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Newsletter Juni/2008 des Deutschen Pflegerates e.V.:
Arbeitssituation in Krankenhäusern – Pflege häufig nur noch im Laufschritt
Berlin (1. Juni 2008) – Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat die Einberufung eines nationalen Gesundheitsgipfels gefordert. Hintergrund sind die teilweise katastrophalen Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern. „Pflege findet dort häufig nur noch im Laufschritt statt“, kritisierte die Präsidentin des Pflegerates, Marie-Luise Müller. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) stellte unterdessen ein Förderprogramm zur Einstellung von mehr Pflegepersonal in Kliniken in Aussicht.
Allein in den vergangenen 13 Jahren sind laut Angaben des Pflegerates in deutschen Kliniken über 50.000 Pflegestellen gestrichen worden – bei gleichzeitiger Zunahme der Pflegebedürftigkeit der zu versorgenden Patienten. „Das passt nicht zusammen“, sagte Müller. Sie warnte vor einer „Versorgungskatastrophe“.
Krankenhäuser bauten zuallererst Stellen im Pflegedienst ab, um ihre Finanzen zu sanieren, erklärte Rolf Höfert, Geschäftsführer des Deutschen Pflegeverbandes (DPV) und Mitglied im Pflegerat. „Personalabbau in der Pflege gefährdet nachweislich die Sicherheit von Patienten. Sind Krankenhausstationen personell unterbesetzt, steigt dort die Zahl der Infektionen, Patienten liegen sich schneller wund oder sie stürzen beim Aufstehen, weil keine Pflegekraft da ist, die helfen kann.“ Studien aus Großbritannien würden sogar einen Zusammenhang zwischen Personalausstattung und Sterberaten in Krankenhäusern belegen, so Höfert. „Ich halte das nicht für übertrieben.“ Der Experte rief die Politik dazu auf, nicht länger wegzuschauen. „Es reicht nicht aus, das Thema in Talkshows schönzureden. Die Kliniken brauchen mehr Geld – und das muss endlich auch bei der Pflege ankommen.“
„Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit gute und verantwortliche Pflege im Krankenhaus selbstverständlich ist und nicht zur Ausnahme wird“, erklärte Peter Bechtel, Vorsitzender des Verbandes Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen (BALK) und Mitglied im Pflegerat. Es könne nicht sein, so der Pflegemanager am Herz Zentrum Bad Krozingen, dass sich Krankenhausträger, Gesundheitspolitiker und Verbände gegenseitig die Schuld für die Misere zuschieben. „Am Ende ist es keiner gewesen und Patienten wie Pflegekräfte blieben auf der Strecke.“
Nach Angaben von Bundesgesundheitsministerin Schmidt ist der Bund bereit, einen Beitrag zur Linderung der aktuellen Finanzprobleme in den Krankenhäusern aufzubringen. Auf dem 111. Deutschen Ärztetag in Ulm stellte sie ein Förderprogramm zur Einstellung von mehr Pflegepersonal in Aussicht – vergleichbar dem Projekt „innovative Arbeitszeitmodelle“, für das der Bund 700 Mio. € bereit gestellt hatte. „Wir werden sehr schnell unsere Vorschläge auf den Tisch legen.“ Genaue Summen nannte sie nicht.
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