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PainCare
10 Jahre Erfahrung mit Pregabalin:
Meilensteine in der Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen
Frankfurt am Main (24. September 2014) – Das Verständnis des Phänomens Schmerz hat sich in der vergangenen Dekade wesentlich verändert. Das wachsende Wissen ebnete insbesondere im Bereich neuropathischer Schmerzen den Weg für eine zielgerichtete Diagnose und Behandlung. Die Einführung des Kalziumkanal-Modulators Lyrica® (Pregabalin) markierte für die Pharmakotherapie einen wichtigen Meilenstein. Über die Fortschritte und die bestehenden Herausforderungen in der Schmerzbekämpfung sowie den Stellenwert von Lyrica® bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen diskutierten Experten im Rahmen eines Pressegesprächs.1
Neuropathische Schmerzen sind ein häufiges Phänomen, wie Professor Thomas Tölle, München, einleitend erläuterte. Bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen liegt der Anteil der Patienten, die eine vorwiegend neuropathische Schmerzkomponente aufweisen, bei 37 %.2 Im Gegensatz zu nozizeptiven Schmerzen, die als Folge einer Erkrankung oder Gewebeschädigung bei funktionell intaktem Nervensystem auftreten, ist bei neuropathischen Schmerzen das Nervensystem selbst geschädigt.3 Dementsprechend müsse auch die Therapie an dem zugrundeliegenden Schmerzmechanismus ausgerichtet werden, stellte Tölle heraus. Dabei präsentieren sich neuropathische Schmerzen sehr facettenreich und bei verschiedenen Krankheitsbildern. Häufige Erscheinungsformen peripherer neuropathischer Schmerzen sind neuropathische Rückenschmerzen2, die schmerzhafte diabetische Polyneuropathie (pDPN)4, neuropathische Tumorschmerzen5 oder neuropathische Schmerzen nach chirurgischen Eingriffen.6,7 Daneben können auch Läsionen des zentralen Nervensystems Auslöser neuropathischer Schmerzen sein, wie nach Rückenmarks-verletzungen.8 Lyrica® ist sowohl zur Behandlung peripherer als auch zentraler neuropathischer Schmerzen im Erwachsenenalter zugelassen und zeigt hierbei ein breites Wirkspektrum bei verschiedenen Entitäten.9 Darüber hinaus ist Lyrica® auch in der Behandlung der Generalisierten Angststörung (GAD) sowie im Bereich Epilepsie als Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung im Erwachsenenalter eine etablierte Behandlungsoption.9
Schmerzverständnis damals und heute
Ende der 1980er Jahre berichteten erste wissenschaftliche Publikationen von neuropathischen Schmerzen als eigenständigem Krankheitsbild, doch es dauerte noch bis dieses Wissen auch in der Praxis Widerklang fand. Zu Beginn der letzten Dekade konnten neuropathische Schmerzkomponenten trotz der hohen Prävalenz nicht korrekt erfasst werden, die Therapieoptionen waren unzureichend. Für Patienten bedeutete dies meist einen langen Leidensweg mit chronischen Schmerzen und erheblichen Auswirkungen im Berufs- und Privatleben. Schließlich läutete das gesteigerte Wissen über die verschiedenen Schmerzarten einen Paradigmenwechsel ein, der eine neue Herangehensweise eröffnete.
Die Diskussion mündete in der Formulierung des Mixed-pain-Konzepts10, das das gleichzeitige Auftreten nozizeptiver und neuropathischer Schmerzkomponenten beschreibt. Das Mixed-pain-Konzept veränderte die Sicht auf andere Schmerzerkrankungen nachhaltig und trug dazu bei, eine mechanismenbasierte Schmerztherapie in der klinischen Praxis zu etablieren.
Unterstützung in Diagnostik und Therapie
Das neue Schmerzverständnis hatte nicht nur Auswirkungen auf die Behandlung, sondern erforderte auch ein Umdenken und Innovationen in der Diagnostik. Als wichtigen Schritt in diesem Zusammenhang wertete Professor Ralf Baron, Kiel, die Entwicklung des painDETECT®-Fragebogens.2 Dieser einfache, vom Patienten selbstständig und schnell auszufüllende validierte Test ermöglicht eine erste Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, ob Schmerzen eine neuropathische Komponente haben. Als Diagnoseunterstützung kommt painDETECT® seit 2005 in Arztpraxen und Kliniken im Rahmen von routinemäßigen Screenings zum Einsatz und unterstützt Ärzte dabei, eine adäquate Schmerztherapie einzuleiten.
Doch bleibt die Behandlung neuropathischer Schmerzen bis heute eine Herausforderung in der Praxis. Eine konventionelle Pharmakotherapie ist für Behandler und Patienten oft enttäuschend. Zudem sind es oftmals nicht die Schmerzen allein, die die Lebensqualität von Patienten negativ beeinflussen, wie Baron bemerkte, sondern auch das Auftreten schmerzbedingter Schlafstörungen und komorbider Angstzustände wie der Generalisierten Angststörung (GAD). Bis heute wird kontrovers diskutiert, ob Schmerz ursächlich für diese Komorbiditäten ist, oder ob Patienten mit Schlaf- und Angststörungen ein höheres Risiko für das Auftreten von Schmerzen haben.11
Umfassende Therapie neuropathischer Schmerzen mit Lyrica®
Wichtiger Bestandteil multimodaler Behandlungskonzepte neuropathischer Schmerzen bleibt die Pharmakotherapie. Mit Lyrica® steht seit 2004 ein Präparat zur Verfügung, das heute zu den am besten untersuchten im Einsatz bei neuropathischen Schmerzen gehört. Pregabalin hat seine analgetische Wirksamkeit in klinischen Studien zum Beispiel bei schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie (pDPN)12 oder Post-Zoster13 erfolgreich unter Beweis gestellt und wird daher in diesen Indikationen als First-line-Therapie empfohlen.14 Praxisdaten aus der Behandlung von Patienten mit pDPN, neuropathischen Tumorschmerzen und neuropathischen Rückenschmerzen ergänzen diese Beobachtungen aus klinischen Studien: 80 % der Patienten erreichen nach sechs Wochen eine Verringerung ihrer Schmerzen um ≥ 30 %, über zwei Drittel eine Reduzierung um ≥ 50 %, wobei auch eine bemerkenswerte Reduktion von schmerzbedingten Schlafstörungen und ein Gewinn an Lebensqualität zu beobachten war.15 Diese Eigenschaften führen bei 87 % der Patienten zu einer hohen Zufriedenheit mit ihrer Schmerztherapie.15 Auch zeigte Lyrica® unter Praxisbedingungen eine vergleichbare Wirksamkeit zwischen GAD-Patienten und der schwer zu behandelnden Gruppe von Patienten mit GAD und komorbider Radikulopathie16 im Vergleich zur Gesamtzahl der Patienten. 3
Lyrica®: Auch in der Praxis bewährt
Der Schmerztherapeut Dr. Uwe Junker, Remscheid, kann diese Beobachtungen aus seinem Praxisalltag bestätigen. Er schätzt Lyrica® wegen der effektiven Schmerzlinderung sowie der gleichzeitigen Verbesserung schmerzbedingter Schlafstörungen und Symptomen einer komorbiden GAD. Aufgrund des geringen pharmakokinetischen Interaktionspotenzials sei es insbesondere auch für die Behandlung älterer oder multimorbider Patienten mit neuropathischen Schmerzen geeignet. Die Patientenversorgung hat sich insbesondere im niedergelassenen Bereich, dank Fortbildungen zum Thema neuropathische Schmerzen, wesentlich verbessert. Allerdings ist die Arbeit bei allen Fortschritten noch nicht getan. Aktuelle Zahlen bestätigen dies: Noch immer fehlen ausreichend spezialisierte Schmerzzentren, um den Bedarf für die acht bis 16 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland17 decken zu können. Diese Unterversorgung führt auch heute noch zu langen Wartezeiten, was insbesondere deshalb von Bedeutung sei, da bereits innerhalb von zwölf Wochen Schmerzen chronifizieren können18, erinnerte Junker abschließend. Insofern sei auch in Zukunft noch viel zu tun, um die Versorgung von Schmerzpatienten nachhaltig zu verbessern.
Quellen
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Pressegespräch „10 Jahre Pregabalin: Meilensteine in der neuropathischen Schmerztherapie“, Frankfurt am Main, 24. September 2014
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von Hehn CA et al. Neuron 2012;73(4):638-652
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Callaghan BC et al. Lancet Neurol 2012;11(6):521-534
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rond S et al. Pain 1999;79(1):15-20
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Haanpää ML et al. Am J Med 2009;122(10 suppl):S13-S21
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Kooijman CM et al. Pain 2000;87:33-41
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’Angelo R et al. Eur Rev Med Pharmacol Sci 2013;17(23):3257-3261
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Fachinformation LYRICA®, Stand Juli 2014
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Attal N et al. Eur J Neurol 2010;17:1113-1123
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Pain Proposal: Wege zur Verbesserung der derzeitigen und künftigen Behandlung chronischer Schmerzen 2010
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International Association for the Study of Pain. Classification of Chronic Pain. Pain 1986; Suppl 3:S1-S226
Pfizer – Gemeinsam für eine gesündere Welt
Wenn Menschen krank werden, können sich viele Dinge für sie verändern – ein oft schwieriger Weg beginnt. Mehr als 10.000 Forscher und etwa 80.000 Mitarbeiter arbeiten bei Pfizer daran, Menschen auf diesem Weg zu unterstützen. Sie entwickeln und vertreiben innovative Medikamente und Impfstoffe sowie einige der weltweit bekanntesten rezeptfreien Produkte.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in New York erzielte im Geschäftsjahr 2013 einen Gesamtumsatz von 51,6 Milliarden US-Dollar. In Deutschland beschäftigt Pfizer derzeit mehr als 2.000 Mitarbeiter an vier Standorten: Berlin, Freiburg, lllertissen und Karlsruhe.
Quelle: Pfizer Deutschland, 24.09.2014 (tB).