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Wie entsteht das Schmerzerlebnis im Gehirn?
Hamburg (1. August 2008) – Dr. Ulrike Bingel, Neurologin in der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet und erhält 1,3 Millionen Euro Fördergelder für ein Forschungsprojekt zu Schmerzverarbeitung und Schmerzwahrnehmung. Damit ist sie eine der fünf herausragenden Neurowissenschaftlerinnen in Deutschland, welche ein internationales Gutachtergremium aus 70 Bewerberinnen ausgewählt hat.
Schmerz, insbesondere der chronische Schmerz, ist ein Gesundheitsproblem von immensem sozio-ökonomischem Ausmaß. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund sechs Millionen Menschen an chronischen Schmerzen.Entsprechend unseres heutigen Verständnisses ist Schmerz deutlich mehr als eine reine Sinnesempfindung. Schmerz ist eine mehrdimensionale Erfahrung, die neben der sensorischen Komponente ("wie sehr tut es wo weh"), auch emotionale, kognitive und verhaltensrelevante Aspekte umfasst. Die Wahrnehmung und das Erleben von Schmerz ist damit ein komplexer kognitiver Vorgang, und keine 1:1 Übersetzung einer schädlichen Gewebereizung. Insbesondere beim chronischen Schmerz, kann sich das Schmerzerlebnis, welches im Gehirn entsteht, zu weiten Teilen von der Warnfunktion des Schmerzes lösen. Im Gegenzug gewinnen psychologische Faktoren (wie Krankheitsverarbeitung, Angst, Erwartung, frühere Erlebnisse etc.) eine zunehmende Bedeutung.Erst vor zehn bis 15 Jahren hat die Wissenschaft zu verstehen begonnen, wie die vielschichtige Erfahrung von Schmerz in unserem Gehirn entsteht und vor allem wie das Gehirn selbst in der Lage ist die Schmerzwahrnehmung positiv oder auch negativ zu beeinflussen.
Dr. Ulrike Bingel untersucht diese Prozesse seit 2001 mit den Mitteln der sogenannten funktionellen Bildgebung.Ziel der positiv begutachteten selbstständigen Forschergruppe ist es, noch besser zu verstehen, wie kognitive Faktoren das individuelle Schmerzerleben beeinflussen, und vor allem welche neuronalen Mechanismen in Gehirn und Rückenmark diesen Mechanismen der körpereigenen Schmerzmodulation zugrunde liegen. Aus diesen Erkenntnissen versprechen sich die Forscher Anknüpfungspunkte für innovative Wege zur Prävention und Behandlung von Schmerzerkrankungen.
Die Forschergruppe wird in der Klinik für Neurologie sowie dem Institut für systemische Neurowissenschaften am UKE angesiedelt sein. Ziel des BMBF-Förderprojekts "Unabhängige Forschergruppen in den Neurowissenschaften" ist es, die Karrierechancen von Frauen in den Neurowissenschaften zu erhöhen. Die Wissenschaftlerinnen sollen mit den bereitgestellten Mitteln eine selbstständige Forschergruppe leiten und ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten weiter ausbauen.
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vom 01.08.08.