Anwälte für die chronisch Kranken

 

Kassel (26. Juni 2009) –  „Wir sind die Anwälte für die chronisch kranken Patienten, die sonst kaum eine Vertretung haben.“ – so fasste der Tagungspräsident Dr. med. Wilfried Jungkunz die Aufgabe der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW) auf deren 12. Jahreskongress vom 25. bis 27. Juni 2009 im Kongress Palais Kassel zusammen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Oliver Gültig, Lymphtherapeut und Geschäftsführer der Lymphologic med. Weiterbildungs GmbH, Dr. med. Wilfried Jungkunz, niedergelassener Dermatologe in Friedberg und Professor Dr. rer. nat. Hellmuth Zöltzer von der Abteilung Zellbiologie der Universität Kassel steht in diesem Jahr das Thema „Leitlinien und Qualitätsstandards – Faszination Lymphologie, Kompression und Wundheilung“ im Fokus des Interesses. Die über 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Berufsgruppen haben hier die Möglichkeit, sich in über 60 Sessions über neueste Entwicklungen auf diesen Gebieten zu informieren und sich über effektive Vernetzungsstrategien zwischen allen an der Therapie chronischer Wunden und Lymphödemen Beteiligten auszutauschen.

 

Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 sieht es die DGfW als eine ihrer zentralen Aufgaben an, den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zu verbessern und die Kooperation zwischen allen am Behandlungsprozess Beteiligten, ÄrztInnen unterschiedlicher Fachrichtungen, Pflegekräften, PhysiotherapeutInnen und in der Kompressionsversorgung und Orthopädietechnik Tätigen, zu fördern. Besonders wichtig ist es dabei, fachspezifische Begriffe in den verschiedenen Berufsgruppen zu vereinheitlichen und stetig voneinander zu lernen. In diesem Sinne wird auf dem diesjährigen Kongress sowohl über Leitlinien und Qualitätsstandards in der Behandlung von Lymphödemen und chronischen Wunden als auch die Optimierung der wissenschaftlich hochrangigen Versorgungskette unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen diskutiert.

 

„Dieser Kongress ist eine lebendige Baustelle.“ so der Tagungspräsident und Lymphtherapeut Oliver Gültig über die angestrebte interprofessionelle Teamarbeit sowohl bei der Tagung als auch in der täglichen Praxis. Und diese ist dringend nötig: Wenn nur ein Glied der Versorgungskette schlecht arbeitet ist die Therapie in vielen Fällen nicht erfolgreich. Aus diesem Grund sollte das Wissen der Therapierenden in den von der DGfW angebotenen Weiterbildungen gefestigt und vernetzt werden. Darüber hinaus soll von der DGfW gemeinsam mit sieben weiteren Fachgesellschaften bis Ende 2010 eine allgemein gültige S3-Leitlinie für die Behandlung von Lymphödemen erarbeitet werden – ein weiterer Schritt zur besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten.

 

Prof. Dr. rer. nat. Hellmuth Zöltzer, ebenfalls Tagungspräsident, stellt heraus, dass „Ödeme und chronische Wunden schon seit langer Zeit Gegenstand der Forschung sind. Viele neue Erkenntnisse zu dieser Thematik werden im Rahmen des diesjährigen Jahreskongresses vorgestellt. Insbesondere geht es auch um diejenigen Ödeme, die auch mangelnde oder fehlende Funktionen des Lymphgefäßsystems bedingt sind, die Lymphödeme.

 

Selbstverständlich sind Ödeme und chronische Wunden nicht nur ein Thema für Mediziner, Pflegekräfte und Therapeuten, sondern vor allem auch für die Betroffenen selbst. Um diese bei der wissenschaftlichen Diskussion nicht auszuschließen, fand zur Eröffnung des Kongresses ein Patientenforum zum Thema „Wirkungsvolle Entstauung des Lymphödems – Gemeinsam für eine bessere Lebensqualität“ statt. Über 160 Patientinnen und Patienten konnten sich hier bei einem elfköpfigen Expertenteam über ihre Erkrankungen informieren und den Rat von Fachleuten einholen. Auch hier wurde der interdisziplinäre Dialog sowie Anschaulichkeit großgeschrieben.

 

Um Leitlinien und Qualitätsstandards wird es auch im nächsten Jahr gehen – vom 17. bis 19. Juni 2010 wird der 13. Jahreskongress der DGfW zum Thema „Leitlinien und Qualitätsstandards: Faszination Wundchirurgie“ auf der Messe Freiburg stattfinden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Kongresshomepage www.wunde-wissen.de.

 


 

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW) vom 26.06.2009.

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