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Zentrale Richtlinien müssen revidiert werden, um die Interessen der Patienten zu schützen und den Zugang zu Behandlung zu erleichtern

 

Brüssel, Belgien (2. September 2011) – Die aktuelle Revision zweier europäischer Richtlinien, denen entscheidende Bedeutung für eine erfolgreiche Erforschung von Blutkrankheiten zukommt, muss die Sicherheit der Patienten garantieren und ihren Zugang zu lebenswichtigen Behandlungen verbessern.

 

Dies ist die Botschaft der zweitägigen Konferenz "Haematology and the next European decade" (Hämatologie und das kommende Jahrzehnt in Europa), welche vom Europäischen Parlament veranstaltet wurden. An der Konferenz nahmen Ärzte, Forscher, Parlamentarier, Patientenorganisationen und Vertreter der Europäischen Kommission teil.

 

Die Revision der Clinical Trials Directive (Richtlinie zu klinischen Versuchen), welche die rechtlichen Rahmenbedingungen für Versuche mit neuen Arzneimitteln an Menschen enthält, hat ihre letzte Phase erreicht; danach wird sie innerhalb der nächsten Monate als Gesetzentwurf an die Europäische Kommission weitergeleitet. Allerdings sind einige politisch sensible Probleme noch nicht gelöst worden.

 

Alle Interessenvertreter sind sich einig, dass die bisherigen Prozesse zu bürokratisch, teuer und zeitraubend sind. "Wenn wir die moderne wissenschaftliche Forschung in Europa halten möchten, müssen wir unsere Richtlinie modernisieren," erklärt Philippe Juvin MEP, der Berichterstatter des europäischen Parlaments für die Revision.

 

Forscher auf dem Gebiet der Hämatologie und Patientenorganisationen weisen allerdings darauf hin, dass der Versuch einer Senkung der Kosten und Vereinfachung der Regelungen, mit dem eine Zunahme klinischer Tests in Europa erreicht werden soll, nicht auf Kosten der Patientensicherheit gehen darf.

 

Die Änderungen müssen ferner darauf abzielen, den wirtschaftlichen Druck auf unabhängige wissenschaftliche Forschung zu beseitigen, der die "wissenschaftliche Forschung in die wirtschaftliche Zwangsjacke steckt". Nur so können zahlreiche Möglichkeiten für neue Behandlungen für Blutkrankheiten erschlossen werden, insbesondere für seltene Formen von Krebs.

 

Die Konferenz wurde von der European Cancer Patient Coalition (europäische Krebspatientenorganisation und der European Hematology Association (europäische Vereinigung für Hämatologie), der Organisation der Hämatologen, gemeinsam veranstaltet. Im Rahmen des Ziels, die positiven Auswirkungen hämatologischer Forschungen auf eine Vielzahl von Beschwerden hervorzuheben, diskutierten die Konferenzteilnehmer heute auch die laufende Revision der Richtlinie aus dem Jahre 2005 über berufliche Qualifikationen.

 

Sowohl Forscher im Bereich der Hämatologie als auch Patientenorganisationen verliehen ihrer Besorgnis Ausdruck, dass die Freizügigkeit medizinischer Fachkräfte in Europa die Kompetenzstandards, welche die Sicherheit und Qualität der Patientenversorgung beeinflusssen, nicht beeinträchtigen darf.

 

Hämatologie ist die Disziplin, welche alle mit Blut im Zusammenhang stehenden Erkrankungen umfasst. Dazu gehören häufige Erkrankungen wie Anämie ebenso wie seltene Formen von Krebs, beispielsweise bösartige und nichtbösartige Erkrankungen. Die Disziplin nimmt stets eine Spitzenstellung bei medizinischer Forschung ein.

 

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig für Patienten, dass jede neue gesetzliche Regelung in Europa die Kooperation für mehr und stärker zielorientierte Finanzierung der Forschung im Bereich der Hämatologie verbessert. Dann können Hämatologen sich die Mittel verschaffen, die sie benötigen, um den Patienten Zugang zu den besten Fachkräften und der besten Behandlung zu ermöglichen. Die Konferenz beabsichtigt, gemeinsam und auf der Basis des vorhandenen Fachwissens für die Zusammenarbeit aller Interessengruppen auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene zu kämpfen, damit dieses Ziel auch wirklich erreicht wird.

 

 


Quelle: European Hematology Association, 02.09.2011 (tB).

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