MEDIZIN
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Zu wenig Magensäurebildung führt zu Osteoporose
Hamburg (22. Juli 2009) – Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nachgewiesen, dass eine gestörte Magensäurebildung, wie sie unter anderem auch durch Säureblocker (Protonen-pumpenhemmer) erreicht wird, zu Osteoporose, also einem Verlust der Knochendichte, und zu Knochenbrüchen führt. Die Einnahme von Calciumglukonat kann Osteoporose verhindern. Diese Ergebnisse wurden jüngst im führenden medizinischen Wissenschaftsjournal "Nature Medizin" [Nat Med. 2009 Jun; 15(6):674-81] veröffentlicht.
Die UKE-Autoren konnten nachweisen, dass bei einem krankhaft erhöhten PH-Wert des Magens, also einer verminderten Magensäurebildung, die Calciumaufnahme aus der Nahrung gestört ist. Die Konsequenz ist, dass sich eine Osteoporose entwickelt und die Knochen brüchig werden. Damit fanden die Wissenschaftler die Ursache des in großen klinischen Studien gezeigten und bisher unverstandenen erhöhten Knochenbruchrisikos von Patienten mit unterschiedlichen Magen-erkrankungen, die mit Säureblockern therapiert werden [JAMA. 2006 Dec 27;296(24):2947-53].
Das interdisziplinäre Team um Priv.-Doz. Dr. Thorsten Schinke und Prof. Dr. Michael Amling, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, und Wiederherstellungschirurgie des UKE, hat festgestellt, dass eine Osteoporoseentstehung bei gestörter Magensäurebildung durch eine gleichzeitige Behandlung mit einem Calcium-Präparat auf Basis von Calciumglukonat verhindert werden kann. Calciumglukonat wird – im Gegensatz zu Calciumcarbonat – vom Körper magensäureunabhängig aufgenommen.
Derzeit werden jedoch über 95 Prozent aller in Deutschland verkauften Calciumpräparate nicht auf Basis von Calciumgluconat sondern auf Basis von Calciumcarbonat hergestellt, das gemäß den Studienergebnissen, vom Körper gar nicht aufgenommen wird.
Die Osteologische Schwerpunktambulanz des UKE behandelt bereits heute alle betroffenen Patienten mit Calciumgluconat.
Die Untersuchung hat bereits jetzt für ein weltweites Echo in der Wissenschaftsszene geführt. So wurde die soeben erst in "Nature Medicine" veröffentlichte UKE-Studie bereits in weiteren Beiträgen in "Nature Medicine" [Nat Med. 2009 Jun;15(6):610-2; Nat Med. 2009 Jul;15(7):710] sowie auch in "Cell Metabolism" [Cell Metab. 2009 Jul;10(1):7-8] kommentiert und diskutiert.
Allein in Deutschland leiden 7,8 Millionen Menschen an Osteoporose. Von einer altersbedingten Abnahme der Magensäurebildung sind bis zu 30 Prozent der Menschen über 60 Jahre betroffen.
Kontakt für Patienten: Termin zur Osteoporose-Sprechstunde des UKE unter der Telefonnummer 040-7410-56373
Abb.: Feingeweblicher Schnitt vom Knochen eines Patienten. Zu sehen sind zwei Osteoklasten (mehrkernige Zellen), die den Knochen (hier blau) gerade zerstören. Photo: UKE
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vom 22.07.2009.