Reha: Neustart beim Qualitätsverfahren für Einrichtungen

Auswertungsstelle nimmt Arbeit auf

 

Berlin (23. November 2011) – Gut oder doch noch Luft nach oben? Wo die einzelne Rehabilitationseinrichtung im Vergleich zu anderen Anbietern in Sachen Qualität steht, zeigt sich künftig schwarz auf weiß durch das neuausgerichtete Qualitätssicherungsverfahren der gesetzlichen Krankenkassen. Das vom GKV-Spitzenverband in Auftrag gegebene QS-Reha®-Verfahren ist für die ca. 1.600 Reha-Einrichtungen in Deutschland verpflichtend, sofern sie nicht aktuell an einem vergleichbaren Verfahren der Rentenversicherung teilnehmen, um die gesetzlichen Vorgaben zur Qualitätssicherung zu erfüllen. Mit der eigentlichen Umsetzung des Prüfverfahrens hat der GKV-Spitzenverband das Düsseldorfer BQS-Institut für Qualität und Patientensicherheit beauftragt, das morgen seine Arbeit aufnimmt.

 

Einrichtungen, die am QS-Reha®-Verfahren teilnehmen, erhalten einen Bericht, in dem neben den eigenen Daten auch die Vergleichsdaten der anderen teilnehmenden Reha-Anbieter aufgeführt sind. Diese Berichte gehen auch an die Krankenkassen. Post mit Qualitätsergebnissen erhalten Einrichtungen und Kassen nach derzeitiger Planung erstmals im Sommer 2012 vom BQS-Institut.

 

 

Qualität entwickeln – Einrichtungen gezielt belegen

 

Das QS-Reha®-Verfahren will den einzelnen Einrichtungen helfen, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen, interne Veränderungsprozesse anzustoßen und umzusetzen. Krankenkassenmitarbeiter werden die Qualitätsergebnisse in ihre Versichertenberatung einfließen lassen, wenn Patienten eine geeignete Reha-Einrichtung suchen. Wirkung entfalten können die Ergebnisse künftig auch, wenn Kassen mit den Reha-Anbietern über die Vergütung verhandeln oder Verträge neu gestalten. Liegen die Ergebnisse einer Einrichtung unter dem Durchschnitt, schalten sich die Landesverbände der Pflegekassen beratend ein.

 

Das QS-Reha®-Verfahren baut auf einem Vorgänger aus dem Jahre 2000 auf. Da das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz Anforderungen an die Qualitätssicherung neu definiert hatte, musste z. B. das Auswertungsverfahren geändert werden. Nach einer europaweiten Ausschreibung hatte das BQS-Institut den Zuschlag als unabhängige Auswertungsstelle erhalten. Es wird nun alle stationären Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland über das neue QS-Reha®-Verfahren informieren und ab Februar 2012 die Koordinatoren der teilnehmenden Reha-Einrichtungen schulen.

 

 

Instrumentenmix soll abgerundetes Bild liefern

 

Ab Frühjahr 2012 erhebt das BQS-Institut per Fragebogen Daten zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Reha-Einrichtungen. Dabei geht es zum Beispiel um die medizinisch-therapeutische Ausstattung der Häuser, aber auch um die interne Organisation, die Personalentwicklung oder die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Patienten.

 

Ergänzt werden die Daten aus dem Fragebogen durch einen Besuch der Prüfer in ca. sieben Prozent der zufällig ausgesuchten Reha-Kliniken. Dieser Prüfer, entweder ein Reha-Arzt oder ein Qualitätsexperte, macht sich im Gespräch mit Hausleitung und Mitarbeitern ein Bild vor Ort. Abgerundet werden diese verschiedenen Daten durch den Blick der Patienten, die zu der Qualität ihrer Behandlung in der Einrichtung befragt werden. Dieser Instrumentenmix soll den Qualitätsfachleuten ein umfassendes und aussagekräftiges Ergebnis liefern.

 

 

Gesetzlicher Hintergrund

 

Rehabilitationseinrichtungen sind nach § 137d SGB V verpflichtet, sich an einem externen Qualitätssicherungsverfahren zu beteiligen. Die Anforderungen an dieses Verfahren hat der GKV-Spitzenverband mit den Verbänden der Rehabilitationseinrichtungen zu vereinbaren. Die Auswertung der erhobenen Daten darf nur über eine unabhängige Auswertungsstelle erfolgen, die gemeinsam von den Vereinbarungspartnern bestimmt wird.

 

 


Quelle: GKV-Spitzenverband, 23.11.2011 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…