Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA)

DMP: Anforderungen an eine kontinuierliche Evaluation sowie an Qualitätsberichte festgelegt

 

Berlin (19. Juni 2014) – Disease-Management-Programme werden künftig kontinuierlich evaluiert. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss am Donnerstag in Berlin indikationsübergreifende Anforderungen, nach denen die Versorgung in Behandlungsprogrammen für spezifische chronische Erkrankungen (Disease-Management-Programme, DMP) zukünftig evaluiert werden soll. Darüber hinaus bestimmte er die Vorgaben an die jährlichen Berichte der Krankenkassen über Qualitätssicherungsmaßnahmen in zugelassenen DMP.

 

„Mit den neuen Anforderungen an die Evaluation von DMP ist der Fokus von einem auf Krankenkassen bzw. auf Regionen bezogenen Vergleich auf die Weiterentwicklung der DMP verlagert worden“, sagte Dr. Regina Klakow-Franck, Vorsitzende des Unterausschusses DMP. „Nunmehr steht der Nutzen der DMP für die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt, gemessen an krankheitsspezifischen als auch indikationsübergreifenden Parametern, auch im Vergleich zur Versorgung von Patienten, die nicht an einem DMP teilnehmen.“

 

Neben den Anforderungen an die Evaluation eines DMP, die jeweils durch einen unabhängigen Sachverständigen erstellt werden muss (§ 137f Abs. 4 Satz 1 SGB V), verständigte sich der G-BA auf Vorgaben an jährlich zu erstellende und zu veröffentlichende Qualitätsberichte. Die Krankenkassen sind nun verpflichtet, die Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie deren zugrundeliegenden Qualitätsziele und -indikatoren darzustellen, die gegenüber den DMP-Teilnehmern zwischen den Vertragspartnern auf Landesebene vereinbart worden sind. Hierzu gehören insbesondere Maßnahmen mit Erinnerungs- und Rückmeldefunktionen, Maßnahmen zur Förderung einer aktiven Teilnahme am DMP sowie die Sicherstellung einer systematischen, aktuellen Information für eingeschriebene Versicherte.

 

Die Vorlage der Qualitätsberichte beim Bundesversicherungsamt dient der Aufrechterhaltung der krankenkassenbezogenen Zulassung. Aus diesem Grund sind die Berichte auch krankenkassenspezifisch zu erstellen.

 

 

Hintergrund – Disease-Management-Programme

 

Wichtigstes Ziel der DMP ist die Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung von chronisch kranken Patientinnen und Patienten durch eine interdisziplinär und multiprofessionell abgestimmte sowie sektorenübergreifende Strukturierung des Versorgungspfads. Bislang hat der G-BA die Anforderungen an DMP für Patientinnen und Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 1 und 2), Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit, KHK), chronischen obstruktiven Atemwegserkrankungen (Asthma bronchiale und COPD) und Brustkrebs formuliert. Für das DMP KHK wurde zudem das Modul Chronische Herzinsuffizienz entwickelt.

 

Im Jahr 2013 waren etwa 6,3 Millionen Versicherte in einem oder mehreren DMP eingeschrieben. Bundesweit sind derzeit über 10 000 Programme zugelassen.

 

Seit dem Jahr 2012 ist der G-BA gesetzlich beauftragt, eigene Richtlinien zu den DMP zu beschließen. Die praktische Umsetzung in der Versorgung erfolgt dann auf Basis regionaler Verträge zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern (Vertragsärztinnen und -ärzten/ Krankenhäusern) vor Ort. Das Bundesversicherungsamt prüft vor einer Zulassung, ob die Verträge die Anforderungen des G-BA erfüllen.

 

Die heutigen Beschlüsse zur Änderung der DMP-Richtlinien treten nach Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft. Beschlusstexte und Tragende Gründe werden in Kürze auf folgenden Seiten im Internet veröffentlicht:

 

 


 

Quelle: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), 19.06.2014 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…