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Pneumologische und dermatologische Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen
Studie zur Qualitätssicherung der Hochgebirgsklinik Davos vorgestellt
Davos, Schweiz (23.01.2008) – Im Rahmen der Qualitätssicherung führte die Hochgebirgsklinik Davos, die höchstgelegene deutsche Akut- und Rehabilitationsklinik Europas, eine Langzeitstudie zur Patientenzufriedenheit in der pneumologischen und dermatologischen Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen über den Zeitraum von fünf Jahren durch, deren Ergebnisse nun vorgestellt wurden.
Allergische Erkrankungen der Atemwege und der Haut stellen besonders wichtige und in erheblicher Zunahme begriffene chronische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter dar [1] und haben dementsprechend in der Kinder- und Jugendlichenrehabilitation einen hohen Stellenwert [2]. Asthma bronchiale ist dabei inzwischen die häufigste und somit wichtigste chronische Erkrankung in diesem Altersspektrum überhaupt geworden, deren Schweregrad weltweit zugenommen hat und den persönlichen Lebensweg eines Betroffenen vom Kindes- über das Jugend- bis zum Erwachsenenalter entscheidend prägen kann.
Zur ganzheitlichen und umfassenden Rehabilitationsbehandlung dieser Erkrankungen liegen Rahmen-Empfehlungen und Leitlinien vor [3],[2], die sich hinsichtlich der Krankheitsfolgen, der Rehabilitationsziele und auch der gezielten Interventionen an der International classification of functioning, disabilities and health [4] orientieren. Heute ist unbestritten, dass frühzeitige und zielgerichtete Rehabilitationsbehandlungsmaßnahmen eine wesentliche Säule in der Langzeitbehandlung dieser Erkrankungen darstellen.
Methodik
Im Rahmen einer Fragebogenerhebung wurden die Eltern der zur Rehabilitationsbehandlung aufgenommenen Kinder aus den Jahren 2000-2004 postalisch angeschrieben. Die Zielsetzungen der Studie lagen insbesondere in der Messung der Behandlungsergebnisse, deren zeitlicher Stabilität und dem Transfer des Gelernten in den Alltag. Unter dem Blickwinkel des internen Qualitätsmanagements war daneben die rückwirkende Zufriedenheit mit unterschiedlichen Aspekten des Klinikaufenthaltes von Interesse, zu deren Erfassung der ZUF-8 [5] in das Erhebungsinstrument integriert wurde. Insgesamt wurde der Fragebogen von 490 Eltern beantwortet (Rücklaufquote 52 %). Hiervon sind 404 Bögen vollständig ausgefüllt und auswertbar.
Ergebnisse
Die Angaben der Eltern bezogen sich auf insgesamt 62,7 % Jungen und 37,3 % Mädchen. Die Kinder waren im Durchschnitt 7,1 Jahre alt (SD 3,4 Jahre). Unter Einbeziehung von Mehrfachnennungen litten 86,3% der Kinder an Atemwegserkrankungen, 44,5 % an Hauterkrankungen und 59,1 % an Allergien. Die mittlere Erkrankungsdauer lag bei 6,4 Jahren (SD 3,4 Jahre). Bei 47,5 % der Kinder war es in der Hochgebirgsklinik der Erstaufenthalt. Die mittlere Anzahl der Aufenthalte lag für die Gesamtstichprobe bei 2,4 Aufenthalten (SD 1,9 Aufenthalte). Die Mehrzahl der Kinder wurde bei dem Klinikaufenthalt von Elternteilen begleitet (86,2 %). Insgesamt 39,6 % hatten daneben zusätzlich noch kranke oder gesunde Kinder als Begleitkinder dabei.
Im Vergleich zum Zeitraum vor dem letzten Klinikaufenthalt werden von den Eltern zu allen Zeitpunkten deutliche Verbesserungen in Bezug auf die Krankheit und deren Folgen angegeben. Diese schwanken jedoch im Zeitablauf:
-
direkt nach dem Klinikaufenthalt: 69,9%
-
6 Monate nach Klinikaufenthalt: 76,6%
-
12 Monate nach Klinikaufenthalt: 66,5
-
zum jetzigen Zeitpunkt 71%
Aus Sicht der Eltern konnten die Behandlungsgewohnheiten und das während des Aufenthaltes Gelernte von 73,7 % der Befragten und ihrer Kinder gut in den Alltag integriert bzw. dort umgesetzt werden. In Bezug auf die Schulkinder geben 92,6 % der Befragten an, dass durch die Klinikschule der Anschluss an die Heimatschule sehr gut gewahrt werden konnte.
Während des Klinikaufenthaltes nahmen die Kinder und ihre Eltern umfassende Behandlungs- und Betreuungsangebote in Anspruch. Im Rückblick geben 87,5 % der Befragten an, mit dem Klinikaufenthalt zufrieden gewesen zu sein. Die nachfolgende Abbildung belegt, dass auch mehrere Jahre nach dem Klinikaufenthalt ein hohes Ausmaß an Zufriedenheit in den unterschiedlichen Bereichen vorhanden ist.
Diskussion, Schlussfolgerungen und Ausblick
Die Ergebnisse belegen insgesamt einen hohen Langzeitnutzen der Rehabilitationsmaßnahme. Auch nach bis zu 6 Jahren nach dem Klinikaufenthalt werden vom überwiegenden Teil der Befragten Verbesserungen in Bezug auf die Krankheit und ihre Folgen sowie ein hohes Ausmaß an Alltagstransfer angegeben. Insbesondere bestätigen die Ergebnisse auch, dass durch individuelle und gezielte Förderung in Klinikschulen ein nahtloser Anschluss an die Heimatschulen gewährleistet werden kann.
Die angegebenen stabilen Verbesserungen in Bezug auf die Krankheit sind in enger Beziehung zur Zufriedenheit mit den unterschiedlichen Aspekten des Klinikaufenthaltes zu bewerten. Insgesamt wird deutlich, dass die betroffenen Eltern auch nach Jahren noch sehr zufrieden sind und bei Bedarf eine derartige Maßnahme in der Klinik wieder in Anspruch nehmen würden.
Die Ergebnisse bestätigen somit die Relevanz stationärer Rehabilitationsmaßnahmen in der Langzeitbehandlung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher mit Erkrankungen der Atemwege, der Haut und Allergien.
Literatur
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Nowak, D. & v. Mutius, E. (2000). Epidemiologie der obstruktiven Atemwegserkrankungen, speziell des Asthma bronchiale. In W. Petro (Hrsg.). Pneumologische Prävention und Rehabilitation (93-108). Berlin: Springer.
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BAR (1993). Arbeitshilfe für die Rehabilitation von an Asthma bronchiale erkrankten Kindern und Jugendlichen. Frankfurt: BAR.
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BAR (1998). Gemeinsames Rahmenkonzept für die Durchführung stationärer medizinischer Maßnahmen der Vorsorge und Rehabilitation für Kinder und Jugendliche. Frankfurt: BAR.
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WHO (2001). International classification of functioning, disabilities and health. Genf: World Health Organization.
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Schmidt, J. & Nübling, R. (2002). Zuf-8. Fragebogen zur Messung der Patientenzufriedenheit. In E. Brähler, J. Schumacher & B. Strauss (Eds.), Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie (pp. 392-396). Göttingen: Hogrefe.
Quelle: Pressemitteilung der Hochgebirgsklinik Davos vom 23.01.2008 (tB).