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Assoziation zwischen Schlafapnoe und erektiler Dysfunktion
Nächtlicher Sauerstoffmangel beim Schlafapnoe-Syndrom ist mit erhöhtem Risiko für Erektionsstörungen assoziiert
Regensburg (7. Juli 2009) – In einer der umfangreichsten und aufwendigsten Studien zu diesem Thema haben Regensburger und Münchner Mediziner und Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und der erektilen Dysfunktion genauer untersucht. Hierzu wurden über 400 Patienten mit vermutetem Schlafapnoe-Syndrom einer detaillierten schlafmedizinischen Diagnostik (Polysomnographie) unterzogen und parallel dazu das Vorkommen erektiler und sexueller Störungen evaluiert.
Die Ergebnisse legen nahe, dass das Schlafapnoe-Syndrom, insbesondere der nächtliche Sauerstoffmangel, sehr viel stärker als bisher angenommen zur Entstehung einer erektilen Dysfunktion beiträgt. Zugleich allerdings weckt diese Beobachtung die Hoffnung, dass durch die Behandlung der nächtlichen Atempausen, beispielsweise mittels Atemmaske, sexuelle Funktionsstörungen selbst in Anwesenheit anderer schwerwiegender Begleiterkrankungen vermindert werden können. Diese Hypothese wollen die Mediziner jetzt in weiteren Studien überprüfen.
Die Studienergebnisse wurden kürzlich in der Online-Version der hochrangigen Fachzeitschrift "The Journal of Sexual Medicine" der Internationalen Gesellschaft für Sexual-Medizin vorab publiziert.
Hintergrund-Information
Die Untersuchungen wurden als Kooperationsprojekt von PD Dr. Stephan Budweiser, Klinik Donaustauf, Zentrum für Pneumologie und Schlafmedizin (Medizinischer Direktor Prof. Dr. Michael Pfeifer), Dr. Michael Arzt, Innere Medizin II am Universitätsklinikum Regensburg mit dem Lehrstuhl für Urologie (Prof. Wolf Wieland) und Wissenschaftlern der LMU München durchgeführt.
Bei 69 % der Patienten mit gesichertem Schlafapnoe-Syndrom fand sich eine manifeste erektile Dysfunktion. Die statistische Auswertung bestätigte die bisherige Meinung, dass sowohl Alter als auch viele Begleiterkrankungen wie Herz- bzw. Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes mellitus mit der erektilen Dysfunktion vergesellschaftet sind. Darüber hinaus wurde erstmals gezeigt, dass der nächtliche Sauerstoffmangel für sich genommen ebenfalls einen starken, statistisch unabhängigen Zusammenhang mit der erektilen Dysfunktion und anderen Sexualfunktionen aufweist. Neben dem Alter ergab sich für den nächtlichen Sauerstoffmangel sogar der stärkste Zusammenhang.
Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) des Mannes sind immer noch ein tabuisiertes Thema. Gleichwohl deuten neuere epidemiologische Studien darauf hin, dass bis zu 20 % der Männer über dem 20. Lebensjahr unter solchen Störungen leiden. Liegen darüber hinaus Erkrankungen wie etwa Herzkreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) vor, ist sogar jeder zweite Mann betroffen, und bei älteren Männern bis zu 70 %. Der erektilen Dysfunktion (Erektionsstörung) können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, doch deuteten frühere Studien bereits auch auf einen Zusammenhang zwischen dem Schlafapnoe-Syndrom und Erektionsstörungen hin.
Das Schlafapnoe-Syndrom, gekennzeichnet durch lautes Schnarchen und nächtliches Aussetzen des Atems, ist eine weit verbreitete Erkrankung. Sie geht in erster Linie mit ausgeprägter Tagesschläfrigkeit und Leistungsminderung einher, ist aber zugleich ein Risikofaktor für die Entstehung der Gefäßsklerose und damit verbundene Erkrankungen wie beispielsweise Herzinfarkt und Schlaganfall.
Quelle: Presseinformation des Universitätsklinikums Regensburg vom 07.07.2009.