Zaghaft und völlig unzureichend

DBfK fordert von der Bayerischen Staatsregierung breite Unterstützung bei der Reform der Pflegeausbildung

 

München (25. Septeber 2019) — Als zaghaft und völlig unzureichend wertet der DBfK das von der Bayerischen Staatsregierung jetzt angepriesene Pflege-Programm. Nach wie vor schieben Pflegende aufgrund des Personalnotstands Berge von Überstunden vor sich her, sind im Dauerstress und heillos überlastet – werfen hin. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe bezweifelt stark, dass die Regierung an einer Lösung der Probleme ernsthaft interessiert ist.

„Die jetzt in der Kabinettssitzung vorgestellten Aktionen sind völlig unzureichend. Es fehlt an einem Gesamtkonzept, um den Beruf attraktiver zu machen“, sagt Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V. Unter anderem erwartet der DBfK bei der jetzt anstehenden Reform der Pflegeausbildung breite Unterstützung der Staatsregierung.

„Mit einer Reihe von Kleinstmaßnahmen wie zum Beispiel einem Wohnraum-Vermittlungsprojekt für einkommensschwache Pflegende in Dachau können wir die äußerst angespannte Lage in der Pflege niemals lösen“, so Dr. Biederbeck. Und weiter: „Wir müssen jetzt alle Energie und Kraft in die neue Pflegeausbildung setzen.“ Damit es ein Erfolgsmodell wird, müssten Schulen und Einrichtungen der praktischen Ausbildung mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um die Reform gut meistern zu können. Der DBfK erwartet von der Bayerischen Staatsregierung, in die Ausbildungsreform Geld zu investieren.

Ein Ausweg aus der Pflegekrise gelinge langfristig außerdem nur, wenn der Pflegeberuf insgesamt aufgewertet wird, ist der DBfK überzeugt. Wie mehrere Studien, zuletzt die von der Stadt München in Auftrag gegebene Pflege-Studie zeigen, sind die meisten Pflegenden mit ihrem Gehalt unzufrieden. „Die Wertschätzung eines Berufs zeigt sich letztlich über die Bezahlung“, so Dr. Biederbeck. Das gilt vor allem auch für die Pflegenden, die in der stationären Langzeitpflege arbeiten. In der Altenpflege werden die professionell Pflegenden immer noch deutlich schlechter entlohnt. „Mit der Einführung der generalistischen Ausbildung versprechen wir uns hier einen deutlichen Schritt nach vorne, auch was die Gleichwertigkeit der Berufsbilder anbelangt“, ist Dr. Biederbeck überzeugt. Ein Weg aus der Pflegekrise führe letztlich über mehr qualifizierte, gut ausgebildete Pflegefachpersonen. „Dafür werden wir uns als Interessensvertreter der professionell Pflegenden weiter einsetzen“, so Dr. Biederbeck. Nur hervorragend ausgebildete Pflegefachpersonen sind in der Lage, Menschen mit komplexen Mehrfacherkrankungen adäquat zu versorgen.

Die Attraktivität des Pflegeberufs lässt sich neben einer besseren Bezahlung und sehr gut ausgebildetem Personal außerdem mit einer starken und schlagkräftigen Standesvertretung in Form einer Pflegekammer steigern. Die Einrichtung einer echten Pflegekammer in Bayern ist längst überfällig.

 


Quelle: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, DBfK Südost e.V., 25.09.2019 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…