HAUPTMENÜ
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Die DIVI mit den besten Tipps zur Bergrettung
Rettung aus luftiger Höhe
Berlin (22. August 2013) – Millionen von Menschen zieht es jedes Jahr in die Berge. Sie genießen die frische Luft, die tolle Aussicht, die einzigartige Atmosphäre. Doch was tun, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert? Ein Sturz, eine Verletzung oder schlicht die totale Erschöpfung in dünner Höhenluft? Dann ist die Bergrettung gefragt. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erklärt, wie man Notfälle vermeidet und was zu tun ist, wenn doch etwas passiert.
In den Bergen verbringen viele Touristen ihren Urlaub. Manche erklimmen hohe Gipfel, andere gehen lieber wandern. Doch so schön der Aufenthalt in luftiger Höhe auch ist, niemand sollte die Gefahren unterschätzen, die eine Gebirgstour mit sich bringen kann. „Es mag manche erstaunen, aber es sind meistens nicht die Hochgebirgskletterer, bei denen es zu Notfällen kommt. Viel häufiger betroffen sind Wanderer in den so genannten alpinen Regionen, etwa im Alpenvorland“, erklärt Professor Volker Lischke, Sprecher der Bergwachtlandesärzte beim Deutschen Roten Kreuz. „Sie überschätzen ihre eigenen Kräfte, sind mit schlechten Schuhwerk unterwegs und es kommt zu Problemen mit Herz und Kreislauf. Die Folge: sie stolpern oder schlimmer noch, sie stürzen ab.“
Sorgfältige Planung ist deshalb der Schlüssel für sichere und genussvolle Touren. Vor einem Ausflug sollte sich jeder genau über die Länge, den Schwierigkeitsgrad und die Beschaffenheit des Zu- und Abstiegs genau informieren. „Bevor es dann losgeht, ist es zudem nötig, seine eigene Leistungsfähigkeit ehrlich einschätzen“, rät Professor Lischke, der seit 40 Jahren in der Bergrettung tätig ist. „Trainieren sollte man vor und nicht während einer Bergtour.“ Ebenfalls wichtig ist die richtige Ausrüstung, die je nach Jahreszeit, Dauer und Schwierigkeit der Tour zusammengestellt werden sollte. Neben der Rucksackapotheke, dem Kompass, einem GPS-Gerät sowie Regenschutz und Taschenlampe gehört auf jeden Fall ein voll aufgeladenes Handy mit in den Rucksack. „In den europäischen Bergen haben wir mittlerweile ein nahezu flächendeckendes Handynetz“, sagt der Experte. Bevor es los geht, sollte noch den Wetterbericht gecheckt und einer nahestehenden Person Bescheid gegeben werden, in welchem Gebiet man unterwegs ist und wann die Rückkehr geplant ist. Apropos Wetter: Die besten Meteorologen sind immer noch die Einheimischen. Niemand sollte sich scheuen, bei ihnen nachzufragen, denn in den Bergen kann das Wetter blitzschnell umschlagen. Wertvolle Ratgeber sind auch die Bergführer. Sie kennen die Strecken und können am besten einschätzen, welche Wege gut und welche weniger gut begehbar sind.
Es kann aber trotz optimaler Vorbereitung zu Notfällen kommen. „Es muss nicht zwingend eine lebensbedrohliche Situation vorliegen, um die Bergrettung zu rufen“, sagt Professor Lischke. „Auch wer sich den Fuß verstaucht oder Herz-Kreislaufprobleme hat, kann nicht mehr weitergehen. Je nach Wettersituation oder einbrechender Dunkelheit ist es dann wichtig, schnell zu handeln.“ Beim Telefonat mit dem Bergrettungsnotdienst gilt die 6-W-Regel: Wer ruft an? Wo ist es passiert? Was ist passiert? Welche Art von Verletzung liegt vor? Wie viele Verletzte gibt es? Warten auf Rückfragen!
Bei den meisten Rettungseinsätzen in den Bergen kommt der Hubschrauber zum Einsatz. Immer mit an Bord: ein Pilot, gesondert qualifiziertes Rettungsfachpersonal sowie ein Notarzt, der eine Spezialausbildung zum Mountain Emergency Doctor absolviert hat. Abhängig vom Gelände gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten, Unfallopfer oder Erkrankte mittels Hubschrauber aus alpinem Gelände zu retten. Nach einer planmäßigen Landung bei abgeschaltetem Rotor; mit den Kufen am Boden abgestützt bei laufendem Rotor; durch eine Tau- oder Windenbergung. „Der Pilot entscheidet, ob er landen kann oder nicht, und ist dabei auf die Mithilfe der an Boden befindlichen Personen angewiesen“, sagt Professor Lischke, der selbst Mountain Emergency Doctor ist. „Sie müssen auf sich aufmerksam machen und klare Handzeichen geben.“
Der unmittelbare Bereich um den Hubschrauber ist eine Gefahrenzone. Lose Gegenstände müssen vorher entfernt oder fixiert werden. Eine oft unterschätzte Gefahr ist der Gleichgewichtsverlust durch den Downwash. Das ist der Abwind, der durch die Rotorblätter verursacht wird. Egal ob der Hubschrauber landen kann oder nicht, den Anweisungen der Crew ist unbedingt Folge zu leisten. Nicht verletzte Personen müssen außerdem auf ihre eigene Sicherheit achtgeben. Beim Verletzten selbst befinden sich maximal zwei Helfer.
In etwa 30 Prozent der Fälle ist keine Landung möglich. Dann kommt zu der Tau- oder Winden-bergung. „In Not geratene Personen dürfen da nicht in Panik geraten, denn nach einer kurzen Orientierung fliegt der Hubschrauber noch mal weg, um auf einem Zwischenlandeplatz die Rettung vorzubereiten.“, ergänzt der Sprecher der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin Professor Peter Sefrin. Wieder am Unfallgeschehen eingetroffen, wird der Arzt zum Verletzten hinuntergelassen. Nach der notwendigen medizinischen Erstversorgung erfolgt schließlich die Bergung des Verunfallten zum Zwischenlandeplatz. Dies geschieht je nach Zustand des Patienten liegend im Bergesack oder in sitzender Position.
DIVI weltweit einzigartig
Die 1977 gegründete DIVI ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 2000 Anästhesisten, Neurologen, Chirurgen, Internisten, Kinder- und Jugendmedizinern sowie Fachkrankenpflegern und entsprechenden Fachgesellschaften: Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus. Insgesamt bündelt die DIVI damit das Engagement von mehr als 30 Fachgesellschaften und persönlichen Mitgliedern.
Weitere Informationen
-
http://www.divi.de – Homepage der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
-
http://www.divi2013.de – Webauftritt des 13. Kongresses der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
Quelle: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V., 22.08.2013 (tB).