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Window of Opportunity bei der Axialen Spondyloarthritis
Frühzeitige Therapie ist entscheidend
Wiesbaden (20. Juli 2015) – Neue Erkenntnisse zum Krankheitsverlauf der axialen Spondyloarthritis weisen auf die Existenz eines „Window of Opportunity“ in der Therapie der Erkrankung hin.1 In diesem Zeitfenster im frühen Verlauf der Erkrankung scheint es möglich, nicht nur die Krankheitsaktivität selbst, sondern auch die radiologische Progression positiv zu beeinflussen. Diskutiert werden hierbei positive Effekte einer frühzeitig einsetzenden und langfristigen Therapie mit TNF-alpha-Blockern. Für den TNF-alpha-Blocker Adalimumab (HUMIRA®) liegen mittlerweile sowohl Langzeitdaten zur Behandlung der AS über fünf2 als auch zur Behandlung der nichtröntgenologischen axialen SpA über drei Jahre3 vor.
Bei der axialen Spondyloarthritis (axiale SpA) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung, die zur Versteifung der Wirbelgelenke führen kann. Dass neben der Krankheitsaktivität auch die radiologische Progression durch den Einsatz von TNF-alpha-Blockern wie Adalimumab (HUMIRA® ) beeinflusst werden kann, wurde bislang nur vermutet. Diskutiert wird heute, dass die strukturellen Veränderungen der Wirbelsäule durch Entzündungsprozesse bedingt sind.4 In Folge kommt es zur Bildung von Fettmetaplasien und Syndesmophyten, was letztlich zur Verknöcherung der Wirbel führt.5
Krankheitsaktivität und radiologische Progression sind eng verknüpft
„Die aktuelle Studienlage weist hier auf ein ‚Window of opportunity‘ hin, in dem der Verknöcherungsprozess möglicherweise gedämpft werden kann“, so Dr. Xenofon Baraliakos vom Rheumazentrum Ruhrgebiet.6 Eine Therapie mit TNF-alpha-Blockern kann vor allem frühe Entzündungsprozesse effektiv reduzieren, während fortgeschrittene Prozesse häufig trotz Behandlung zu einer Verknöcherung führen.1 „Die Therapie sollte daher so früh wie möglich einsetzen und langfristig weitergeführt werden, um die Krankheitsaktivität nachhaltig abzuschwächen“, so Baraliakos. Die Diagnose erfolgt jedoch in den meisten Fällen sehr spät. Zwischen Beginn der ersten Symptome und Diagnose der Erkrankung vergehen etwa sieben Jahre.7 Patienten mit spätem Therapiebeginn (mehr als zehn Jahre) profitieren aber nachweislich deutlich weniger von der Behandlung.8 Zudem können schon im frühen Stadium der Erkrankung, der nichtröntgenologischen axialen Spondyloarthritis (nr-axialen SpA), funktionelle und strukturelle Beeinträchtigungen auftreten, die zu einer Krankheitslast führen, die mit der des Vollbilds ankylosierender Spondylitis (AS) vergleichbar ist.9
Vorteil der langfristigen Therapie mit TNF-alpha-Blockern
Ebenso wichtig wie der frühzeitige Beginn der Behandlung ist die langfristige Behandlungsdauer, denn der Nutzen der TNF-alpha-Blocker-Therapie wird besonders in der Langzeitanwendung deutlich. Eine Studie zur Langzeittherapie an AS-Patienten mit TNF-alpha-Blockern zeigt, dass die radiologische Progression besonders gering ist, wenn die Behandlung mit einem TNF-Inhibitor innerhalb von fünf Jahren nach dem Auftreten der ersten Symptome begonnen wird bzw., wenn die Behandlungsdauer gemessen an der gesamten Dauer der Erkrankung größer als 50 Prozent ist.8
Effektive Senkung der Krankheitsaktivität durch Adalimumab
Die Leitlinie zur Behandlung der axialen SpA sieht zunächst nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) als First-Line-Therapie vor. Ist die Behandlung mit mindestens zwei NSAR nach mindestens vier Wochen nicht wirksam, wird die Therapieeskalation auf TNF-alpha-Blocker wie Adalimumab empfohlen.10,11 Im Fokus der Krankheitskontrolle, gemessen z. B. am ASAS40-Ansprechen, stehen die Senkung der Entzündungsparameter, eine verbesserte Funktionsfähigkeit sowie die Schmerzreduktion. „Für die Patienten“, so Baraliakos, „bedeutet ein ASAS40-Ansprechen konkret mindestens 40 Prozent weniger Schmerz, eine um mindestens 40 Prozent verbesserte Funktionsfähigkeit beziehungsweise einen mindestens 40-prozentigen Rückgang der Entzündungen.“ Für die Behandlung der nr-axialen SpA mit Adalimumab liegen mittlerweile Daten über drei Jahre aus der ABILITY-1 Studie vor,3 für die Behandlung der AS sogar Fünfjahresdaten aus der zulassungsrelevanten ATLAS-Studie.2 Sowohl in der ABILTY-1-Studie als auch in der ATLAS-Studie konnten sieben von zehn Patienten die nach drei bzw. fünf Jahren noch in der Studie verblieben waren, ein ASAS40-Ansprechen erzielen. Darüber hinaus konnte eine langanhaltende klinische Remission gezeigt werden. In der ABILITY-1 Studie befand sich knapp die Hälfte der Patienten (47 Prozent), deren Ergebnisse nach 156 Wochen verfügbar waren, am Ende der Studie in Remission (ASDAS inactive disease/ASDAS-ID <1,3).3 In der ATLAS-Studie wiesen 60 Prozent nach fünf Jahren eine Remission auf.2
Quellen
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Maksymowych W et al., Ann Rheum Dis 2013; 72: 23–28
-
Sieper J et al., Ann Rheum Dis 2012; 71: 700–706
-
van der Heijde D et al., Ann Rheum Dis 2014; 73 (Suppl 2): Abstract SAT 337
-
Ramiro S et al., Ann Rheum Dis 2014; 73: 1455–1461
-
Baraliakos X et al., Ann Rheum Dis 2014; 73: 1819–1825
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Post-Eular-Talk, „Window of Opportunity bei axialer SpA – Ratio zum Einsatz von TNF-alpha-Blockern wie Adalimumab“, 20. Juli 2015, Berlin
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Feldtkeller E et al., Curr Opin Rheumatol 2000; 12: 239–247
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Haroon N et al., Arthritis Rheum 2013; 65: 2645–2654
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Rudwaleit M et al., Arthritis Rheum 2009; 60: 717–727
-
S3-Leitlinie Axiale Spondyloarthritis inkl. M. Bechterew und Frühformen, Version Nov. 2013
-
van der Heijde D et al., Ann Rheum Dis 2011; 70: 905–908
Über SpA
Unter Spondyloarthritiden (SpA)1 versteht man eine Gruppe von Erkrankungen, die bestimmte klinische und genetische Merkmale gemein haben. Eine SpA kann anhand der hauptsächlich betroffenen Körperregion charakterisiert werden – axial oder peripher. Die von der Assessment of SpondyloArthritis international Society (ASAS) entwickelten Klassifikationskriterien2 für die axiale SpA sind darauf ausgerichtet, die Klassifizierung von SpA-Patienten, die eine ähnliche Symptomatik aufweisen, zu erleichtern. Bei den ASAS-Klassifikationskriterien für die axiale SpA kommt neben dem traditionellen Röntgenverfahren auch die MRT zum Einsatz, um eine Sakroiliitis bildlich darzustellen. Diese Entzündung des Sakroiliakalgelenks (SIG), das die Wirbelsäule mit dem Becken verbindet, ist eines der charakteristischen Merkmale einer axialen SpA.
Quellen
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http://212.77.181.215/app/slides/search?q=, Konzept der Spondyloarthritiden (SpA), letzter Zugriff 29. Juni 2015
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Rudwaleit M et al., Ann Rheum Dis 2009; 68: 777–783
Adalimumab (HUMIRA®) in der Rheumatologie
Das Biologikum Adalimumab (HUMIRA®) ist ein rekombinanter, vollständig humaner, monoklonaler IgG1-Antikörper mit Zulassungen in elf Indikationen chronisch-entzündlicher Erkrankungen, davon sechs allein im Bereich des rheumatischen Formenkreises: rheumatoide Arthritis (RA), Psoriasis-Arthritis (PsA), polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis (pJIA) ab zwei Jahren, Enthesitis-assoziierte Arthritis ab sechs Jahren sowie axiale Spondyloarthritis (AS und nichtröntgenologische axiale SpA (nr-axiale SpA)).1 HUMIRA® bietet ausgezeichnete Wirksamkeit und ein gut belegtes Sicherheitsprofil in der Rheumatologie.2,3 Mit HUMIRA® kann bei Patienten mit mäßiger bis schwerer rheumatoider Arthritis eine lang anhaltende klinische Remission, der langfristige Erhalt der körperlichen Funktionsfähigkeit und die Hemmung der radiologischen Progression erzielt werden.4,5 Damit wirkt HUMIRA® über die Linderung der Symptome hinaus.1 HUMIRA® ist bei Patienten mit aktiver, progressiver PsA umfassend wirksam auf Haut und Gelenke.6 HUMIRA® ist das erste Biologikum, das eine Zulassung zur Behandlung der nichtröntgenologischen axialen Spondyloarthritis erhalten hat und weist als einziges Biologikum bei nr-axialer SpA Langzeitdaten von mittlerweile über drei Jahren auf.7
HUMIRA® ist damit ein wichtiger Wegbereiter für eine frühzeitige Behandlung von Patienten mit nr-axialer SpA. Eine umfassende klinische Datenbank, die auf mehr als 15 Jahren Forschungsarbeit beruht, und die Beobachtung von Patienten in klinischen Studien von bis zu zehn Jahren schaffen eine solide Vertrauensbasis.3 Gestützt wird dies durch die Erfahrung aus der Behandlung mit HUMIRA® von mehr als 850.000 Menschen in 89 Ländern.8 Das Medikament trägt dazu bei, Operationen und andere mit der Gesundheitsversorgung oder einer Behinderung einhergehende Kosten zu reduzieren.2,9-12
Quellen
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Fachinformation HUMIRA®, Stand: März 2015
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Sfikakas P, Current Directions in Autoimmunity 2010; 11: 180–210
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Burmester GR et al., Ann Rheum Dis 2013; 72: 517–524
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Keystone EC et al., J Rheumatol 2013; 40: 1487–1497
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Keystone EC et al., Ann Rheum Dis 2013; 72(Suppl 3): 227
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Mease PJ et al., Ann Rheum Dis 2009; 68: 702–709
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Sieper J et al., Ann Rheum Dis 2013; 72: 815–822
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AbbVie, Data on File (Stand: Ende 2014)
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van Vollenhoven RF et al., Arthritis Care Res 2010; 62: 226–234
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Bansback NJ et al., Ann Rheum Dis 2005; 64: 995–1002
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Feagan BG et al., Gastroenterology 2008; 135:1493–1499
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Kimball AB et al., Postervorstellung beim 67. Jahrestreffen der American Academy of Dermatology, 6.-10. März 2009, San Francisco, Kalifornien (USA)
Über AbbVie
AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen, das 2013 aus der Teilung von Abbott Laboratories entstanden ist. Mission des Unternehmens ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und seinen engagierten Mitarbeitern neuartige Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen.
Zusammen mit seiner hundertprozentigen Tochtergesellschaft Pharmacyclics beschäftigt AbbVie weltweit mehr als 28.000 Mitarbeiter und vertreibt Medikamente in mehr als 170 Ländern. In Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen vertreten. Insgesamt beschäftigt AbbVie Deutschland rund 2.400 Mitarbeiter.
Quelle: AbbVie, 20.07.2015 (tB).