Krankenkassen bauen lebens- und arbeitsweltbezogene Prävention weiter aus

Präventionsbericht 2019

 

Berlin/Essen (28. November 2019) — Mit mehr als 544 Millionen Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Betrieben und für einzelne Versicherte unterstützt. Das entspricht 7,49 Euro je Versicherten – damit übertrafen die Krankenkassen den gesetzlich vorgesehen Orientierungswert von 7,34 Euro. Erreichen konnten sie mit den geförderten Maßnahmen insgesamt fast 8,5 Mio. Menschen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Förderung von präventiven Maßnahmen in Lebenswelten und Betrieben, wie der aktuelle Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes und des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS) zeigt.

„Die Zahlen machen deutlich, dass sich die gesetzlichen Krankenkassen mit Überzeugung für Gesundheitsförderung und Prävention engagieren. Aber wirklich nachhaltig und durchgreifend ist Prävention vor allem dann, wenn Kommunen gesundheitsfördernde Strukturen schaffen, in denen das GKV-Engagement wirksam werden kann. Mit dem Kommunalen Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit leistet die gesetzliche Krankenversicherung hierzu einen wesentlichen Beitrag“, so Gernot Kiefer, stellv. Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes. Das Kommunale Förderprogramm des „GKV-Bündnisses für Gesundheit“ – einer Initiative aller gesetzlichen Krankenkassen – ist Anfang des Jahres gestartet und unterstützt in den kommenden fünf Jahren den Aufbau von kommunalen Strukturen und Projekten zur Gesundheitsförderung mit insgesamt 90 Millionen Euro.

 

Betriebliche Gesundheitsförderung setzt sich weiter durch

Den größten Zuwachs verzeichnete der Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Ausgaben dafür beliefen sich im Jahr 2018 auf 172 Millionen Euro und lagen damit um acht Prozent höher als im Vorjahr. 2,2 Millionen Beschäftigte in knapp 20.000 Betrieben konnten mit arbeitsweltbezogenen Präventionsmaßnahmen direkt erreicht werden – elf Prozent mehr Betriebe und 16 Prozent mehr Beschäftige als im Jahr 2017. Um verstärkt auch mittlere und kleine Unternehmen zu motivieren, sind überbetriebliche Aktivitäten in regionalen Netzwerken und Kooperationen besonders wichtig. Mit solchen überbetrieblichen Tätigkeiten zur Verbreitung und Implementierung von betrieblicher Gesundheitsförderung erreichten die Krankenkassen zusätzlich 26.000 Betriebe – das sind 11.000 mehr als im Vorjahr.

 

Starkes Engagement bei Prävention in Lebenswelten

Viel investiert haben die gesetzlichen Krankenkassen auch in Maßnahmen in Lebenswelten wie Kindertagesstätten, Schulen und Stadtteilen. Die Ausgabendafür beliefen sich im Jahr 2018 auf 158 Mio. Euro. Insgesamt wurden dadurch 4,6 Mio. Menschen erreicht – vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der unterstützten Lebenswelten stieg um sieben Prozent auf 42.000. Am häufigsten wurden die von den Krankenkassen geförderten Projekte in Kitas (31 Prozent) und in Grundschulen (29 Prozent) durchgeführt. Inhaltlich konzentrierte sich der Großteil der Aktivitäten auf die Themen Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit.

 

Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen gewinnt an Fahrt

Seit 2016 bieten die Pflegekassen Präventionsmaßnahmen für Versicherte in stationären Pflegeeinrichtungen an. Im Berichtsjahr 2018 setzten sie in 1.280 solcher Einrichtungen gesundheitsfördernde Aktivitäten zu den Themen Ernährung, körperliche Aktivität, Stärkung kognitiver Ressourcen, psychosoziale Gesundheit und Gewaltprävention um. Damit konnten 55.370 Pflegebedürftige erreicht werden. Die Ausgaben stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf rund 9,9 Mio. Euro an. „Die Prävention in Pflegeeinrichtungen fängt an, sich zu etablieren. Aber es sind weitere Anstrengungen nötig, um noch mehr stationäre Pflegeeinrichtungen als Partner zu gewinnen. Die Pflegekassen werden sich dafür einsetzen – die Entscheidung über den Einstieg in gesundheitsfördernde Strukturen und die kontinuierliche Umsetzung präventiver Leistungen liegt jedoch bei den Pflegeeinrichtungen“, sagt Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS.

 

Der GKV-Spitzenverband ist der Verband aller 109 gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Als solcher gestaltet er den Rahmen für die gesundheitliche Versorgung in Deutschland; er vertritt die Kranken- und Pflegekassen und damit auch die Interessen der über 70 Millionen Versicherten und Beitragszahler auf Bundesebene gegenüber der Politik, gegenüber Leistungserbringern wie Ärzten, Apothekern oder Krankenhäusern. Er übernimmt alle nicht wettbewerblichen Aufgaben in der Kranken- und Pflegeversicherung auf Bundesebene. Der GKV-Spitzenverband ist der Spitzenverband Bund der Krankenkassen gemäß § 217a SGB V.

Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) ist der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes. Er berät den GKV-Spitzenverband in medizinischen und pflegerischen Fragen. Darüber hinaus koordiniert und fördert der MDS die Durchführung der Aufgaben und die Zusammenarbeit der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) auf Landesebene.

 

Weitere Informationen

 


Quelle: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS), 28.11.2019 (tB).

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