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Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus
erfasst, verfolgt, vernichtet.
Berlin (27. Januar 2014) – Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck präsentiert die DGPPN in Kooperation mit den Stiftungen "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" und "Topographie des Terrors" eine Wanderausstellung, die NS-Opfer ins Zentrum rückt, die lange am Rande des öffentlichen Interesses und Gedenkens standen: Menschen mit Behinderungen und Nervenkrankheiten.
Kranke und behinderte Menschen gehörten zu den Verfolgten des Nationalsozialismus. Sie galten als Belastung für die deutsche „Volksgemeinschaft“. Bis zu 400.000 Menschen wurden ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert, mehr als 200.000 in den damaligen Heil- und Pflegeanstalten ermordet. Dies geschah inmitten der deutschen Gesellschaft. Bei der Selektion der Patientinnen und Patienten stand der vermeintliche „Wert“ des Menschen als leitender Gesichtspunkt im Vordergrund. Psychiaterinnen und Psychiater, Neurologinnen und Neurologen, Kinder- und andere Fachärztinnen und -ärzte, Pflegekräfte und Verwaltungsfachleute urteilten nach Maßgabe von „Heilbarkeit“, „Bildungsfähigkeit“ oder „Arbeitsfähigkeit“ über die ihnen Anvertrauten.
An die Opfer wollte nach 1945 für lange Zeit kaum jemand erinnern. Auch in vielen betroffenen Familien wurde ihre Geschichte verschwiegen. Manche Täter und etliche Tatbeteiligte setzten hingegen ihre Karrieren im Nachkriegsdeutschland nahtlos fort.
Die Wanderausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“ richtet sich gezielt an ein breites Publikum. Sie nimmt die Frage nach dem Wert des Lebens als Leitlinie und beschäftigt sich mit den gedanklichen und institutionellen Voraussetzungen der Morde, sie fasst das Geschehen von Ausgrenzung und Zwangssterilisationen bis hin zur Massenvernichtung zusammen und beschäftigt sich mit exemplarischen Opfern, Täterinnen und Tätern, Tatbeteiligten sowie Opponenten.
Biografien von Verfolgten ziehen sich durch die gesamte Ausstellung: Gezeigt werden zahlreiche Fotos und Dokumente aus ihrem Privat- und Familienleben. In Verwaltungsdokumenten und in den Krankenakten der Opfer werden die vielen verschiedenen Akteure fassbar, die an den Verbrechen beteiligt waren. Ihren Blicken auf Patientinnen und Patienten werden deren eigene Äußerungen gegenübergestellt.
Den Schlusspunkt der Ausstellung bildet die Gegenwart. In 15 Videointerviews reflektieren unter anderem Angehörige von Opfern, Vertreter von Selbsthilfeverbänden, Patienten, Ärzte und Pflegepersonal das damalige Geschehen und stellen sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage, welche Bedeutung es für sie persönlich hat.
Zur Ausstellung erscheinen am 27. Januar 2014 ein umfangreicher Katalog sowie eine Broschüre in leichter Sprache.
Stationen der Ausstellung
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28. Januar – 28. Februar 2014
Paul‐Löbe‐Haus des Deutschen Bundestages, Berlin
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26. März – 13. Juli 2014
Topographie des Terrors, Berlin
Ausstellungseröffnung: 25. März 2013 um 19 Uhr -
Im Anschluss wird die Ausstellung an weiteren Stationen in Deutschland und Europa gezeigt.
Weitere Informationen
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Homepage zur Ausstellung: http://www.dgppn.de/dgppn/geschichte/nationalsozialismus/wanderausstellung.html
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), 27.01.2014 (tB).