Studie untersucht, ob das Gruppenprogramm "Älter werden im Beruf" die Lebensqualität und Zufriedenheit im Beruf verbessern kann

Ältere Pflegekräfte lernen mit den Belastungen des Alltags umzugehen

 

Heidelberg (7. Mai 2014) – Ältere Pflegekräfte zufrieden im Beruf zu halten, ist Ziel eines Projekts des Kompetenzzentrums "Prävention psychischer und psychosomatischer Störungen in der Arbeits- und Ausbildungswelt", das die Baden-Württembergische Landesregierung seit 2013 an den Medizinischen Fakultäten des Landes fördert. Damit soll sicher gestellt werden, dass Pflegekräfte auch in ihren späten Berufsjahren gesund, zufrieden und leistungsfähig sind; zudem soll dem drohenden Mangel an Pflegekräften vorgebeugt werden. Die Pflegekräfte werden geschult, sich ihre Arbeit zu gestalten, persönlich wichtigen Handlungsbereichen Vorrang einzuräumen und Leistungsausfälle zu kompensieren.

 

Pflegekräfte werden in Deutschland aufgrund der schwächeren Jahrgänge künftig rar; die alternde Gesellschaft hat zudem einen erhöhten Bedarf an Pflege. In Deutschland, so schätzt das Statistische Bundesamt, werden 2021 rund 112.000 Pflegekräfte fehlen. Europäische Studien haben gezeigt: Pflegekräfte ab 45 Jahren klagen über eine nachlassende Leistungsfähigkeit und scheiden deshalb oft vorzeitig aus dem Job. Als Begründung geben sie an, dass ihre körperlichen Kräfte nachlassen und geistige Fähigkeiten wie die Merkfähigkeit sowie die allgemeine Belastbarkeit, z.B. im Nachtdienst zu arbeiten, abnehmen.

 

 

Auseinandersetzung mit der eigenen Berufsbiographie

 

"Im Rahmen des Projekts bieten wir Pflegekräften Hilfestellungen bei der psychischen Bewältigung ihrer Arbeit an und untersuchen die Wirkung dieser Maßnahmen auf die Lebensqualität der Teilnehmer", erklärt Professor Dr. Wolfgang Herzog, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Psychosoziale Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg, das die Studie leitet. Diese wird an drei Uniklinika (Heidelberg, Ulm, Düsseldorf) durchgeführt und sieht die Betreuung von insgesamt 14 Gruppen vor.

 

In einem neu konzipierten Gruppenprogramm "Älter werden im Beruf" lernen die Teilnehmer, sich mit ihrer eigenen Berufsbiographie auseinanderzusetzen, ihre Schwächen und Stärken zu identifizieren und durch Übungen zu entspannen. Darüber hinaus bearbeiten sie ein eigenes, persönliches Projekt ihres Arbeitsalltags. Die Ergebnisse der Befragung zum Befinden und der Lebensqualität werden mit den Ergebnissen von "Wartegruppen" verglichen, die später an dem Programm teilnehmen. In sieben wöchentlichen Sitzungen à zwei Stunden mit insgesamt zehn bis zwölf Teilnehmern pro Gruppe arbeiten die Pflegekräfte aus unterschiedlichen Bereichen zusammen an unterschiedlichen berufsbezogenen Themen. Das Programm soll künftig auch bei anderen Berufsgruppen eingesetzt werden.

 

Durchgeführt wird das Projekt unter Leitung von Prof. Herzog und Dr. Imad Maatouk (Heidelberg) in enger Kooperation mit Prof. Dr. Harald Gündel (Psychosomatik in Ulm) und Prof. Dr. Angerer/PD Dr. Andreas Müller (Arbeitsmedizin Düsseldorf).

 

 

Internet

 

 


 

Quelle: Uniklinik Heidelberg, 07.05.2014 (tB).

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