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Traumland Intensivstation – ein Training für Klinikseelsorger
München (29. Oktober 2011) – „Der Patient bekommt eh nichts mit – da brauchen Sie nicht hingehen“. Mit dieser Aussage von Ärzten und Pflegenden werden Seelsorger immer wieder konfrontiert.
In den letzten Jahren hat die empirisch-medizinische Forschung diese Meinung widerlegt. Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden und im Koma liegen, erleben ihre Umwelt und die Wirklichkeit anders als Menschen im Alltagsbewusstsein. Manche bekommen tatsächlich nichts von dieser Zeit mit, jedoch ist die Unterscheidung der einen von der anderen Gruppe unmöglich. Daher ist ethisch gesehen immer davon auszugehen, dass der Patient mitbekommt, was um ihn herum geschieht. Vor allem die emotionale Qualität der Kommunikation ist für das Befinden des Patienten und damit für das Behandlungsergebnis von großer Bedeutung.
Pfarrer Thomas Kammerer, seit März 2011 Leiter der Seelsorge am Klinikum, beschäftigt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich und praktisch mit diesen Erfahrungen. Er hat mit verschiedenen Partnern ein Weiterbildungsprogramm für Seelsorger entwickelt. Ziel des Trainings ist es, den Patienten wenigstens einen Augenblick aus seiner Isolation herauszuholen, ihn wahrzunehmen und mit ihm in eine Kommunikation einzutreten, die hilft, dem eigenen Lebensprozess zu folgen und selbst den Ausgang der Krisensituation zu beeinflussen.
Im November startet der Kurs am Klinikum. Neun Seelsorger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz lernen die Kunst, die gewohnte eindeutige Kommunikation durch Sprache hinter sich zu lassen und die minimalen Zeichen des Patienten zu erkennen, aufzugreifen und so den Menschen zu würdigen und zu ermutigen. In Gesprächen mit Ärzten und Pflegenden der Intensivstationen des Klinikums nehmen die Seelsorger auch deren Situation und Blickwinkel wahr, um gleichzeitig die Sensibilität der Mitarbeiter in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Die Kursteilnehmer diskutieren Segen und spirituelle Unterstützung jenseits konfessioneller Kulturen und Grenzen als tiefe Unterstützung des Heilungsprozesses, passen sie an die Situationen und Bedürfnisse der Patienten an und üben sie ein.
www.traumland-intensivstation.de
Quelle: Klinikum rechts der Isar der TU München, 29.10.2011 (tB).