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Einstellung von Schmerzpatienten auf Generika
Nutzen und Grenzen
Von Dr. Wolfgang Sohn, Schwalmtal
Frankfurt am Main (17. Oktober 2006) – Dem „Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM)" entsprechend muss der ambulant tätige Arzt die „Überprüfung und fortlaufende Kontrolle der Arzneimitteltherapie mit dem Ziel des wirtschaftlichen und versorgungsgerechten Umgangs mit Arzneimitteln" gewährleisten. Gleichzeitig ist er dem Patienten verpflichtet, ihn nach dem Stand des Wissens zu behandeln und Schaden zu verhindern. Insbesondere bei Patienten mit chronischen Schmerzen ist der Nutzen einer Therapie erst nach einer längeren Einstellungs-Phase zu erreichen. Verträglichkeit und Wirksamkeit sind wesentliche Kriterien für eine Compliance, die dem Patienten neben Wissen über Schmerzentstehung auch Einsichtsfähigkeit in den Bereichen Schmerz-Wahrnehmung und Schmerz-Verarbeitung vermitteln muss.
Wenn ein Patient auf diesem Weg eine stabile Reduktion der Schmerzintensität erfahren hat und sich die Lebensqualität sowie die Funktionsfähigkeit verbessert hat, ist eine Änderung der Medikation aufgrund ökonomischer Gründe für Arzt und Patient zunächst problematisch. Auch wenn Umstellungen auf Generika in vielen Fällen unkompliziert sind, bedeutet es für eine Reihe von Patienten eine quasi experimentelle Phase inadäquater Schmerztherapie. Wirkstärke und -dauer entsprechen bei einer „eins zu eins" Umstellung dieser Patienten nicht dem vorher erreichten Erfolg. Ob es die Diagnose oder ein Zusammenspiel von Multimorbidität und -medikation ist, lässt sich nur als Ergebnis größerer Studien beantworten.
Welche klinische Bedeutung eine solche Umstellung hat, soll an zwei Beispielen aus der Praxis demonstriert werden, der 69-jährigen MD mit Polyarthroseschmerzen und dem 57-jährigen GH mit chronischen radikulären Rückenschmerzen. Beide Patienten wurden auf ein generisches Tilidin/Naloxon Retardpräparat umgestellt. Danach klagten sie über Zunahme der Schmerzen und über Nebenwirkungen, so dass eine Rückumstellung auf die Ausgangsmedikation Valoron® N retard vorgenommen wurde, womit die vorher bestehende niedrigere Schmerzintensität wieder erreicht werden konnte.
Umstellungen auf Generika werden auch in Zukunft zum Alltag der niedergelassenen Ärzte gehören. Aber die Beispiele zeigen, dass von Fall zu Fall sorgfältig abgewogen werden muss, ob eine erfolgreiche Schmerztherapie verändert werden sollte. Entscheidet man sich für eine Umstellung auf ein preisgünstigeres Präparat, sollte der weitere Therapieverlauf in jedem Fall gut beobachtet werden. Eine Rückumstellung bedarf in jedem Fall einer genauen Dokumentation.
Quelle: Pressekonferenz der Firma Pfizer zum Thema “Effektive Schmerztherapie mit Opioiden – Therapieentscheidungen im Sinne des Patienten treffen“ am 17.10.2006 in Frankfurt am Main (MCG – Medical Consulting Group).