Blisterlösungen von HD Medi

Medikamentenversorgung für die Zukunft sichern

 

Düsseldorf (25. September 2009) – Medikamente werden in Deutschland immer häufiger nach dem jeweiligen Bedarf des Patienten in handliche, leicht zu öffnende Tütchen verpackt. Vor allem multimorbide Patienten, die täglich eine Vielzahl unterschiedlicher Arzneien einnehmen müssen, profitieren von dieser Methode der Medikamenten-Zusammenstellung. Gleichzeitig eröffnen sich dem Apotheker neue Geschäftsfelder. Neben der steigenden Nachfrage nach patientenindividueller Verblisterung wächst das Informationsbedürfnis nach dieser neuen Methode. Dem hat die HD Medi GmbH, Garching bei München, Marktführer für Blistersysteme in Europa, Rechnung getragen. Gemeinsam mit der AvP Service AG, Düsseldorf, Deutschlands größtem privaten Rezeptabrechnungsunternehmen für Apotheken, veranstaltete sie die Podiumsdiskussion „Die Zukunft der Medikamentenversorgung“ im Rahmen der diesjährigen EXPOPHARM. Vertreter aus Apotheke, Pflegeheim und medizinischem Dienst der Krankenversicherung (MDK) diskutierten über Vorteile und Sicherheit der individuellen Verblisterung.

 

Bis zu 60 Rationen für unterschiedliche Einnahmezeitpunkte in einer Minute unter hohem hygienischen Standard kommissioniert, viele Apotheken verblistern so mit den Schlauch-Blistermaschinen von HD Medi den gesamten Wochenbedarf eines Patienten. Die Belieferung von etwa 1.500 Heimbewohnern mit einem einzigen Automaten ist dabei möglich. Die Fehlerquote wird durch die maschinelle Verblisterung im Vergleich zur manuellen Einsortierung der Medikamente deutlich verringert. Ein äußerst präzise arbeitendes Kontrollsystem sorgt zusätzlich für größtmögliche Sicherheit bei der Verblisterung: Die im Beutel abgepackten Medikamente werden anhand von Anzahl, Größe und Form identifiziert und automatisch anhand eines gespeicherten Musters mit der ärztlichen Verordnung abgeglichen.

 

„Damit wird etwas möglich, was im Gesundheitssektor sonst kaum gelingt: Qualitätssteigerung bei gleichzeitig sinkenden Gesamtkosten“, so Dr. Stephan Ganter, Geschäftsführer der HD Medi GmbH.

 

 

HandPatientensicherheit hoch, Fehlerquote runter

 

Die gewonnene Zeitersparnis für die Pflegekräfte und die drastisch gesunkene Anzahl von Fehlern im Vergleich zum händischen Zusammenstellen der Medikamentenrationen lässt die Schlauchblister in der Pflege zu einem Erfolg werden. „Wir nutzen Schlauchblister und haben uns bewusst dafür entschieden. Ich kann dadurch nicht nur Zeit sparen, vielmehr können sich die Mitarbeiter viel intensiver um die Patienten kümmern. Gleichzeitig sinkt die Fehlerquote falsch einsortierter Medikamente“, so Gudrun Ginkel, stellvertretende Pflegedienstleiterin einer stationären Altenhilfe aus Bonn. Negative Folgen der Verblisterung, indem sich das Pflegepersonal vom Arzneimittel entfremden könnte, sieht Ginkel nicht. Im Gegenteil: Pflegemitarbeiter, aber auch Patienten sind jetzt viel besser informiert. Denn auf jedem Schlauchblister steht für jede Abgabe der Name des Pflegeheimbewohners, der Name des Medikaments, sein Aussehen mit Angabe von Farbe und Form, die Indikation und wie es zu verabreichen ist. „Früher hat der Patient einfach nur ein Töpfchen bekommen. Da waren zwei rote und zwei grüne Pillen drin. Jetzt liest er, was auf dem Schlauchblister steht und kann sich mit uns über die Tabletten unterhalten“, führt Ginkel weiter aus.

 

 

Schlauchblister punktet mit vielen Vorteilen

 

Die Unmittelbarkeit der Beschriftung sieht auch Dr. Thomas Wellenhofer, niedergelassener Apotheker aus Freilassing, als entscheidenden Vorteil der Schlauchverblisterung. Verordnet der Arzt eine andere Medikation kann gerade durch die Beschriftung auf dem transparenten Beutel eine Verwechslung ausgeschlossen werden. Zudem wird über die visuelle Kontrolle die Überprüfung der Blister erleichtert, bevor der Apotheker diese abgibt. Darüber hinaus ermöglicht die Schlauchverblisterung sowohl so genannte Unit-dose- und als auch Multi-dose-Blister: Ein besonders empfindliches Arzneimittel kann separat verpackt werden, ebenso ein Medikament, das aufgelöst werden muss, bevor es beispielsweise einem Sondenpatienten verabreicht wird. Andere Medikamente, die zeitgleich eingenommen werden dürfen, befinden sich in einem gemeinsamen Beutel. Einen weiteren Pluspunkt für den Schlauchblister sieht Wellenhofer in der hohen Zahl der möglichen Einnahmezeitpunkte: „Der Schlauchblister hat den Charme, dass eine beliebige Anzahl von Einnahmezeitpunkten exakt so wiedergegeben werden kann, wie es der Patient benötigt, weil er nicht auf vier oder fünf Einnahmezeiten beschränkt ist.“

 

 

SpenderCompliance steigt durch Verblisterung

 

Laut einer US-amerikanischen Studie beträgt die Compliance bei Patienten, die ihre Medikamente ohne individuelle Verblisterung einnehmen, 62 Prozent und steigt reversibel auf über 98 Prozent, wenn ihnen die Arznei individualisiert verabreicht wird.(1) Auch nach Einschätzung von Dr. Wolfgang Hell, MDK Bayern, könnte die Verblisterung die Therapietreue gerade bei älteren Menschen steigern, die ihre Medikamente noch selbständig einnehmen: „Ältere Menschen können mit den pharmakologischen Namen oft nichts anfangen. Früher erkannte der Patient seine Medikamente anhand der Farbe und Packung.

 

Heutzutage muss der Apotheker das günstigste Generikum abgeben. Im ungünstigsten Fall erhält der Patient eine Packung, die anders aussieht. Die Erfahrung zeigt, dass er ins Schleudern gerät, was sich negativ auf die Compliance auswirkt. Dies ist eine Chance für die maschinelle Verblisterung. Der Patient weiß, er nimmt sein Tütchen und da ist drin, was er braucht.“ Auch im Hinblick auf die Mobilität des Patienten steigt die Compliance: Der Patient kann einzelne Beutel oder seine gesamte Tagesration vom Schlauch abtrennen und für unterwegs mitnehmen.

 

 

Neue Geschäftsfelder für den Apotheker

 

Der Apotheker hat verschiedene Möglichkeiten, seinem Patienten Blister zur Verfügung zu stellen, wie Wellenhofer ausführte. Er kann sie im Lohnauftrag bei einem Blisterzentrum mit Herstellungserlaubnis bestellen, selbst verblistern oder sich mit Kollegen zusammenschließen, um gemeinsam die Infrastruktur für die Verblisterung aufzubauen. Anbieter von Blistermaschinen wie HD Medi entwickeln gemeinsam mit den Apothekern Konzepte, um die Patienten medikamentös sicher zu versorgen. Zielgruppen für Verblisterung sind beispielsweise Pflegeheimbewohner oder Krankenhauspatienten. Für Apotheker Wellenhofer sind die ambulant betreuten Patienten sowie Patienten im dritten Lebensabschnitt, die noch selbständig wohnen, zur medikamentösen Versorgung jedoch unterstützt werden müssen, die Hauptzielgruppe.

 

 

Telemedizin: Einnahmekontrolle der verblisterten Medikamente

 

Die Perfektion der Medikamentenversorgung geht sogar noch einen Schritt weiter: Ein telemedizinisch gestütztes Compliance-Management und -Überwachungssystem benachrichtigt den Patienten zum Zeitpunkt der vorgesehenen Medikamenteneinnahme und erkennt automatisch, ob der Patient seinen Medikamentenblister entnommen hat. Hat der Patient den Blister trotz Erinnerungsfunktion des Systems weiterhin nicht vom Schlauch abgetrennt, wird ein Alarmsignal an ein telemedizinisches Service Center gesendet, das daraufhin Patient oder Angehörige informiert. Was nach Zukunftsmusik klingt, soll schon bald in Deutschland eingeführt werden. Sowohl Wellenhofer als auch Hell sehen eine Chance, dass sich dieses System langfristig etablieren wird.

 

 

Literatur

 

1. Lee JK et al. Effect of a Pharmacy Care Program on Medication Adherence and Persistence, Blood Pressure, and Low-Density Lipoprotein Cholesterol: A Randomized Controlled Trial. JAMA 2006;296(21):2563-2571

 


 Quelle: HD Medi Podiumsdiskussion „Die Zukunft der Medikamentenversorgung“. Düsseldorf, 25. September 2009. EXPOPHARM 2009 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…