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Rote-Hand-Brief zu Zostex® (Virustatikum Brivudin)
Potenziell tödliche Wechselwirkungen zwischen Zostex® (Brivudin) und 5-Fluoropyrimidinen
Berlin (4. September 2012) – Das Virusstatikum Zostex® ist zugelassen zur Behandlung des akuten Herpes zoster bei immunkompetenten Erwachsenen. 5-Fluoropyrimidine sind antineoplastisch (z.B. 5-Fluorouracil, 5-FU) und antimykotisch (z.B. Flucytosin) wirksame Arzneimittel.
Die AkdÄ hat 2006 in einer Bekanntgabe im Deutschen Ärzteblatt auf potenziell tödlich verlaufende Wechselwirkungen zwischen Brivudin (Zostex®) und 5-Fluoropyrimidinen hingewiesen. Brivudin hemmt irreversibel die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD). Dieses Enzym reguliert den Metabolismus von natürlichen Nukleosiden und von Pyrimidin-Derivaten wie 5-FU. Die Hemmung der DPD führt zur Akkumulation und verstärkten Toxizität von 5-FU.
Der Hersteller von Zostex® informiert jetzt in einem Rote-Hand-Brief über die wichtige Kontraindikation und Vorsichtsmaßnahmen: Brivudin darf nicht zusammen mit 5-Fluoropyrimidin-haltigen Arzneimitteln angewendet werden. Hierzu gehören z. B. 5-FU, dessen Prodrugs Capecitabin, Floxuridin und Tegafur sowie Flucytosin einschließlich topischer Zubereitungen oder Kombinationsprodukten mit diesen Wirkstoffen. Eine Therapie mit 5-Fluoropyrimidinen darf frühestens vier Wochen nach der letzten Anwendung von Brivudin begonnen werden (zusätzliche Vorsichtsmaßnahme: Bestimmung der DPD-Emzymaktivität). Bei einer versehentlichen Gabe von 5-Fluoropyrimidinen an mit Brivudin behandelte Patienten müssen beide Arzneimittel sofort abgesetzt und Maßnahmen zur Reduzierung der 5-Fluoropyrimidin-Toxizität ergriffen werden: stationäre Aufnahme, Verhütung von systemischen Infektionen und einer Dehydratation, Gabe von Uridin.
Rote-Hand-Brief zu Zostex® vom 27.08.2012
http://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/RHB/Archiv/2012/201208271.pdf
Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), Drug Safety Mail 2012-224, 04.09.2012 (tB).