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Buprenorphin-haltiges 7-Tage-Pflaster punktet bei Sturzprävention
Schmerzen und Stürze im Alter bedingen sich gegenseitig
München (11. September 2012) – Ein Großteil der Betagten und Hochbetagten leidet unter behandlungsbedürftigen Schmerzen. Gerade bei dieser Patienten-gruppe, die darüber hinaus häufig von zunehmendem Muskel- und Knochenabbau sowie von koordinativen und kognitiven Störungen betroffen ist, sind Schmerzen mit einem hohen Risiko für Stürze assoziiert. Nicht selten ergeben sich nach einem Sturz Frakturen, die zu weiteren Schmerzen bis hin zur Schmerzchronifizierung führen und in einen Teufelskreis münden können. Zugleich verstärken die altersbedingte Einschränkung der Nierenfunktion, Multimorbidität und Polymedikation die Problemsituation. Dem sei bei der Therapie von betagten Schmerzpatienten Rechnung zu tragen, so Dr. Hermann Schwarz, Freudenstadt.
Seine Forderung: „Bei der Behandlung chronischer Schmerzen sollten Medikamente mit möglichst geringem Sturzrisiko eingesetzt werden“. Bei älteren Schmerzpatienten biete das transdermale 7-Tage-Schmerzpflaster Norspan® eine adäquate medikamentöse Therapieoption: Während eine Vielzahl von Analgetika zu ZNS-Unverträglichkeiten führe, führe Buprenorphin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht zu einer Substanzakkumulation, die das Auftreten von ZNS-Nebenwirkungen verstärken kann.
Demenz und Sturzwahrscheinlichkeit: Intervention und Prophylaxe
Einer amerikanischen Studie zufolge ist für Patienten mit chronischen Schmerzen das Risiko zu stürzen doppelt so hoch wie für Personen gleichen Alters ohne Schmerzen.(1) Gleiches gilt für ältere Erwachsene mit Demenz. Sie haben gegenüber kognitiv normalen Älteren ein doppeltes Sturz-Risiko. „Gehen ist unter Alltags-bedingungen eine komplexe Aktivität, die hohe Anforderungen an kognitive und sensorische Systeme stellt“, so Dr. Dietmar Wulfert, Herten. Kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit und Navigation sind ebenso integrativer Bestandteil des Gehens wie strategische Bewegungsplanung, Gedächtnis oder Urteilsvermögen – eine Leistung, die mit zunehmendem Alter nachlässt. Kommt eine Demenz hinzu, sind schmerzhafte pathologische Zustände meist aufgrund von Verhaltensstörungen maskiert oder werden übersehen und somit nicht adäquat behandelt, ein für die Prävention von Stürzen wichtiger Aspekt. Dabei spielt die Medikation eine wichtige Rolle: „Bereits die Ergänzung der Medikation um nur ein Medikament führt zu einer signifikanten Steigerung des Sturzrisikos älterer Patienten unabhängig von der Medikamentenklasse“, betont Wulfert. Deshalb sei es umso wichtiger, die Empfindlichkeit geriatrischer und dementer Patienten gegenüber Medikamenten zu berücksichtigen. In der Sturzprävention bewährt haben sich zudem verhaltensorientierte Maßnahmen (wie Fall- und Aufsteh-Training) und Umgebungsanpassungen (wie Bewegungsmelder für nächtliche Beleuchtung, Toilettensitz-Erhöhungen, beidseitige Handläufe an Treppen).
Sturzprävention durch optimierte Schmerztherapie?
Viele Analgetika (Antidepressiva, Antiepileptika und Opioide), die in der Schmerztherapie eingesetzt werden, verursachen Schlaflosigkeit, Schwindel, Müdigkeit oder Bewusstseinsstörungen und führen somit zu einem erhöhten Sturz- und Frakturrisiko. Selbst die in der Schmerztherapie eingesetzten Antirheumatika (NSAR) können das Frakturrisiko erhöhen.(2) Umso wichtiger sei es, sturzbegünstigende Medikamente auf deren Notwendigkeit und Einsatz zu überprüfen, betonte Dr. Hermann Schwarz, Freudenstadt. Besonders zentral wirksame Medikamente seien ein sehr hoher Risikofaktor für Frakturen. So nehme beispielsweise die renale Clearance bei zwei Drittel der Menschen im Alter ab. Bei einer verminderten renalen Elimination sind laut Schwarz verstärkte ZNS-Nebenwirkungen häufig die Folge von Substanz- oder Metabolitenanreicherung3.
Für betagte und hochbetagte Schmerzpatienten sei das transdermale 7-Tage-Schmerzpflaster Norspan® eine adäquate und suffiziente Therapieoption. „Eine Opioidtherapie mit Buprenorphin ist mit einer deutlich geringeren Frakturinzidenz vergesellschaftet als mit anderen Opioiden“, führt Schwarz weiter aus. Eine Modell-Kosten-Nutzenberechnung der Krankenkassendaten (Erfassungszeitraum sechs Jahre) zur Frakturhäufigkeit nach Opioidtherapie (Markov-Modell) hinsichtlich Frakturen der Hüfte, Wirbelsäule und Unterarm, kam zu folgendem Ergebnis: Transdermales Buprenorphin (z.B. als Norspan®-7-Tage-Pflaster) verursacht weniger Frakturen und ist effektiver als Morphin, Fentanyl und orales Oxycodon.(3)
Während eine Vielzahl von Opioiden ZNS-Unverträglichkeiten begünstigen können, führe Buprenorphin auch bei einer aufgrund des Alters eingeschränkten Nierenfunktion nicht zu einer unerwünschten Substanzakkumulation,(4,5) die das Auftreten von ZNS-Nebenwirkungen verstärken kann. Daher eignet sich transdermales Buprenorphin besonders auch bei oft niereninsuffizienten betagten und hochbetagten Schmerzpatienten. Zugleich ermöglicht das 7-Tage-Pflaster einen niedrig dosierten Therapiestart, z.B. mit transdermalem Buprenorphin 5 μg/h bei NSAR Vortherapie bzw. z.B.10 μg/h bei Tramadol/Tilidin Vortherapie. Die Bindung an Globulin macht die Substanz gut kombinierbar mit Arzneistoffen, die eine hohe Proteinbindung haben und ist damit besonders geeignet für ältere Patienten mit entsprechender Polymedikation.(4,6) „Die lange Wirkdauer von Buprenorphin verbessert die Compliance auch bei beginnender Demenz. Seine gleichmäßigen Blutspiegel vermeiden Plasmaspiegelschwankungen, positiv hinsichtlich Koordination und Vigilanz“, so das Fazit von Schwarz.
Über Grünenthal
Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen im Familienbesitz mit Konzernzentrale in Aachen. Aufbauend auf ihrer einmaligen Kompetenz in der Schmerzbehandlung ist es das Ziel, das patientenzentrierteste Unternehmen und damit führend in Therapie-Innovation zu werden.
Als eines der letzten verbliebenen fünf forschenden Pharmaunternehmen mit Konzernzentrale in Deutschland investiert Grünenthal nachhaltig in die Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2011 betrugen diese Investitionen circa 25 % des Umsatzes. Die Forschungs- und Entwicklungsstrategie Grünenthals konzentriert sich auf ausgesuchte Therapiegebiete und modernste Technologien. Den Schwerpunkt bildet die intensive Suche nach neuen Wegen, um Schmerzen besser, nachhaltiger und mit weniger Nebenwirkungen zu lindern.
Die Grünenthal Gruppe ist in 26 Ländern weltweit mit Gesellschaften vertreten. Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich und circa 4.200 Mitarbeiter arbeiten heute weltweit für die Grünenthal Gruppe. Der Umsatz 2011 betrug 947 Mio. €.
Weitere Informationen unter: www.grunenthal.de
Anmerkungen
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Leveille SG: JAMA. 2009;302(20):2214-2221
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Aus: Burkhardt H (2011) Pharmakotherapie und geriatrische Syndrome, Sturzneigung und Pharmakotherapie. In: M.Wehling und H. Burkhardt (Hrsg.) Arzneitherapie für Ältere, 2. Aufl. Springer, Berlin Heidelberg, S. 220-224
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Hass B et al: Eur J Health Econ 2009;10(3):309-21
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Likar R: Ther Clin Risk Manage 2006;2(1):115-125
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Johnson J: Pain Symptome Manage 2005; 29:297-326
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Heel RC et al: Drugs (1979) 17:81-110
Quelle: IV. Norspan®-Hintergrundgespräch „Sturzrisiko im Alter: Herausforderung in Therapie und Pflege“, 11. September 2012, München. (hB).