Merck Pharma GmbH und DAIICHI SANKYO vereinbaren Übernahme der Primary-Care-Außendienstaktivitäten für niedergelassene Ärzte in Deutschland

 

Darmstadt (16. Juli 2008) – Die Merck Pharma GmbH, eine für das Pharmageschäft in Deutschland zuständige Tochtergesellschaft von Merck, plant, ab Anfang August 2008 aufgrund der sich drastisch veränderten Rahmenbedingungen im Marktsegment der nicht patentgeschützten Arzneimittel dieses Geschäft ohne Außendienstaktivitäten fortzuführen. Ein Teil des durch diese Entscheidung betroffenen so genannten ‚Primary-Care- Außendienstes, der insbesondere Allgemeinärzte informiert, soll zur DAIICHI SANKYO DEUTSCHLAND GmbH wechseln, der deutschen Tochtergesellschaft des drittgrößten japanischen Pharmakonzerns. Hiervon sind ca. 130 Mitarbeiter betroffen. Die übrigen 66 Mitarbeiter des Primary-Care-Außendienstes soll in einen neu aufzubauenden Spezialaußendienst ‚Rheumatologie’ der Serono GmbH überführt werden. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen beiden Unternehmen geschlossen. Gleichzeitig wurde mit dem Betriebsrat der Merck Pharma GmbH ein Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiter vereinbart. Die Spezialistenaußendienste von Merck Serono in Deutschland, die Fachärzte wie Onkologen, Neurologen, Reproduktionsmediziner, Endokrinologen und Dermatologen betreuen, sind ebenso wie Innendienstfunktionen nicht betroffen. Die bisher von dem Außendienst „Primary Care“ betreuten Produkte werden weiterhin von der Merck Pharma GmbH vertrieben. Insgesamt beschäftigt Merck Serono in Deutschland derzeit rund 500 Mitarbeiter.

 

Die Merck Pharma GmbH wird zeitnah mit dem Betriebsrat und den betroffenen Mitarbeitern das weitere Vorgehen diskutieren. Durch die Vereinbarung mit DAIICHI SANKYO kann Merck seine soziale Verantwortung gegenüber den betroffenen Mitarbeitern wahrnehmen, so dass Entlassungen vermeidbar sind.

 

„Merck Serono konzentriert sich weltweit zukünftig noch stärker auf innovative Indikationsgebiete wie z.B. Onkologie oder neurodegenerative Erkrankungen, die von Fachärzten in Spezial-Praxen oder in Krankenhäusern behandelt werden. Das Geschäft mit unseren nicht mehr patentgeschützten Produkten wie Glucophage zur Behandlung von Diabetes oder dem Betablocker Concor wird zukünftig ohne einen Außendienst fortgeführt“, erklärte Vincent Jacob, Geschäftsführer von Merck Serono in Deutschland. „Durch die Weiterbeschäftigung unseres Primary-Care-Außendienstes beim neuen Arbeitgeber DAIICHI SANKYO ergeben sich für die betroffenen Mitarbeiter neue und interessante Zukunftsperspektiven.“

  

Deutsche Gesundheitspolitik als Auslöser

Auslöser der Veränderungen bei der Merck Pharma GmbH ist der durch die Gesundheitspolitik verursachte Strukturwandel im deutschen Pharma-Markt. Hiervon ist insbesondere das Segment der nicht patentgeschützten Arzneimittel betroffen. Durch die vermehrte Einführung von Rabattverträgen zwischen Arzneimittelherstellern und Krankenkassen im Bereich der patentfreien Arzneimittel spielt der Außendienst eine zunehmend geringere Rolle. Der Patient erhält in der überwiegenden Zahl der Fälle nur noch das Produkt, für welches seine Krankenkasse einen Rabattvertrag abgeschlossen hat. Entscheidend für die Abgabe eines Arzneimittels im generischen Bereich ist also nicht mehr alleine der Arzt, sondern zunehmend die Krankenkasse und die Apotheke.

 

Bei Merck betreffen diese Rahmenbedingungen vor allem die nicht mehr patentgeschützten Produkte wie Glucophage zur Behandlung von Diabetes oder den Betablocker Concor, die vornehmlich von Hausärzten verschrieben werden und für die mit großen Krankenkassen teilweise keine Rabattverträge zu betriebswirtschaftlich akzeptablen Konditionen abgeschlossen werden konnten. Vor diesem Hintergrund ist einer Vertriebsorganisation für diese Produkte die Geschäftsgrundlage entzogen. In der jüngeren Vergangenheit hatten bereits andere Pharmaunternehmen aus diesen Gründen Außendienstkapazitäten abgebaut und Geschäftsmodelle angepasst.

 

Die Merck Pharma GmbH und die Serono GmbH sind eigenständige Tochtergesellschaften der Merck-Gruppe mit Sitz in Darmstadt. Die beiden Unternehmen sind innerhalb der Sparte Merck Serono für Marketing und Vertrieb von verschreibungspflichtigen Originalpräparaten in Deutschland verantwortlich.


 

Quelle: Pressemitteilung der Firma Merck Pharma vom 16.07.2008.

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…