Wie die Leitlinie ans Bett kommt - Neue Fortbildungsinitiative für Ärzte und Pflegekräfte auf Intensivstationen. Orion Pharma startet eine neue Fortbildungsinitiative für ein patientenorientiertes Management von Schmerz, Agitation und Delir auf der Intensivstation. Ärzte und Pflegekräfte werden gemeinsam geschult und trainiert, um die evidenzbasierten Vorgaben der deutschen S3-Leitlinie1 und der US-PAD-Guidelines2 konsequent, strukturiert und nachhaltig umzusetzen. Ziel ist eine signifikante Verbesserung von Patientenführung und Outcome. Ziel ist der wache, kooperative, schmerzfreie, delirfreie, mobilisierbare Patient ohne kognitive Einbußen. Photo: Orion PharmaWie die Leitlinie ans Bett kommt

Neue Fortbildungsinitiative für Ärzte und Pflegekräfte auf Intensivstationen

 

Hamburg (4. Dezember 2014) – Orion Pharma startet eine neue Fortbildungsinitiative für ein patientenorientiertes Management von Schmerz, Agitation und Delir auf der Intensivstation. Ärzte und Pflegekräfte werden gemeinsam geschult und trainiert, um die evidenzbasierten Vorgaben der deutschen S3-Leitlinie1 und der US-PAD-Guidelines2 konsequent, strukturiert und nachhaltig umzusetzen. Ziel ist eine signifikante Verbesserung von Patientenführung und Outcome. Ziel ist der wache, kooperative, schmerzfreie, delirfreie, mobilisierbare Patient ohne kognitive Einbußen.


Trotz der großen Bedeutung eines erfolgreichen Managements von Schmerz, Agitation und Delir werden die bestehenden Leitlinien im Klinikalltag noch zu selten umgesetzt. „Mögliche Ursachen für die schleppende Implementierung sind Schulungs- und Trainingsdefizite, eine unklare Zuordnung der Kompetenzen und eine unzureichende Überführung der definierten Maßnahmen in die tägliche Klinikroutine. Das wollen wir ändern“, sagt Dr. Markus Gutschow, Medical Marketing Manager, Orion Pharma.

 

Die neue Fortbildungsinitiative wird nicht nur die Vorgaben der Leitlinien schulen und trainieren, sondern den Teilnehmern anhand eines strukturierten Prozessmanagement-Ansatzes auch erste Schritte zur nachhaltigen Implementierung in den Klinikalltag aufzeigen.

 

Mit dexdor® (Dexmedetomidin) steht ein moderner Wirkstoff zur Verfügung, der die tägliche Anwendung der Leitlinien-Empfehlungen und deren Implementierung im Klinikalltag wesentlich unterstützt. Patienten unter dexdor® sind signifikant kommunikativer und kooperativer als unter Propofol und Midazolam3, sowie leichter im angestrebten Zielkorridor von RASS 0 bis -1 (wach, aufmerksam, weder agitiert noch sediert) zu führen3,4. Dies sorgt insgesamt für eine verbesserte Patientenführung, erleichtert das Erheben von Scores, ermöglicht ein besseres Therapiemanagement und fördert den Einsatz vorbeugender Maßnahmen wie der Frühmobilisierung.

 

Die Fortbildungsveranstaltung ist als zweitägiger Workshop für Arzt-Pflege-Tandems konzipiert. Geschult und trainiert wird das Management (Monitoring, Behandlung und Prävention) von Schmerz, Agitation und Delir gemäß aktueller Leitlinien. Wesentlicher Bestandteil des Workshops ist die Erarbeitung erster Ansätze und Strategien für eine nachhaltige, erfolgreiche Implementierung der Leitlinien-Empfehlungen durch die Teilnehmer.

 

 

Anmerkungen 

  1. S3-Leitlinie Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin der DGAI und DIVI, 1.12.2009,
    online unter http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/001-012.html
     
  2. Barr J et al. Clinical Practice Guidelines for the Management of Pain, Agitation, and Delirium in Adult Patients in the Intensive Care Unit. Crit Care Med 2013; 41:266.
  3. Jakob et al. Dexmedetomidine vs midazolam or propofol for sedation during prolonged mechanical ventilation: two randomized controlled trials. JAMA 2012;307:1151–60
  4. Shehabi Y, et al. Early Goal-Directed Sedation Versus Standard Sedation in Mechanically Ventilated Critically Ill Patients: A Pilot Study. Crit Care Med 2013; 41(8): 1983-1991.

 

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Patientenorientiertes Management

 

Neben der hohen Relevanz von Schmerz, Agitation und Delir für das Outcome von Patienten ist diese Trias mit hohen physischen und psychischen Belastungen sowohl für Patienten als auch für Ärzte und Pflegkräfte im Intensivalltag verbunden. Um die sich teilweise gegenseitig bedingenden Herausforderungen in den Griff zu bekommen ist ein patientenorientiertes Management, wie es die Leitlinien empfehlen, unbedingt erforderlich. Die derzeit gültige S3-Leitlinie zu Analgesie, Sedierung und Delirmanagement von 2009 und die aktuelleren US-PAD-Guidelines für das Management von Pain, Agitation und Delirium von 2013 empfehlen ein regelmäßiges Monitoring von Schmerz, Agitation/Sedierung und Delir mit validierten Messinstrumenten sowie patientenorientierte Konzepte mit individuellen Zielen für die Therapie.

 

 

Goldstandards für das Monitoring

 

Der Goldstandard für das Monitoring von Schmerz ist die Selbsteinschätzung des Patienten. Hierzu muss der Patient ansprechbar, wach und klar sein. State of the Art zur Bestimmung des Agitations- bzw. Sedierungslevels ist die Richmond Agitation Sedation Scale (RASS). Für das Delir-Assessment sind es die Confusion Assessment Method für die Intensivstation (CAM-ICU) und die Intensive Care Delirium Screening Checklist (ICDSC).

 

 

Der ruhige, wache und kommunikative Patient

 

Ein ruhiger, wacher und kommunikativer Patient kann beim Monitoring aktiv einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Empfehlungen leisten. Unter dexdor® (Dexmedetomidin) sind Patienten deutlich kommunikativer als unter Propofol und Midazolam. Gemäß der PAD-Guidelines ist der leichtestmögliche Sedierungslevel anzustreben, so dass der Intensivpatient wach, ruhig und kooperativ ist. Erst nach einer adäquaten Analgesie sollte überhaupt zu sedierenden Wirkstoffen gegriffen werden. Hier sind die Nicht-Benzodiazepine (Propofol und Dexmedetomidin) den Benzodiazepinen klar vorzuziehen (Ausnahme: Alkohol- und Benzodiazepin-Entzüge). In dieser Deutlichkeit gehen die PAD-Guidelines über die S3-Leitlinie hinaus. Patienten unter dexdor® sind signifikant leichter im angestrebten Zielkorridor von RASS 0 bis -1 (wach, aufmerksam, weder agitiert noch sediert) zu führen als unter Propofol und Midazolam.

 

 

Management und Prävention von Delir

 

Die Verhinderung eines Delirs ist eine multiprofessionelle Aufgabe, die Monitoring, Therapie, aber insbesondere Prävention umfasst. Prävention ist der Schlüssel zum Erfolg.

 

Beim Management des Delirs stehen die Beseitigung möglicher Risikofaktoren und Ursachen wie z.B. tiefe Sedierung, Schmerzen, gestörter Schlaf, beeinträchtigtes Seh- und Hörvermögen sowie eine symptomatische Therapie im Vordergrund. Die PAD-Guidelines tragen der aktuellen Studienevidenz Rechnung: Sie empfehlen zur Sedierung von deliranten Patienten Dexmedetomidin und den vollständigen Verzicht auf Benzodiazepine (Ausnahme Alkohol- und Benzodiazepin-Entzugsdelir).

 

Bei der Prävention empfehlen die PAD-Guidelines, anders als die S3-Leitlinie, auf eine medikamentöse Prophylaxe zu verzichten. Folglich haben vor allem nicht-medikamentöse Optionen einen besonderen Stellenwert:

 

  • Kommunikation (auch unter Sedierung) aufrechterhalten,
  • Schlaf-Wach-Rhythmus erhalten, Lärm vermeiden,
  • Patienten (re-)orientieren,
  • Patienten früh mobilisieren.

 

In den PAD-Guidelines wird die frühe Mobilisierung als präventive Maßnahme mit Empfehlungsgrad 1 empfohlen. Durch einen an den Patientenzustand angepassten Stufenplan vom passiven Bewegen bis zum Gehen kann die Frühmobilisierung in der Regel erfolgreich und sicher durchgeführt werden. Die Vorteile der Frühmobilisierung liegen in der Verkürzung des Intensiv- und Krankenhausaufenthalts, der deutlichen Verkürzung der Delirdauer und den positiven Einflüssen auf den funktionellen Status bei Krankenhausentlassung. Patienten sind schneller wieder mobil und selbständig und kognitiv intakter. Frühmobilisierung verbessert das Outcome.

 

Ziel ist wache, kooperative, schmerzfreie, delirfreie, mobilisierbare Patient ohne kognitive Einbußen.

 

 

Über Orion Pharma

 

Orion Pharma ist ein innovatives finnisches Unternehmen, das weltweit tätig ist. Die Pipeline neuer Medikamente erstreckt sich vor allem auf die Indikationen Atemwege, Zentrales Nervensystem und Intensivmedizin. Meilensteine in Deutschland in der Intensivmedizin sind das 2011 eingeführte dexdor® (Dexmedetomidin) für das Management von Schmerz, Agitation und Delir bei Patienten auf Intensivstationen und das 2013 zugelassene Simdax® (Levosimendan) für Patienten mit akut dekompensierter Herzinsuffizienz und Patienten nach kardiochirurgischen Eingriffen. Beide Präparate sind auch in Österreich und der Schweiz zugelassen.

 

 

Über Dexdor®

 

dexdor® 100 Mikrogramm/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Wirkstoff: 1 ml Konzentrat enthält Dexmedetomidinhydrochlorid entsprechend 100 μg Dexmedetomidin.

 

Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.

 

Verschreibungspflichtig.

 

Anwendungsgebiet: Für die Sedierung erwachsener, intensivmedizinisch behandelter Patienten, die eine Sedierungstiefe benötigen, die ein Erwecken durch verbale Stimulation noch erlaubt (dies entspricht einer Klassifikation von 0 bis –3 nach der Richmond Agitation-Sedation Scale [RASS]).

 

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile, fortgeschrittener Herzblock (Grad 2 oder 3) bei Patienten ohne Herzschrittmacher, unkontrollierte Hypotonie sowie akute zerebrovaskuläre Ereignisse.

 

Nebenwirkungen: sehr häufig: Bradykardie, Hypotonie, Hypertonie. Häufig: Hyperglykämie, Hypoglykämie, Unruhe, myokardiale Ischämie oder Infarkt, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Entzugssyndrom, Hyperthermie. Gelegentlich: metabolische Azidose, Hypoalbuminämie, Halluzinationen, atrioventrikulärer Block ersten Grades, vermindertes Herzzeitvolumen, Dyspnoe, Blähbauch, Durst sowie Unwirksamkeit des Arzneimittels.

 

Zulassungsinhaber: Orion Corporation, Fl-02200 Espoo. Örtlicher Vertreter: Orion Pharma GmbH, Notkestr. 9, 22607 Hamburg.

 


Quelle: Orion Pharma, 04.12.2014 (tB).

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