ansetzt, gelten die neuen Ausbildungsstandards für alle Gesundheitsberufe, wie Ärzte, Therapeuten, Pharmazeuten und die Pflege. „Wir sind bereit, jedes Land dabei zu unterstützen, die WHO Ausbildungsstandards in die jeweils gültigen nationalen Aus- und Weiterbildungsordnungen zu implementieren”, erklärt Dr. Thomas Breitkreuz, IVAA-Präsident und Ärztlicher Leiter des Paracelsus Krankenhauses in Unterlengenhardt. „Das ist eine großartige Möglichkeit, noch mehr Menschen einen Zugang zu hochwertiger anthroposophischer Gesundheitsversorgung zu bieten”, so Breitkreuz abschließend.

 

 

Zum Hintergrund

2014 hatte die WHO die Integration von traditioneller und komplementärer Medizin in Gesundheitssysteme als wichtiges strategisches Ziel für die nächsten Jahre definiert (WHO Traditional Medicine Strategy: 2014-2023). Bis jetzt hat die WHO vergleichbare Ausbildungsstandards für verschiedene etablierte Verfahren wie zum Beispiel für Ayurveda und die Traditionelle Chinesische Medizin veröffentlicht.

Der DAMiD repräsentiert die Anthroposophische Medizin in allen gesellschaftlichen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Als Dachorganisation vertritt der Verband die übergeordneten Belange und Interessen seiner Mitglieder.

Die »IVAA, Internationale Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften, fördert die Anerkennung der Anthroposophischen Medizin und ihre Umsetzung in den Gesundheitssystemen.
Die »Medizinische Sektion am Goetheanum in Dornach (Schweiz) ist die internationale Vertretung der Anthroposophischen Medizin.

 

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Quelle: Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland e.V. (DAMiD), 29.03.2023 (tB).

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