G-BA

Aktualisierung der DMP für KHK und Diabetes mellitus Typ 1 auf Basis einer neuer Rahmen-Richtlinie

 

Berlin (20. März 2014) – Mit der Erstfassung einer neuen Richtlinie legt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Grundlage für die Aktualisierung bereits bestehender und neuer strukturierter Behandlungsprogramme für spezifische chronische Erkrankungen (Disease-Management-Programme, DMP). Der Gesetzgeber hatte dem G-BA zum 1. Januar 2012 die umfassende Kompetenz für die inhaltliche Ausgestaltung der DMP übertragen.

 

Bis zum Jahr 2011 gab der G-BA lediglich Empfehlungen an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Dieses erließ dann entsprechende Anforderungen, die als Anlagen in der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV) verankert waren. Zukünftig werden die Anforderungen an strukturierte Behandlungsprogramme in der DMP-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL) des G-BA verankert. Mit dem heutigen Beschluss hat der G-BA einen indikationsübergreifenden Regelungsteil sowie aktualisierte Anforderungen an die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit (KHK) und an die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 festgelegt.

 

In der Anlage zu KHK wurden unter anderem die Anforderungen an den Umgang mit Ko-/Multimorbidität einschließlich Hinweisen zu besonderen Maßnahmen bei Multimedikation an den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst. Außerdem wurden Hinweise zur Förderung von mehr körperlicher Aktivität, zum Beispiel in medizinisch begleiteten Sportprogrammen in Herzgruppen, aufgenommen. In der Anlage zu Diabetes mellitus Typ 1 wurden unter anderem die Anforderungen an die ärztlichen Kontrolluntersuchungen, differenziert nach Kindern und Jugendlichen bzw. Erwachsenen, neu gefasst.

 

„Disease Management Programme sollten möglichst zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein und der häufig vorhandenen Multimorbidität der chronisch kranken Patientinnen und Patienten gerecht werden“, sagte Dr. Regina Klakow-Franck, Vorsitzende des Unterausschusses DMP. „Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der Eigeninitiative der Patientinnen und Patienten. Die Umstellung der Ernährung, Rauchverzicht und mehr körperliche Bewegung tragen entscheidend zur Verbesserung der Prognose der chronisch kranken Patientinnen und Patienten und ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei.“ Die praktische Umsetzung der vom G-BA inhaltlich entwickelten strukturierten Behandlungsprogramme erfolgt auf der Basis von regionalen Verträgen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern (Vertragsärztinnen und -ärzten/ Krankenhäusern). Das Bundesversicherungsamt prüft vor einer Zulassung, ob die Verträge die Anforderungen des G-BA erfüllen.

 

Im Jahr 2013 waren etwa 6,3 Millionen Versicherte in einem oder mehreren DMP eingeschrieben. Bundesweit sind derzeit über 10.000 Programme zugelassen.

 

Kernidee der DMP ist es, den sektorenübergreifenden Behandlungsablauf und die Qualität der medizinischen Versorgung chronisch kranker Patientinnen und Patienten zu verbessern. Themen für weitere strukturierte Behandlungsprogramme können nach den Vorgaben eines im Februar 2014 gefassten Beschlusses im Rahmen eines bis Anfang Mai 2014 befristeten Vorschlagsverfahrens beim G-BA eingereicht werden.

 

Der heutige Beschluss wird dem BMG zur Prüfung vorgelegt und tritt nach erfolgter Nichtbeanstandung und Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft. Beschlusstext und Tragende Gründe werden in Kürze auf folgender Seite im Internet veröffentlicht:

 

 


 

Quelle: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), 20.03.2014 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…