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Zwei Jahre Tianeptin (Tianeurax®)
Ein einzigartiges Wirkprofil überzeugt mit praxisrelevanten Vorteilen
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Einzigartiges Wirkprinzip: glutamaterge Mechanismen beeinflussen zusätzlich die Neuroplastizität
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Vergleichbare Wirksamkeit wie andere moderne Antidepressiva in der Akut- und Langzeittherapie
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Gutes Verträglichkeitsprofil überzeugt in der Praxis: seltene gastrointestinale und sexuelle Funktionsstörungen, insgesamt vorteilhaftes Interaktionspotenzial
München (2. Juli 2015) – Seit mehr als zwei Jahren steht der Wirkstoff Tianeptin in Deutschland zur Behandlung von Depressionen zur Verfügung. Raum für die Darstellung konkreter Praxiserfahrungen mit dem Antidepressivum bot das Pressegespräch „Zwei Jahre Tianeptin in Deutschland: Praxiserfahrungen mit einem neuen Wirkprinzip“ in München. Depressionen sind komplexe Erkrankungen des Gehirns, die neuronale Systeme und ihre synaptischen Verbindungen beeinflussen. Eine alleinige Erklärung der Ätiopathogenese über eine Dysbalance der serotonergen und noradrenergen Neurotransmission scheint die vielfältigen Interaktionen der Erkrankung nicht ausreichend zu umfassen. Als Hinweis kann die Response-Rate auf klassische Antidepressiva gelten, die nur etwa 70 % beträgt. Zudem legen neurobiologische Untersuchungen nahe, dass zusätzlich strukturelle und neuroplastische Beeinträchtigungen in verschiedenen Hirnregionen am Entstehungsprozess der Depression beteiligt sind.
Mit Tianeptin gibt es in Deutschland seit mehr als zwei Jahren ein Antidepressivum, das diesen neuroplastischen Wirkansatz besonders deutlich aufgreift. Die Substanz wirkt nicht als Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI); stattdessen verdichten sich die Hinweise darauf, dass Tianeptin modulierend in das glutamaterge System eingreift.
„Für die Lernfähigkeit und andere kognitive Funktionen spielt das glutamaterge System eine wichtige Rolle. Gleichzeitig beeinflusst es die Neurogenese und ist damit in viele wichtige Prozesse der Depression involviert“, erklärte Prof. Dr. Hans-Peter Volz, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck. Vergleichsstudien belegen für Tianeptin nicht nur eine vergleichbare Wirksamkeit wie bei Trizyklika und SSRI, sondern auch eine zu SSRI tendenziell überlegene Verträglichkeit. „Das seltenere Auftreten von gastrointestinalen und sexuellen Funktionsstörungen ist für Patienten eine wichtige Entlastung“, so Volz.
Univ.-Prof. (em.) Dr. Walter E. Müller, Pharmakologe, Frankfurt, sieht Effekte auf die Neuroplastizität als wahrscheinlichen gemeinsamen finalen Wirkungsmechanismus aller Antidepressiva. „Die Art und Weise, wie bzw. mit welchem primären Wirkmechanismus Antidepressiva zur Neuroplastizitätsveränderung führen, beeinflusst das Spektrum der Nebenwirkungen und das individuelle Ansprechen der Patienten auf die medikamentöse Therapie. Tianeptin bewirkt adaptive Veränderungen der serotonergen Synapse, führt aber nicht zur Erhöhung der synaptischen Serotoninkonzentration und hat daher ein sehr günstiges Nebenwirkungsprofil. Gleichzeitig wirkt es nicht einfach als Glutamat-Agonist oder -Antagonist, sondern scheint indirekt in die glutamatregulierende Signalkaskade einzugreifen“, erklärte er.
Ergänzend dazu präsentierte Dr. Rudolf Herbst, niedergelassener Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Rehabilitationswesen und Verkehrsmedizin, Wörrstadt, ausgewählte Fallstudien aus seinem Behandlungsalltag.
„In der Praxis zeigt sich, dass der unterschiedliche Wirkmechanismus von Tianpetin vorteilhaft ist. Wird unter SSRI oder Trizyklika keine Beschwerdeverbesserung erreicht, zeigen Praxisbeispiele, dass eine Umstellung auf Tianeptin ein Ansprechen der Patienten erreichen kann. Dabei ist häufig eine Verbesserung des Nebenwirkungsprofils aus der vorangegangenen medikamentösen Therapie zu beobachten“, berichtet Herbst. Anhand konkreter Beispiele verweist Herbst drauf, dass auf Tianeptin ansprechende Patienten bereits nach wenigen Wochen von der stetigen Besserung ihres Beschwerdebildes bis hin zur Beschwerdefreiheit berichten – unabhängig davon, ob die Substanz als Ersteinstellung oder im Switch eingesetzt wird.
Antidepressiva mit einem guten Nebenwirkungsprofil, die auf ein breites Patientenspektrum anwendbar sind, eröffnen eine wertvolle Therapieoption. Tianeptin weise kein klinisch relevantes Interaktionspotenzial auf, was gerade auch für ältere und multimorbide Patienten besonders von Vorteil sei, berichtete Herbst.
Über neuraxpharm Arzneimittel GmbH
Als Arzneimittelhersteller bietet neuraxpharm® mit über 90 Wirkstoffen in mehr als 350 Darreichungsformen die größte generische Produktpalette für die Fachbereiche Neurologie und Psychiatrie an. In enger Abstimmung mit Fachärzten werden neue patientengerechte Formulierungen entwickelt – wichtige Voraussetzungen für eine optimale Therapie. Für die Behandlung von Depressionen bietet neuraxpharm® unter anderem das Medikament Tianeurax® an. Es besitzt gegenüber anderen Antidepressiva einen abweichenden Wirkungsmechanismus und zeichnet sich durch eine bessere Verträglichkeit aus.
Quelle: Neuraxpharm, 02.07.2015 (tB).