DGIM 2012 in Wiesbaden

Bei internistischen Patienten auf effiziente Schmerztherapie achten

 

Wiesbaden (14. April 2012) – In der internistischen Praxis sind die unterschiedlichsten Patientengruppen zu finden. Bei der Behandlung der verschiedenen Grunderkrankungen sollte das Thema Schmerzlinderung nicht außer Acht gelassen werden. Gehen doch viele Krankheitsbilder mit starken Schmerzen einher, die die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen. Hier ist eine gründliche Schmerzdiagnostik gefragt, um die zugrunde liegenden Schmerzmechanismen zu erkennen. Ein Wirkstoff, der sowohl bei nozizeptiven als auch bei neuropathischen und gemischten Schmerzen effizient ist, ist Tapentadol (Palexia® retard).(1)

 

Hier werden zwei Wirkmechanismen miteinander kombiniert, die synergistisch zur Analgesie beitragen: µ-Opioid-Rezeptor-Agonismus (MOR) und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung (NRI). Durch die einfache Handhabung und durch die gute Verträglichkeit ist das Analgetikum prädestiniert für den Einsatz in der internistischen Praxis bei starken chronischen Schmerzen. „Tapentadol ist sehr breit einsetzbar. Es lindert effizient starke Schmerzen bei einem günstigen Verträglichkeitsprofil und hat – was gerade für die Internisten von hoher Bedeutung ist – nur ein sehr geringes Interaktionspotenzial“, erklärt Dr. Kai-Uwe Kern vom Schmerzzentrum Wiesbaden.

 

 

Schmerztherapie in der internistischen Praxis

 

In vielen Fällen konsultieren die Patienten nicht aufgrund ihrer Schmerzen, sondern wegen verschiedener Grunderkrankungen den Arzt. Hier ist es wichtig, typische Schmerzbilder, die aufgrund internistischer Erkrankungen wie z.B. Diabetes oder Gefäßerkrankungen, entstehen, zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.

 

 

Auswirkungen der Alterspyramide – der alte Patient im Fokus

 

Gerade bei alten Patienten gibt es hohe pharmakologische Anforderungen an ein effizientes Analgetikum. Ein großer Teil der Patienten ist multimorbide, fast alle kämpfen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, die oftmals eine Dauermedikation erfordern. Ein ideales Schmerztherapeutikum lässt sich in der Praxis gut kombinieren und weist kaum Interaktionspotenzial auf. Dies ist aber nicht der einzige Punkt, der bei der Schmerztherapie älterer Menschen berücksichtigt werden muss. „Ältere Menschen sind es nicht gewohnt, über ihre Schmerzen zu sprechen und ihre Bedürfnisse bezüglich der Schmerzreduktion zu artikulieren. Hier ist ein besonderes Fingerspitzengefühl des Arztes gefragt, im gemeinsamen Therapiegespräch eine detaillierte Schmerzanamnese durchzuführen und gemeinsame Therapieziele festzulegen“, beschreibt Dr. Jochen Gehrke aus Bad Endbach.

 

 

Anforderungen an die Schmerztherapie bei Tumorpatienten

 

Die meisten Tumorpatienten haben im Verlauf ihrer Erkrankung auch mit verschiedenen Schmerzsyndromen – zum Teil chronischer Art – zu kämpfen. Man unterscheidet zwischen tumorbedingten Schmerzen, wenn z.B. der Tumor auf bestimmte Gefäße oder Nervenfasern drückt und therapiebedingten Schmerzen, z.B. ausgelöst durch eine Chemotherapie oder Bestrahlung. Darüber hinaus klagen einige Patienten über Schmerzen, die indirekt mit dem Tumor assoziiert sind, z.B. eine Neuralgie ausgelöst durch das geschwächte Immunsystem. „Die Schmerztherapie hat inzwischen in der internistischen Onkologie einen höheren Stellenwert erlangt. Während früher die Behandlung von Schmerzen allenfalls in der Palliativmedizin eine Rolle spielte, hat man nun erkannt, wie wichtig eine effiziente Schmerztherapie bei der Behandlung onkologischer Patienten ist. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität der Patienten so weit wie möglich aufrecht zu erhalten, eine effektive Analgesie trägt dazu bei“, so PD Dr. Wolfgang Zeller, Hamburg.

 

 

Breites Einsatzspektrum durch synergistischen Wirkmechanismus

 

Der Vorteil von Tapentadol liegt im Vergleich zu klassischen Opioiden (wie z.B. Oxycodon) vor allem in der starken Wirksamkeit bei einer gleichzeitig geringeren Nebenwirkungsrate. Die Ergebnisse der Studien und die bisherigen Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass sich das Analgetikum breit einsetzen lässt und für die beschriebenen Indikationen eine vielversprechende Behandlungsoption darstellt.(4)  Als Agonist bindet Tapentadol an körpereigene präsynaptische und postsynaptische µ-Opioidrezeptoren und imitiert dabei die Wirkung körpereigener Opioide. Somit wird die Schmerzweiterleitung zum Gehirn gehemmt. Eine Eigenschaft, die die Substanz mit klassischen Opioiden gemeinsam hat und somit in der Schmerztherapie als etablierter Wirkansatz gilt. Doch bei Palexia® retard spielt auch die NRI-Komponente eine wichtige Rolle. Indem der Wirkstoff die Noradrenalin-Konzentration im synaptischen Spalt erhöht, verstärkt er die Effektivität der über diese Substanz vermittelten körpereigenen Schmerzhemmung.(2,3) Bei der Einstellung auf Tapentadol sollte die Vormedikation immer berücksichtigt werden. Bei opioidnaiven Patienten ist zu Anfang in der Regel eine niedrige Dosierung (2 x 50 mg/d) zu empfehlen, die dann innerhalb von 3 Tagen gesteigert werden kann – angepasst an den Bedarf des Patienten.

 

Im Rahmen der Zulassung wurde die Wirksamkeit von Tapentadol bei starken chronischen Schmerzen in verschiedenen Indikationen mit dem starken klassischen Opioid Oxycodon verglichen. Die gepoolten Daten zweier Studien zum Arthroseschmerz und einer Rückenschmerzstudie zeigten eine vergleichbar starke Wirksamkeit von retardiertem Tapentadol wie Oxycodon CR bei einem überlegenen gastrointestinalen Verträglichkeitsprofil (z.B. Übelkeit, Erbrechen und Obstipation).(4) In den Studien war die Therapieabbruchrate unter Tapentadol sehr viel niedriger als unter Oxycodon (43,5 versus 61,7 Prozent).

 

 

Über Grünenthal

 

Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen im Familienbesitz mit Konzernzentrale in Aachen. Aufbauend auf ihrer einmaligen Kompetenz in der Schmerzbehandlung ist es das Ziel, das patientenzentrierteste Unternehmen und damit führend in Therapie-Innovation zu werden.

 

Als eines der letzten fünf forschenden Pharmaunternehmen mit Konzernzentrale in Deutschland investiert Grünenthal nachhaltig in die Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2011 betrugen diese Investitionen circa 25 % des Umsatzes. Die Forschungs- und Entwicklungsstrategie Grünenthals konzentriert sich auf ausgesuchte Therapiegebiete und modernste Technologien. Den Schwerpunkt bildet die intensive Suche nach neuen Wegen, um Schmerzen besser, nachhaltiger und mit weniger Nebenwirkungen zu lindern.

 

Die Grünenthal Gruppe ist in 26 Ländern weltweit mit Gesellschaften vertreten. Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich und circa 4.500 Mitarbeiter arbeiten weltweit für die Grünenthal Gruppe. Der vorläufige Umsatz 2011 beträgt 947 Mio €. Weitere Informationen unter www.grunenthal.de

 

 

Literatur 

  1. Grünenthal GmbH. Fachinformation Palexia® retard. Stand: August 2010.
  2. Tzschentke et al. Drugs of today 2009, 45(7):483−496.
  3. Kress H. Eur J Pain 2010,781−783.
  4. Lange B et al. Adv Ther 2010, 27(6): 381−399.

 


 

Quelle: Symposium der Firma Grünenthal zum Thema Der Schmerzpatient im Internistischen Alltag", DGIM 2012, Wiesbaden, 14.04.2012 (tB).

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