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Schnittstellenmanagement
Checklisten erarbeitet
Berlin (19. April 2012) – Sektorenübergreifende Versorgung – Der Übergang zwischen ambulanter und stationärer Behandlung stellt Patienten wie Ärzte vor besondere Herausforderungen. Um ihnen optimal zu begegnen, entwickelten Experten erstmals Checklisten.
Trotz einer guten medizinischen Versorgung kann es beim Wechsel eines Patienten aus der ambulanten Versorgung in die Klinik sowie nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus zu Organisationsproblemen kommen. An dieser sogenannten intersektoralen Nahtstelle sorgen mitunter unzureichend geklärte Zuständigkeiten und Aufgabenstellungen für Störungen im Behandlungsverlauf. Informationen können verloren gehen, Wirkungs- und Qualitätsverluste hinsichtlich Prävention, Diagnostik und Therapie mit vermeidbaren Folgen wie eine unbegründete Änderung der Medikation sind möglich. „Zahlreiche Forschungsarbeiten weisen auf deutliche Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich Qualität und zeitlich angemessener Übermittlung von Einweisungs- und Entlassungsbriefen hin“, stellt Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) fest. Im Sinne der Patientensicherheit müsse deshalb die Kommunikation zwischen den Sektoren verbessert werden.
Zur Optimierung der sektorenübergreifenden Versorgung kann ein Schnittstellenmanagement beitragen, welches in Zukunft auch mit elektronischem Datenaustausch angedacht ist. Aus diesem Grund beauftragten Bundesärztekammer (BÄK) und KBV eine interdisziplinäre Expertengruppe, die unter Moderation des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ), entsprechende Empfehlungen entwickelte. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurden Checklisten zur ärztlichen Orientierungshilfe erarbeitet. Sie sollen im März 2012 in erster Auflage erscheinen und orientieren sich unter anderem an der Stellungnahme der Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen bei der BÄK. Ihre Anwendung ist jedem Arzt freigestellt. „Wir begrüßen, dass mit den Checklisten die Vorarbeiten der Fachberufekonferenz fortgeführt worden sind. Sie können die Ärzte als erste Ansprechpartner und Casemanager bei der Organisation der Versorgungsabläufe zwischen Praxis und Krankenhaus unterstützen“, sagte Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der BÄK.
Wie umsetzbar die Checklisten in der Praxis sind, soll in einem Feldversuch überprüft werden. „Ein Schwerpunkt der Erprobung wird sein herauszufinden, wie eine kontinuierliche adäquate Medikation am besten gewährleistet werden kann“, erklärt Prof. Dr. Dr. Günter Ollenschläger, Leiter des ÄZQ. Nach der Evaluation ist eine Erweiterung der Empfehlungen vorgesehen, an der auch andere medizinische Berufsgruppen beteiligt werden sollen.
Die Checklisten können heruntergeladen werden unter:
http://www.aezq.de/mdb/edocs/pdf/info/checklisten-schnittstellenmanagement.pdf
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von BÄK, KBV und ÄZQ, 19.04.2012 (tB).