Diakonie Deutschland

Unterstützung pflegebedürftiger Menschen erfordert Zeit und Fachwissen

 

Berlin (4. Juli 2014) –   Heute findet im Bundestag die erste Lesung zum so genannten Pflegestärkungsgesetz statt, das verschiedene Leistungsverbesserungen für pflegebedürftige Menschen vorsieht. Die Diakonie begrüßt ausdrücklich die aktuellen Bemühungen von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, die dringend notwendigen Reformen in der Pflege anzuschieben. Sie appelliert jedoch an Gröhe, die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs noch in diesem Jahr verbindlich zu beginnen. "Weitere Zeit zu verschwenden halten wir für unverantwortlich," sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.
 

Zentrales Thema ist für die Diakonie, in Zukunft genügend Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen. "Die Personalausstattung einer Pflegeeinrichtung bestimmt maßgeblich die Qualität der Versorgung und damit die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen", betont Loheide. Fachlich qualifizierte Pflege müsse aber auch angemessen und tariflich vergütet werden. "Die Unterstützung pflegebedürftiger Menschen kann man nicht nebenbei erledigen. Sie erfordert viel Zeit und Fachwissen – und  das muss ordentlich bezahlt werden."

Loheide warnt zugleich vor der Illusion, man könne Pflegefachkräfte durch angelernte Kräfte oder Ehrenamtliche ersetzen. "Für viele Tätigkeiten sind qualifizierte Fachkräfte notwendig, zum Beispiel, wenn Menschen im Pflegeheim ihre letzten Tage verbringen." Auch in der häuslichen Pflege setzt die Bundesregierung nach Auffassung der Diakonie zu stark auf angelernte Kräfte und nicht qualitätsgesicherte Anbieter, für die nicht einmal der Pflegemindestlohn gilt. Auch häusliche Pflege brauche die Fachkompetenz der professionellen Pflegedienste. Sie könne nicht durch die Schaffung von neuen prekären Arbeitsverhältnissen gesichert werden. Deshalb fordert Loheide eine entschiedene Korrektur bei der geplanten Möglichkeit, die Hälfte der für die professionelle ambulante Pflege vorgesehenen Leistungen der Pflegeversicherung  in niedrigschwellige Betreuungs-und Entlastungsangebote nicht zugelassener Dienstleister umzuwidmen.
 
Der geplante Pflegevorsorgefonds führe zudem dazu, dass heute das Geld in der Pflegeversicherung fehle. Es sollte stattdessen für dringend benötigte Leistungsverbesserungen, die regelhafte Dynamisierung von Leistungen und die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs verwendet werden.

 


 

Quelle: Diakonie Deutschland, 04.07.2014 (tB).

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